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Wohnen unter dem Schatten des Allmächtigen

von Harry Foster


«Wer im Schutz des Höchsten sitzt, wohnt unter dem Schatten des Allmächtigen» (Ps. 91,1)


Es ist höchst lehrreich und inspirierend, die Psalmen zu lesen, wenn wir daran denken, dass sie wahrscheinlich die geistliche Hauptnahrung für den Herrn Jesus gewesen sind, als Er als Mensch auf dieser Erde wandelte. So viele von ihnen scheinen auf mit Bedeutung und Hilfe, wenn wir uns auf diese Weise an sie erinnern. In den meisten Fällen ist es vielleicht ist es vielleicht eine bloße Vermutung oder Idee, doch bei diesem Psalm ist es anders. Wir haben ausgezeichnete Gründe zu glauben, dass er nicht nur gut und gründlich vom Herrn bei seiner geistlichen Lektüre absorbiert wurde, sondern dass er eine äußerst wichtige Botschaft von Gott an Sein Herz darstellte. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass es der Teufel ist, der uns hilft, diese Entdeckung zu machen, denn Satan zitierte aus diesem Psalm bei einer jener großen Versuchungen, mit denen er den Herrn Jesus angriff. Er machte klar, dass er wusste, dass dies das Wort war, auf das sich der Herr stützte; und zudem offenbarte er die wahre Natur des Psalms, weil er es war, der zum Herrn Jesus sagte: «Wenn du der Sohn Gottes bist ... jener Psalm meint dich». Nun, hier ist keine Rede von Sohnschaft; aber ich denke, ihr stimmt zu, dass die ganze Atmosphäre dieses Psalms von der Beziehung zwischen dem Vater im Himmel, dem Allerhöchsten, der Seine Flügel ausbreitet, und dem Sohn in engster, intimster Gemeinschaft mit Ihm, redet.

Die Unterweisung des Geistes für den Herrn Jesus

Ihr könnt hier feststellen, dass, anders als wir es in vielen der Psalmen finden, praktisch nichts über das persönliche Zeugnis des Psalmisten gesagt wird. Vers 2 sagt: «Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue». Doch abgesehen davon redet der Psalmist nicht über Gott oder mit Gott; eine dritte Person spricht mit Ihm als mit seinem Verwandten im Himmel.

Ich sagte «eine dritte Person», doch bevor wir zum Ende des Psalms gelangen, greift der Vater selbst diese Angelegenheit auf und spricht: «Ich werde es tun»; du hast dich an mich geklammert (V. 14). Letztendlich ist es nicht unvernünftig, zu sagen, diese dritte Person sei der Heilige Geist, der den Sohn Gottes ermutigt, instruiert und ermahnt, der nun gekommen ist, um als Menschensohn zu leben. Wie kann ein Mensch in einer Welt wie dieser Welt leben und triumphieren und Gott gefallen? Dieser Psalm, von dem sich unser Herr Jesus nährte, sollte für den Sohn Gottes die Anweisung des Himmels, die Darlegung eines Prinzips, einer Basis von Seiten des Himmels, eine Lebensregel für den Sohn Gottes sein. Wenn wir es von dieser Seite ansehen, wird es offensichtlich, nicht nur vom ersten Vers, sondern vom ganzen übrigen Rest des Psalmes her, dass der überragend wichtige Faktor der einer engen, bleibenden Gemeinschaft im verborgenen Ort ist. «Merk dir dies», sagt die göttliche Weisheit, achte auf dies; hierin liegt das Geheimnis: das wird der Brennpunkt, das Ziel aller satanischen Attacken sein, dieses Wohnen im verborgenen Ort des Allerhöchsten; dieses Bleiben bzw. Sitzen
unter dem Schatten des Allmächtigen.

Wenn wir nun die Evangelien hinzuziehen und sie mit dieser Sichtweise im Sinn lesen, finden wir darin die Geschichte eines Lebens dargestellt, das beweist, dass Erfolg, Fruchtbarkeit und äußerste Herrlichkeit nur ein allerwichtigstes Geheimnis haben – nämlich das enge Verbundenbleiben mit dem Vater im Himmel, dass dieser Angelegenheit der Gemeinschaft im verborgenen Ort absolute Priorität gewährt wird. Ebenso werden wir, wenn wir uns durch den Bericht der Evangelien hindurch lesen, von der Tatsache beeindruckt sein, dass alles von tausend verschiedenen Gesichtswinkeln her, durch eine Unzahl schlauer Einfälle auf diesen einen Punkt ausgerichtet war: Den Sohn aus der Gemeinschaft mit dem Vater heraus zu bekommen. Gott sei Dank ist dem Feind das nie gelungen! Wie gut hat sich der Herr diese Lektion zu Herzen genommen, dass derjenige, der im verborgenen Ort wohnt, der wahre Sohn ist.


Korrektur unserer falschen Vorstellungen


1. In Bezug auf dieses «Wohnen»

Wir müssen das Leben des Herrn Jesus stets dazu benutzen, unsere imaginären und oft entstellten Vorstellungen von geistlichen Dingen zu überprüfen: Denn sehr leicht fangen wir an, an ein Leben zu denken, in welchem dem Gebet ein überragender Platz eingeräumt wird, wobei andere Aktivitäten des Lebens auf die Seite gedrängt oder gar vernachlässigt werden. «Ich muss im verborgenen Ort des Allerhöchsten verweilen»; das Gebet muss den ersten Platz einnehmen und an die Stelle der Aktivität treten. Ihr findet im Leben des Herrn Jesus nichts, das eine solche Lesart dieses Psalms rechtfertigen würde. Oder, wir könnten vielleicht sagen: « Gut, natürlich haben wir auch andere Dinge zu tun, aber das Gebet muss an erster Stelle stehen, und wenn wir lange Zeit im Gebet zugebracht haben, können wir sicher sein, dass der Rest des Tages gut verlaufen wird. Gebet nicht anstelle der Tat, sondern vor der Tat». Nun, es liegt mir fern, mich dem entgegen zu stellen. Doch ich möchte euch nahe legen, dass, je mehr ihr das Leben des Herrn Jesus lest, so beeindruckend es mit seiner ständigen Erwähnung der Notwendigkeit des Gebets auch sein mag, ihr desto mehr feststellt, dass es nicht nur im Gebetskämmerlein, sondern bei jeder Gelegenheit mitten in einem geschäftigen und aktiven Leben war, dass Er im verborgenen Ort des Allerhöchsten wohnte. Nicht – eine Stunde allein mit dem Vater, und dann, für den Rest des Tages, draußen in der Welt, indem Er mit irgend einem magischen Wert dieser einen Stunde rechnete, der Ihn durch den Tag hindurch bringen sollte. O nein. Zeit mit dem Vater allein war nur die Konzentration und der besondere Gesichtspunkt eines Lebens, in dem Er es ständig zur ersten Sache machte, eng bei Gott zu sein, eine ungehinderte Gemeinschaft mit dem Vater aufrechtzuerhalten.

Es geht um den Geist, weniger um die Aktivität, des Gebets – um den Geist des Wohnens; und es ist nicht ohne Grund und Bedeutung, dass wir zweimal in diesen ersten Versen auf die Vorstellung des «Drunter-seins» hingewiesen werden: «unter dem Schatten» (V. 1); «unter den Flügeln» (V. 4). Und das ganze Werk Satans bestand darin, zu versuchen, den Sohn aus dieser «Unter-Position» heraus zu bringen, weg von der wahren Unterwerfung unter den Vater; würde ihm dies gelingen, dann wäre der Rest seines Werkes ein voller Erfolg. Doch es gelang ihm nie. Wir aber sind beeindruckt von diesem Befehl aus dem Himmel, von diesen Anweisungen, diesen Instruktionen, die jedem Sohn Gottes gegeben werden. Das ist der Weg des Segens; das ist der Weg der Fruchtbarkeit; das ist der Weg der Befreiung; das ist der Weg des Sieges: diesen sich unterordnenden Geist einer sanften und doch starken Unterwerfung unter den Willen des Vaters.


2. In Bezug auf Prüfungen und Trübsale

Nun, ich habe gesagt, dass das Leben des Herrn Jesus unsere falschen Vorstellungen von geistlichen Dingen korrigieren werde: Und das trifft ganz sicher auf all die Schwierigkeiten und Prüfungen zu, die in diesem Psalm beschrieben werden. Denn es ist ein Teil unserer Torheit, dass wir uns irrtümlicherweise vorstellen, je näher ein Mensch dem Herrn gekommen sei, je eifersüchtiger er seinen Platz der Gemeinschaft mit dem Herrn bewahrt, desto leichter, angenehmer, freier von Prüfungen und Schwierigkeiten werde dann sein Leben. Da liegen wir völlig falsch; das ist ein völlig falsches Konzept. Und darum betont nun der Psalm die Widrigkeiten, die den Weg des Mannes belagern, der dort beginnt, wo der 91. Psalm beginnt, «im verborgenen Ort des Allerhöchsten».

Nun, es muss so sein; es gibt einen sehr guten Grund dafür. Aber wir wollen nicht über die Gründe diskutieren, sondern den Tatsachen ins Auge sehen. Lest das Kapitel durch. Was für eine Liste wird uns hier präsentiert: «die Schlinge des Vogelstellers... die verderbliche Pest... der Schrecken der Nacht... der Pfeil, der bei Tag fliegt... die Pest, die im Finstern schleicht... die Seuche, die am Mittag verderbt...». Die Geschichte geht immer weiter. Ihr fragt: Wer ist das? Und die Antwort kommt postwendend: Das ist der Sohn Gottes. Was für eine lange und verschiedenartige Liste jeder Art von Attacken gegen diesen Mann. Wenn wir dann zu den Evangelien zurückkehren, müssen wir bekennen, dass dies stimmt. Die Menschen sagten nicht: «Das ist der Sohn Gottes», weil sie irgend eine majestätische Person mit Leichtigkeit durchs Leben schweben sahen, ohne Schwierigkeiten und ohne Feinde. Nein, sie fanden einen Mann vor in den Feuern der Trübsal; sie fanden einen Mann vor – das sind bildhafte Beschreibungen von Schwierigkeiten, aber es sind sehr lebendige, wenn ihr sie genau anschaut – Tag und Nacht von Löwen in ihrem Ungestüm und Schlangen in ihrer Verschlagenheit belagert. Doch das Erstaunliche an diesem Psalm ist, dass er ein Bild von einem Mann zeichnet, der durch das alles unbewegt hindurch schreitet, unbeeinflusst daraus hervorgeht, wohlbewahrt. Und worin liegt das Geheimnis? Das Geheimnis besteht nicht darin, dass er die Fähigkeit gehabt hätte, mit diesen Schwierigkeiten umzugehen, sondern weil der Herr gesagt hatte: «Ich werde bei ihm sein in den Schwierigkeiten». «Er ist bei mir; Ich werde bei ihm sein». Was für eine Geschichte des Triumphs, der Befreiung und des Sieges – die Geschichte des Lebens unseres Erlösers!

Ich habe gesagt, diese Trübsale müssten sein. Denn noch immer wird, wie zu Hiobs Zeiten, in den Ratschlüssen des Himmels, die Frage gestellt, ob ein Mensch wohl in Gott frohlocken und sich Seiner Liebe erfreuen würde, auch wenn er äußerlich nichts mehr besitzt, um es zu beweisen. Noch immer sagt Satan, wie er es in jenen Tagen tat: «Natürlich singen diese Leute; natürlich strahlen sie; natürlich sind sie glücklich: Sieh doch nur, was du alles für sie getan hast – Wunder, Befreiungen, Segnungen, Heilungen, Fürsorge, Antworten auf Gebete – wer wollte da nicht singen?» Und noch immer muss Gott, Seines eigenen Rufes wegen, sagen: Wenn ich jedes einzelne jener Dinge wegnehme und diese Person ohne einen einzigen Segen zurücklasse, weder für ihn noch für andere sichtbar, so glaube ich, dass er immer noch sagen wird: «Ich liebe den Herrn»; weil er (bitte achtet auf den Ausdruck) seine Liebe auf mich gerichtet hat; er hat seine Liebe an mich geheftet. Die Hölle hat ihre Antwort bekommen und der Himmel ist gerechtfertigt, wenn Gott imstande ist zu sagen: Ich habe einen Sohn, der mich liebt, nicht für das, was ich ihm gebe, sondern ganz einfach weil er mich eben liebt und weil ich ihn liebe. Und wir wissen, dass diese satanische Lüge in der Person des Herrn Jesus ihre Antwort gefunden hat, und die göttliche Wahrheit wurde sichtbar, dass es möglich ist, zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch eine vollkommene Liebebeziehung zu haben. Aber dazu sind all die Pfeile, die Schrecken, die Trübsale und Prüfungen nötig – alle sind nötig, um diese große Wahrheit ins Bewusstsein zu bringen. Es gibt also einen Grund und eine Erklärung dafür.


Satans Missbrauch des Psalms

Nun kommen wir zur hinterlistigen Verwendung gerade dieses Psalms durch Satan. Er kam, wie wir wissen, zum Herrn Jesus, und zitierte das Wort Gottes; und dies war die Tatsache, die in diesem Zitat enthalten war – und es ist eine Tatsache, und sie wird da ausgesprochen: Der Himmel wird für seine Söhne sorgen; Gott hat etwas unternommen, dass – durch all die Pestilenzen, Prüfungen und Schwierigkeiten und durch alles übrige hindurch, das noch eintreffen mochte – Gott hat etwas unternommen, dass dafür gesorgt wird, dass ihnen nichts Übles begegnen wird. Er wird Seine Engel senden: «Er wird Seinen Engeln befehlen, dich zu behüten». Wie wahr ist das doch. Die Tatsache stimmte also. Doch die Andeutung, die Satan mit dieser Tatsache machte, lautete: «Nun denn, benutze diese Wahrheit für deine eigenen Ziele; benutze diese Wahrheit, um Menschen zu beeindrucken, um ihnen zu beweisen, dass du der Sohn Gottes bist». Und seither packt Satan, weil wir so ungehobelt sind, seine Versuchungen gewöhnlich ein, und macht, dass sie etwas geistlicher aussehen; wie viel mehr musste er da aufwenden beim unendlich viel sensibleren Sohn Gottes! Er musste mit teuflischem Einfallsreichtum argumentieren, es musste etwas sein, das richtig aussah; es musste richtig scheinen, oder es war keine Versuchung.

Ich nehme an, das Argument lief so: Als ein Diener Gottes bist du das dir selbst schuldig; du schuldest es auch dem Volk, unter dem du arbeiten und dienen sollst- du schuldest es ihnen, um ihnen zu beweisen, zu demonstrieren und zu zeigen, dass deine Leben eine Ausnahme darstellt. Wenn du als ein demütiger Galiläer einfach in den Tempelhof hineinmarschierst, welche Hoffnung hast du da, dass sie auf dich hören werden? Und wie kannst du dann von ihnen erwarten, zu glauben, dass Gott dich gesandt hat? Nein, dein Auftritt muss dramatisch sein; dein Erscheinen muss etwas Sensationelles an sich haben. Tritt in ihre Mitte mit all den äußeren Zeichen, die den fleischlichen Menschen ansprechen, und die auf etwas Übernatürliches und Wunderbares hinweisen, und sie werden sagen: «Du bist der Sohn Gottes!» Und sehr wahrscheinlich hätten sie genau das auch getan. Aber der Fallstrick bei all dem war, dass der Herr Jesus dies nicht hätte tun können, ohne die Deckung unter den Flügeln des Vaters zu verlassen. Es hätte bedeutet, dass Er die Dinge in die eigenen Hände nahm – vielleicht mit dem besten Motiv und der besten Absicht; nun aber gab Er dem Teufel keine Gründe für das an, was Er tat (es hat sowieso keinen Sinn, mit dem Teufel zu argumentieren), er verpasste ihm vielmehr einen Schwertstoß mit dem Wort Gottes. Ich glaube, wenn wir uns an den Ursprungstext zurück wenden, aus dem dieses Zitat stammt, und den Psalm aufs Neue durchlesen, werden wir sagen: Auf diese Weise fand der Herr Seine Befreiung. Und auf dieselbe Weise finden wir auch stets die unsere, wenn wir in jedem Falle nicht Vers 11, sondern Vers 1 zu unserer ersten Sache wählen. Es geht nicht darum, wie es schließlich herauskommt – es geht um das grundlegende Prinzip. Das grundlegende Prinzip ist: Du musst unter dem Schatten des Allmächtigen wohnen bleiben. Es gibt einen Satz, den wir häufig verwendet hören, dass wir «unter der Deckung» seien; es liegt eine große Menge geistlicher Wahrheit in diesem Satz, und unser Herr Jesus ist -
das überragendes Beispiel eines Menschen, der stets unter der Deckung, - dem Schatten, wie sie genannt wird, oder unter den «Flügeln» - Seines himmlischen Vaters blieb. Gott sei Dank gibt es auch für uns Befreiung aus jeder Versuchung, wie verschlagen sie auch immer sei, und auch aus jeder Trübsal, wie bitter sie auch sei. Und die Befreiung kommt, wenn die Mahnung des Himmels beachten: Derjenige, der am verborgenen Ort des Allerhöchsten bleibt, kann die göttliche Befreiung und die göttliche Rechtfertigung erfahren.


Korrektur von falschen Vorstellungen


3. In Bezug auf die letztendliche Rechtfertigung

Ihr könnt feststellen, dass dieser Psalm mit dem Ton der Rechtfertigung endet: «Ich werde ihm zeigen», sagt Gott, «Ich werde ihm Mein Heil zeigen». Nun, das spricht mich an, weil ich sehen möchte, und wir alle möchten sehen, nicht wahr? Vielleicht liegen wir falsch in dem, wonach wir verlangen, in gewisser Hinsicht wenigstens; doch grundsätzlich erwarten wir doch – und ich denke, es ist richtig, wenn wir etwas erwarten – dass Gott letztlich offen legen wird, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben – dass dies richtig war. «Ich werde ihm Mein Heil zeigen». Aber, wenn wir zu sehen begehren, dann möchten wir es viel zu schnell, und wir möchten es auf unsere Weise erlangen. So müssen wir wiederum zu unserem Herrn Jesus zurückkehren, damit Er unsere Gedanken überprüft und sie an der Realität und Wahrheit misst, die wir in Ihm sehen.

Wir sehen natürlich, dass Gott ihn gerechtfertigt hat. Alle diese Zusicherungen wurden in Seinem Falle erfüllt. «Ich will ihn in die Höhe setzen... Ich werde bei ihm sein»; Ich werde ihn befreien; Ich werde ihn ehren; Ich werde ihn mit langem Leben sättigen, und Ich werde ihn Mein Heil sehen lassen». Das ist wahr. Der Vater wendet sich Seinem Sohne zu und sagt: «Schau, ich zeige dir, was Dein Wandel mit mir hervorgebracht hat. Er war fruchtbar; er hat sich als richtig erwiesen. Warum musste all dies geschehen? Warum ist der Herr Jesus so hoch erhoben, gerechtfertigt, rehabilitiert und zufrieden gestellt worden? Nun, wir brauchen keine Vermutungen anzustellen, weil hier geschrieben steht: «Weil er seine Liebe auf mich gerichtet hat» - «Weil er seine Liebe auf mich gerichtet hat»; « Weil er seine Liebe auf mich gerichtet hat» - nicht auf seine Rechtfertigung, sondern «auf mich»! – war all dies möglich. Wenn ihr euch jedoch zurück erinnert, im Falle des Herrn Jesus sah es eine ganze Zeit lang nicht danach aus; keines dieser Dinge war in Sichtweite. Als Mensch hier auf dieser Erde sah er nicht ein einziges Ding, von dem hier die Rede ist, verwirklicht. Er musste warten; Er musste weiterhin seine Liebe auf Gott richten, selbst durch Golgatha hindurch, und warten. Auf der andern Seite von Golgatha, in der Auferstehung und Erhöhung, wurde er bestätigt und ins Recht gesetzt.

Der Herr spricht zu uns: «Ihr müsst im verborgenen Ort wohnen bleiben; das ist eure Aufgabe. Rund um euch herum gibt es Schwierigkeiten: Ihr könnt damit nicht fertig werden, doch ihr haltet euch eng an mich, und ich werde mit ihnen verfahren. Es gibt heimtückische Versuchungen Satans, die euch einfangen wollen, wie eifrig ihr auch sein mögt, wie sehr euch danach verlangt, mir zu dienen; doch wenn ihr euch eng an mich haltet, werde ich euch aus alle Versuchungen befreien.» Und Er sagt weiter: «Seid ihr enttäuscht? Möchtet ihr, dass ihr sehen könnt? Quält ihr euch und seid traurig, weil ihr nicht sehen könnt? Ihr müsst geduldig sein; ihr müsst eure Liebe auf mich richten; und ihr dürft euch nicht durch das, was sichtbar ist, beherrschen, leiten, von eurem Weg wegbewegen lassen – sei es gut oder scheinbar böse; ihr müsst unter dem Schatten des Allmächtigen bleiben.

In der Ewigkeit wird Gott auf überragende Weise dies an jenen erfüllen, die Christus den ganzen Weg nachgefolgt sind; selbst in der Zeit ehrt Gott diese Verheißungen in einem recht realen Maße und beantwortet sie. Doch sind sie stets gleichsam eine Art Auferstehung, die aus einer Kreuzigung hervorgeht, eine Art göttliche Belohnung für aufrecht erhaltene Treue Ihm gegenüber. Erinnert euch daran, als der Herr Jesus anfing, mit seinen Jüngern zu reden, war eine der Angelegenheiten, die Er so sehr betonte, die mir unmittelbar aus dem, was ich eben gesagt habe, hervorzugehen scheint: «Euer Vater, der im Verborgenen sieht, wird euch öffentlich vergelten» (Mt. 6,4.6.18). Wie viele Male hat Er dies nicht in der Bergpredigt gesagt! Er trat Seinen Dienst an, Er trat Sein öffentliches Leben an mit dieser Überzeugung: Meine überragende und einzige Aufgabe ist es, eng beim Vater im Verborgenen zu bleiben, und Er wird mich belohnen; zur rechten Zeit wird Er mich öffentlich belohnen.

Lasst uns denn nach der Gnade trachten, bei Ihm im verborgenen Ort zu wohnen.

Aus: «A Witness and a Testimony» (vergriffen) Januar-Februar 1961, pp. 15-18


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