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Die Wiederherstellung des Zeugnisses Gottes in seiner Fülle

von T. Austin-Sparks

Kapitel 4 - Das Prinzip der Auferstehung


«dazu Salz in jeder Menge» (Esra 7,22)

«Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten» (Matthäus 5,13)

«Das Salz ist etwas Gutes. Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert, womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben? Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander!» (Markus 9,50) font-family:Verdana">

Wir kehren zum Buch Nehemia zurück. Im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der Mauer Jerusalems unter der inspirierten Führung von Nehemia möchten wir noch einen weiteren umfassenden Faktor betrachten, den dieses Werk repräsentiert, Wir sprechen von der Wiederherstellung vom Zeugnis des Herrn - von dem, was Nehemia als großes Werk bezeichnet hat, das Gott ihm zu tun ins Herz gegeben hatte - und wenn wir diese Wiederherstellung von der positiven Seite her anschauen wollen, dann gibt es ein großes Prinzip der Wiederherstellung, das alles andere Werk in sich schließt. Es ist das Prinzip der Auferstehung, Es sind keine tiefen Gedanken nötig, um zu erkennen, dass der Wiederaufbau der zerstörten Mauer Jerusalems mit einem Zeugnis der Auferstehung zusammen fällt, und um zu sehen, dass dies ein fester Bestandteil der Geschichte Israels ist, weil wir gesehen haben - ich hoffe es wenigstens - dass diese Mauer ein Symbol der geistlichen Geschichte dieses Volkes ist. Was auf die Mauer zu diesem Zeitpunkt zutrifft, trifft auf das Volk zu. Die Mauer bringt lediglich den Zustand des Volkes zum Ausdruck: geistlich eingestürzt, mit vielen Rissen; nichts vollständig oder vollkommen, nichts zur vollen Befriedigung, und deshalb auch nichts zur Verherrlichung Gottes.

Wir haben früher schon darauf hingewiesen, dass Nehemia ein Zeitgenosse von Maleachi war, und Maleachis Prophezeiungen vermitteln uns ein sehr deutliches, wenn auch schreckliches Bild vom Zustand des Volkes Gottes zu jener Zeit. So offenbart also diese Mauer, indem sie den Zustand des Volkes repräsentiert, sehr deutlich die Notwendigkeit für eine Auferstehung, Israels Geschichte machte wiederholt eine solche nötig, aber in diesem Zusammenhang erinnert ihr euch vielleicht, wenn ihr über die Gefangenschaft hinaus blickt, dass die größeren Propheten (besonders Hesekiel), wenn sie von Israels Rückkehr sprachen, sie es als eine Auferstehung schilderten Hesekiel zum Beispiel, mit der Gefangenschaft vor Augen, riet dem Volke auf Befehl des Herrn zu: "Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf' (Hes. 37,12). Und in jenem großen Bildgleichnis von diesem Ereignis - das Tal der Totengebeine - haben wir zweifellos eine Darstellung der Auferstehung in Bezug auf Israel nach seiner Gefangenschaft, nach dem Exil, vor uns. So sind denn die Rückkehr des Überrestes von Babylon nach Jerusalem und der Aufbau bzw. Wiederaufbau der Mauer die Verwirklichung jener Prophezeiungen, weiche die Auferstehung betrafen, obwohl der zeitliche und irdische Aspekt der Erfüllung (jener Prophetien) sehr unvollkommen ist. Eine viel größere Erfüllung sieht uns noch bevor.

Aber, dies ist der Punkt - es ist eine Sache der Auferstehung Der Gang in die Gefangenschaft war zuallererst ein Gericht, ein Gericht für die Sünde, und deshalb wird es so dargestellt, dass ihm der Tod folgt, denn der Tod folgt dem Gericht auf den Fuß, und Israel wird dargestellt, dass es in den Tod, ins Grab gegangen ist; die Natur ihres Exils war geistlich gesehen die eines Grabes. Wenn wir uns fragen, was der Tod sei, dann ist er einfach dies, dass man von Gott weg gebracht wird, er bedeutet Trennung von Gott. Und so war es bei ihnen. Sie befanden sich außerhalb des Ortes, den Gott festgesetzt hatte, um ihnen dort zu begegnen: sie waren vom Herrn entfernt. Und wenn es irgend etwas bedeutet, im Gericht vom Herrn entfernt zu werden, dann bedeutet es den sicheren Tod.


Die Auferstehung des irdischen Jerusalem

Nun, sooft Gott aufgestanden ist, um Sein Zeugnis teilweise oder in größerer Fülle wiederherzustellen, dann war eine solche Bewegung stets von dem gekennzeichnet, was der Auferstehung innewohnt, nämlich ein neuartiges Leben. Oder, um es anders auszudrücken: Sieg über den Tod. So war es stets, und es ist immer so. Eine Bewegung Gottes im Zusammenhang mit Seinem Zeugnis in größerer Fülle hat stets den Charakter einer Auferstehung, entspricht der Natur eines neuen Lebens.

Die historischen Berichte über Jerusalem zeigen, dass die Stadt wieder und wieder Schauplatz von Belagerungen, Einnahmen und Zerstörungen gewesen ist. Ja, das Überleben Jerusalems als irdische Stadt ist nichts anderes als ein Wunder. Es gibt andere große Städte, die, was diese Welt betrifft, größer und herrlicher gewesen sind als Jerusalem. Babylon zum Beispiel, Ur in Chaldäa, und wir könnten unter anderen sogar Rom nennen. Es gab große und mächtige Städte, vom menschlichen Standpunkt aus größer und mächtiger als Jerusalem. Aber was ihre frühere Herrlichkeit betrifft, sind sie ein für allemal dahin, Wo ist Babylon? Wo ist Ur? Vor ein oder zwei Jahren flog ich über Ur in Chaldäa hinweg - und was konnte man da sehen? Nichts als Ausgrabungen vergangener Jahrhunderte. Und was ist Rom heute im Vergleich zu der großen und gloriosen Hauptstadt des Imperiums vergangener Jahrhunderte? Ein Schatten, angefüllt mit Monumenten und Ruinen, mit dingen, die von einer vergangenen Herrlichkeit reden. Diese Städte sind untergegangen, um sich nicht wieder zu dem zu erheben, was sie einst waren.

Jerusalem jedoch - sie ist wieder hoch gekommen, wieder und wieder hat sie sich aus Belagerungen und Verwüstungen erhoben, womit sie deutlich zeigte, dass Gott - der Gott der Auferstehung - an Jerusalem interessiert ist. Er erhält sich, sogar in der Welt, in einem zeitlichen Jerusalem – vom Standpunkt des Menschen aus gesehen etwas Armseliges. Ich glaube nicht, dass es jemand vorzieht, abgesehen aus Gründen des Gefühls, in Jerusalem zu leben - er erhält sich, in einem Jerusalem, das wieder und wieder wie von den Toten auferweckt worden ist, ein Gleichnis für eine viel größere Wahrheit.

Der volle Triumph des himmlischen Jerusalem über den Tod

Wenn wir nun vom Irdischen zum Himmlischen fortschreiten, wenn wir vom alten Heilsabschnitt - dem Heilsabschnitt von jenem Jerusalem, das, wie Paulus es formuliert,«jetzt ist», hier auf Erden - weg zu dem andern Jerusalem kommen, das im Himmel ist, zu dem «Jerusalem droben» (Gal. 4,25-26), oder zu dem Jerusalem, «zu weichem wir nun gekommen sind» (Hebr, 12,22), oder zu dem Jerusalem, das in seiner letzten Fülle von Herrlichkeit erscheinen wird (Offenb. 21,10), wohin kommen wir da? Wir kommen zum vollen Triumph über den Tod, denn in jenem letzten himmlischen Jerusalem finden wir den Baum des Lebens und den Strom des Wassers des Lebens. Alles spricht dort davon, dass der Tod völlig und endgültig besiegt ist. So ist die Mauer in der Wiederherstellung nur ein Gleichnis und ein Bild für diese große Wahrheit, ein Ereignis in der Geschichte, aber völlig verwirklicht in Herrlichkeit wird es im geistlichen Bereich. Dies ist ein Denkmal für das Prinzip, das, wenn Gott mit etwas oder mit jemandem verbündet ist, wirklich verbündet ist, oder wenn sie mit Gott verbündet sind, das Kennzeichen die Auferstehung sein wird - Neuheit des Lebens. Es wird Leben sein Ein Zeugnis, das durch Leben gekennzeichnet ist, ist das Zeugnis, das hier als wiederhergestellt dargestellt wird, und es wirft sein Licht unmittelbar in unsere Zeit herüber, die in geistlicher Hinsicht so manches Merkmal von Nehemias Tagen aufweist. Gott will aufs Neue vorstoßen - oder wollen wir sagen, Gott stößt aufs Neue vor? - um in einem Volk auf neue Weise dieses große Zeugnis für die Unzerstörbarkeit Seines eigenen Lebens aufzurichten, etwas, das darlegt, dass Sein Leben, auch wenn es oft in den Tod zu gehen scheint. wenn es oft verschluckt. überwältigt zu werden droht, es trotzdem immer wieder hervor kommt, Dieses Leben kann nicht völlig und endgültig zerstört werden. Es ist ein Zeugnis, das im Leben ist. Es ist ein Zeugnis für etwas, das Gott tut, darum geht es.

Auferstehung: Die alleinige Provinz Gottes

Wir haben schon so oft gesagt, die Auferstehung sei die alleinige (bzw. einzigartige) Provinz Gottes. Wir können eine ganze Menge unternehmen, um Dinge ins Leben zu rufen, gleichsam künstliche Wiedererweckungen, aber im Hinblick auf Auferstehung können wir absolut nichts tun, Hat der Tod einmal stattgefunden, ist der Mensch am Ende seiner Kraft und Hoffnung; dann ist es an Gott zu handeln, oder aber es geschieht überhaupt nichts mehr. Gott ist der Gott der Auferstehung - das ist Sein einzigartiges Vorrecht: Alles, was wirklich ein Werk Gottes ist, trägt dieses Kennzeichen, nichts entspricht ihm als ein unzerstörbares, unverderbliches Leben. Es ist etwas da, das mehr ist als bloß vom Menschen

Manchmal greift der Mensch in die Dinge Gottes ein - wir werden dies in diesem Buch sehen, wenn wir weiterfahren - und er reißt den Platz, der Gott in Seinem Jerusalem hinsichtlich Seines Zeugnisses gebührt, an sich. Dann aber beginnt sogleich der Tod, und die Zerstörung schließt den Prozess ab, Gott überlässt die Sache dem Tod Es ist eine ernsthafte Angelegenheit zu erkennen, dass ein Punkt erreicht worden ist, wo sich Gott zurückzieht und die Sache dem Tod überlässt, weil der Mensch eingegriffen und sich Gott in den Weg gestellt hat. Wenn jedoch der Mensch dies tut, dann fangen die Feuer des Gerichtes an zu wirken, Das Ergebnis einer solchen Einmischung in die Sachen Gottes zeigt sich schnell, wenn dann das Werk der Reinigung durchs Feuer vollendet ist, kehrt Gott zurück und weckt von den Toten auf. Das ist die Geschichte von Vielem, das mit Gott begonnen hat, aber von dem Er Sich im Verlauf der Ereignisse wieder zurückzog, um darauf aufs Neue Sich der Sache anzunehmen Genau so ist es.

Und dies trifft auch oft im Leben einzelner Christen zu, Gott merkt, dass Er nicht mehr weitergehen kann, Er ist schon so weit gegangen wie Er konnte. Nun wird Er gehindert, es ist ein Wille vorhanden, der sich weigert, sich Gott zu übergeben. Es ist etwas da, das sich Gott nicht ausliefern will. Er zieht sich zurück, aber, auch wenn es lange, lange Jahrzehnte dauert - denkt an Israels 40 Jahre in der Wüste und an die 70 Jahre in der Gefangenschaft; es waren lange Jahre der Fruchtlosigkeit, der Leere und der Zerstörung - der Herr gibt es nicht auf, Er will wiederherstellen, Er will wiederaufbauen, Er kommt wieder, Er will an derselben Stelle Sein Zeugnis haben, Aber was für eine ernste Warnung, das Leben nicht zu verlieren, keine Jahre zu verlieren, die Fruchtbarkeit, die sein könnte, nicht zu verlieren, indem man sich dem Herrn widersetzt, so dass wir nichts als einen fruchtlosen Tod kennen, was unseren Nutzen für Ihn betrifft Das Zeugnis, das Gott wiedererwecken will, ist etwas, das Gott getan hat, nicht etwas, das der Mensch für Gott getan hat, sondern etwas, das Gott Selbst getan hat, und noch mehr - nicht nur ein Zeugnis, das durch Leben charakterisiert wird, sondern ein Zeugnis des Lebens selbst, nicht nur etwas, das Gott getan hat, sondern etwas, das Gott durch das tun wird, was Er getan hat. Er hat ein Werkzeug erweckt, Er hat es zum Leben zurückgebracht, Er hat ein auferstandenes Gefäß - seht zu, was Er damit vollbringen wird.

Ein Zeugnis des Lebens - das ist gewiss der herrliche Triumph des höchsten Jerusalem, das von Gott, vom Himmel, hernieder kommt Was für eine bunte Geschichte hat doch der Name Jerusalem gehabt' Schließlich aber finden wir einen gewaltigen Triumph in Verbindung mit eben diesem Namen, Er repräsentiert oder symbolisiert nicht mehr Niederlage, Versagen und Tragödie. Er ist nun das Symbol von Gottes Triumph Hier schließlich wurde der Tod im Sieg verschlungen. Und was geschieht? Aus diesem Jerusalem hervor fließt ein Strom von Wasser des Lebens Die Nationen kommen in den Genuss von seiner Bedeutung, Der Baum bringt seine Frucht, er wird durch den Strom bewässert, und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Nationen. Es ist ein Zeugnis des Lebens.

Alles von Leben durchdrungen

Nun besteht aber ein beträchtlicher Unterschied zwischen dem, was man gewöhnlich Leben nennt und dem, was Gott unter Leben versteht, und das ist der Grund, weshalb ich die Fragmente über das Salz gelesen habe. Dieses Leben, von dem wir sprechen, hat ein bestimmtes Element in sich. Ich wechsle nur die Sprache, wenn ich das Wort «Leben» durch das Wort «Vitalität» (Lebendigkeit) ersetze. Es ist dasselbe Wort in zwei verschiedenen Sprachen, aber es ist hier nützlich. Dieses Leben hat ein "vitales" (vital = wesentlich, entscheidend) Element in sich. Es enthält so etwas wie einen Stachel. Manchmal sagen wir von etwas, es habe einen «Schuss» (von irgend etwas) in sich. Da ist etwas, ein positives Element, das, wenn wir es berühren, uns das Empfinden gibt, dass wir etwas Geheimnisvolles, etwas Wesentliches berührt haben, Wenn dieses Etwas mit einer bestimmten Situation in Berührung kommt, wird es registriert (das heißt wahrgenommen), die Situation weiß, dass sie von etwas berührt worden ist, Und dieses Element wird durch das Salz dargestellt.

Salz ist in der Bibel ein sehr interessanter Gegenstand Ihr erinnert euch, dass wir aus Esra zitierten. Natürlich kam Esra vor Nehemia, Aber Esra und Nehemia wirken zusammen auf das eine Ziel hin, Sie sind beide teil eines Ganzen Esra beschäftigte sich vorwiegend mit der Verschönerung des Tempels, nachdem er wieder aufgebaut worden war, mit gewissen Reformen, und mit der Wiederherstellung des Wortes Gottes. Als Gott jedoch souverän handelte - entsprechend den ersten Worten des Buches Esra: «Damit das Wort des Herrn durch den Mund Jeremias erfüllt würde, erweckte der Herr den Geist des Kyros, des Königs von Persien, damit er in seinem ganzen Reiche eine Proklamation ergehen ließ» und denen Freiheit und alle Mittel und jede Erleichterung gab, die sich freiwillig entschlossen, nach Jerusalem zurückzukommen, nicht aufgrund von Gesetz oder Zwang, sondern mit willigem Herzen - in all dieser Vorsorge, die der König traf, war dieses grundsätzliche, seltsame Etwas. «Gib ihnen dies und das im Überfluss, Silber und Gold und alles übrige» - «und Salz, ohne vorzuschreiben, wie viel». Unbeschränkt Salz!

Wozu war das gut? Nun, seht ihr, Salz ist ein Synonym für Leben; sogar außerhalb der jüdischen oder hebräischen Lebensweise galt Salz fast allgemein als Symbol für das Leben. In gewissen Bereichen schlossen sie einen Bund mit Blut, indem sie gegenseitig Blut fließen ließen und es dann vermischten. Das war dann ein Blutbund zwischen zwei Einzelnen oder zwei Ortschaften. In andern Bereichen schlossen sie einen Bund mit Salz, indem sie es vermischten; dies war dann ein Salzbund. Aber beides bedeutete dasselbe. Blut und Salz bedeuteten Leben. Ohne Salz wurde kein Opfer von Gott als annehmbar betrachtet. Nach der Vorstellung jener Zeit bedeutete das, dass Gott nie ein totes Opfer akzeptierte. Jedes Opfer, das Gott dargebracht wird, muss ein lebendiges Opfer sein. Ja, das Tier wurde getötet, hinsichtlich aller Absichten und Vorsätze war es tot, aber das Salz widersprach dem Tod, verneinte, dass es tot war, es verlieh ihm jenes Etwas, jenes wesentliche Element, das es zu einem lebendigen Opfer machte. Der Herr Jesus sagte: «Ihr seid das Salz der Welt» (Matth. 5,13), und Paulus schrieb: «Gebt euren Leib als lebendiges Opfer hin» (Römer 12,1). «Mit Salz gesalzen» war eine Redensart unseres Herrn Jesus (Markus 9,49).

«Salz, ohne vorzuschreiben, wie viel». Das gehörte zum Wiederherstellungszeugnis des Nehemia. Und es bedeutet überfließendes Leben, Leben im Überfluss. Dies ist das Zeugnis, das der Herr sucht, dieses vitale (entscheidende) Element, "Ihr seid das Salz der Erde" Mit andern Worten, ihr seid das Leben in dieser toten Welt. Mit allem Tod, der hier vorhanden ist - und alles, in Bezug auf Gott gewertet, befindet sich im Tod; nur Christen wissen es, und sie wissen es wirklich wenn wir wirklich dem Herrn gehören, dann wissen wir, wie tot die Welt ist, der Tod ist überall um uns herum - sagt der Herr schließlich «Mitten in all diesem seid ihr das Leben, ja, ihr seid das Leben dieser vom Tod umgebenen Erde». «Seid mit Salz gesalzen», «Habt Salz in euch». «Seid lebendig», oder, um nochmals die Sprache zu wechseln: «Seid vital» (entscheidend, wesentlich).

Dies ist das Zeugnis, das wiederhergestellt werden muss - etwas, ein geheimnisvolles Etwas, das nicht im Mineral ist- denn wir können wohl das Mineral haben, das wie Salz aussieht, es gleicht dem echten Zeug, aber es hat seine entscheidende Qualität verloren. 'Wenn das Salz seine Würze verloren hat..." Ihr könnt den Vorwand haben, das Bekenntnis, den äußeren Anschein, aber etwas ist verloren gegangen, und dieses fehlende Etwas sagt, dass das Zeugnis, das vorhanden sein sollte, eben nicht da ist. Dieses Etwas wiederherzustellen ist das, worauf der Herr aus ist: nicht den äußeren Rahmen, nicht viel Material, das der Sache ähnlich sieht - es war ja gerade der Vorwurf, der einer Gemeinde im Buch der Offenbarung gemacht wurde, dass sie «den Namen hatte, sie lebe, dabei war sie tot» (Offenb. 3,1). Nicht das also, sondern dieses Etwas, dieses geheimnisvolle Etwas beim Volk Gottes, das von Gott Selbst kommt und das von der Gegenwart Gottes in ihnen redet.

Eine alttestamentliche Illustration

Wir haben Illustrationen dafür im Alten Testament, Wir haben zum Beispiel Elisa und die Männer von Jericho, die eines Tages zu ihm kamen und sagten: «Unser Herr sieht, dass man in dieser Stadt gut wohnen kann, nur das Wasser ist ungesund, und in der Gegend gibt es viele Fehlgeburten» - also ein Zeichen des Todes. Natürlich wisst ihr, woher das kam, Ihr erinnert euch an den Fluch, der über die Stadt ausgesprochen wurde, als sie zerstört wurde, damals hatte Josua gesagt: «Verflucht sei der Mann vor dem Herrn, der sich erhebt und diese Stadt Jericho wieder aufbaut: Mit dem Verlust seines Erstgeborenen wird er ihren Grund legen, und mit dem Verlust seines jüngsten Sohnes wird er seine Tore einsetzen» (Josua 6,26). Der Tod, das Merkmal des Fluches, wurde über dieser Stadt ausgesprochen, und nun kamen Jahre später diese Männer der Stadt und sagten, sogar im Wasser dieser Stadt, mit all ihren schönen und guten Seiten, residiere der Tod, nichts gelangt zur Reife, «alles ist Eitelkeit und eine Plage für den Geist» (bzw. Wind), alles Enttäuschung. Darauf sprach Elisa: «Bringt mir einen neuen Krug und tut Salz hinein; er leerte darauf das Salz in das Wasser und die Wasser wurden gesund, Der Tod wurde durch das Salz vernichtet, aber es musste sich in einem neuen Gefäß befinden. Dies ist Auferstehung - eine Neuheit von Leben in einer neuen Schöpfung.

Wir könnten uns lange dabei aufhalten, aber ihr seht den entscheidenden Punkt. Wenn Elisa der Prophet des Lebens ist - was er zweifellos ist, denn alles, was ihn selbst betrifft und alle seine Werke reden davon, dass der Tod überwunden wird - dann ist hier das Zeugnis. Das Salz ist Sinnbild für ein Leben, das die Macht des Todes und der Sterilität, der Fruchtlosigkeit und Enttäuschung zerstört. Ein wunderbares Leben ist das. 1hr seid das Leben (= «Salz») der Erde.

Es gibt noch andere Illustrationen, aber ich will mich nicht dabei aufhalten. In einem früheren Kapitel sagten wir, Esra repräsentiere die Souveränität Gottes, während dem das Buch Nehemia die Kooperation des Menschen mit dieser Souveränität darstellt, Wenn wir zu Esra zurückgehen - wenn das Buch die souveräne Handlungsweise Gottes verkörpert, Gott, der unabhängig vom Himmel her handelt, von Sich Selbst aus, was tut Er dann? Wenn Er den Geist von Kyros, des Königs von Persien, erweckte. wenn Kyros dieses Dekret erließ, und wenn das Dekret das Werk des Geistes Gottes in Kyros war, dann war die Tatsache, dass Kyros sagte: «Und Salz, ohne vorzuschreiben, wie viel», eine Provokation der Souveränität Gottes, die ihn dies aussprechen ließ, Kyros war zweifellos ein Instrument der Souveränität Gottes. Ihr wisst, was Jesaja über ihn sagte: "So spricht der Herr zu Seinem Gesalbten («Messias»), zu Kyros Ich will dich gurten, obwohl du mich nicht kanntest' (Jes. 45,1+5), Ein Instrument in der Souveränität Gottes. Und nun sagt dieser Mann, in der Hand der Souveränität Gottes: «Und Salz, ohne vorzuschreiben, wie viel». Alle übrigen Dinge bedeuten sehr wenig, wenn kein Salz, keine Vitalität vorhanden ist. Dieses Element muss sozusagen das Ganze durchdringen.

Gott ist auf dieses Etwas aus, das mehr ist als bloß der äußere Rahmen von Dingen. Es ist ein undefinierbares Etwas, Manchmal könnt ihr Lieder hören - einige der guten, wunderbaren Lieder - wie sie von Schallplatten abgespielt werden. Diese Lieder können von zwei verschiedenen Arten von Leuten gesungen werden. Einige werden zum Beispiel von einem sehr begabten, künstlerischen Chor gesungen, mit perfekter Technik, mit wunderschöner Künstlerschaft, mit zarten Stimmen und in Harmonie. Andere hingegen mögen nicht mit derselben berufsmäßigen Fertigkeit vorgetragen sein, ohne die Künstlerschaft, und ohne jenen Standard oder jene Qualität der Stimmen - aber ihr könnt jedes Mal (das heißt bei jedem Lied) den Unterschied zwischen den Gläubigen und den Ungläubigen feststellen. Ihr wisst, dass auf der einen Seite ein Kirchenchor von unbekehrten Menschen singt. Ich meine dies: - vielleicht ist das ein hartes Urteil - es fehlt einfach etwas. Es ist wunderbar, es ist herrlich, aber etwas ist nicht vorhanden, das ihr vermisst. Andererseits merkt ihr auch, dass diese Menschen gerettet sind, die singen, weil sie den Herrn lieben, sie haben eine Beziehung zum Herrn.

Natürlich müssen wir selbst Christen sein, um den Unterschied wahrnehmen zu können. Aber es ist ein Unterschied vorhanden. Ihr wisst es, ihr habt es selbst gehört. Es ist ganz einfach Salz - dieses undefinierbare Etwas, das den ganzen Unterschied ausmacht zwischen denen, die in einer lebendigen Beziehung zum Herrn stehen, und denen, die dasselbe ohne diese Beziehung tun. Sie sind dem Salz äußerst ähnlich, dem Anschein nach ist es dasselbe, und dennoch ist etwas nicht vorhanden. Das Salz ist ohne Würze. Wir wollen nicht bloß eine Technik, exakte, korrekte Lehre, eine richtige christliche Handlungsweise, bloße Formen, Liturgien und alles übrige. Was notwendig ist, dass dieses entscheidende Etwas vorhanden ist, das Menschen veranlasst, festzustellen: «Nun, sie sind zwar keine Künstler, es sind nicht ungeheuer begabte Leute, sie haben nicht das Merkmal einer wunderbaren Wirkung, aber ihr begegnet dem Herrn, ihr registriert ein undefinierbares Etwas, das euer Herz anspricht, und gerade darauf kommt es an». Die Wiederherstellung dieses Zeugnisses zählt weit mehr als alle Worte, alle Form, alle Technik. Es ist sehr gut möglich, eine neutestamentliche Technik und neutestamentliche Gemeinden zu haben, christliche Lehre und Praxis, und trotzdem fehlt dieses Etwas, das registriert werden kann, und gerade das ist das Zeugnis, das wiederhergestellt werden muss.

Wir sehen also, es geht entscheidend um Leben. Um dies zu bekommen, muss Gott oft strenge Maßstäbe anlegen. Er wird nie mit etwas Geringerem zufrieden sein als mit diesem. Wie viel anderes immer vorhanden sein mag, Er wird nicht mit etwas Geringerem zufrieden sein, und deshalb ist Er bereit, es durchs Feuer hindurch zu schicken: ja, es scheint sogar, dass Er bereit ist, es für eine bestimmte Zeit aufzugeben, um das, was verloren gegangen ist, möglicherweise wiederherzustellen. Er ist der Gott der Auferstehung, Vielleicht verfährt der Herr mit einigen von uns entlang dieser Linie Vielleicht gab es einst mehr Salz, als heute vorhanden ist. Vielleicht war einst ein stärkerer Stachel in unserem Zeugnis als heute. Vielleicht führt der Herr uns durch einen harten Weg. Oder vielleicht war der Stachel, den der Herr haben möchte, überhaupt nie vorhanden, und der Herr versucht, uns beizubringen, dass Er der Gott der Auferstehung ist - dass wir hilflos, nutzlos, wertlos sind, solange Gott nicht Selbst handelt und wir um jenes Etwas schreien, das nur Er geben kann, Was immer es auch sein mag, dies ist es, was der Herr sucht, und Er wird ständig mit uns verfahren, mal auf diese, mal auf jene Weise, immer mit diesem Ziel vor Augen Er verfährt deshalb mit uns, damit am Ende ein Zeugnis für Seinen absoluten Triumph über die Macht des Todes vorliegt - für das also, was einzig der Herr tun kann Und wenn ihr heute fühlt, dass ihr euch an diesem Punkt befindet, dass also nur der Herr etwas tun kann, glaubt mir, dann seid ihr in einer sehr hoffnungsvollen Lage. Mr. Spurgeon sagte einmal Wenn ihr je den Eindruck habt, dass ein Wunder nötig ist, um eine bestimmte Sache zu vollbringen, dann seid ihr in der richtigen Lage, Gott darum zu bitten!

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.