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Die Göttliche Ordnung - In Christus

von T. Austin-Sparks

Kapitel 4 - Die Bedeuting von Christus in Seinem Kreuz

Wir haben uns aufgemacht mit einem Versuch, etwas von der Bedeutung des Herrn Jesus Christus und seines Werkes in Bezug auf das gesamte erschaffene Universum zu sehen und zu begreifen. Wir haben es wirklich mit dieser einen Sache zu tun: Dass er der Schlüssel zu allem ist, und dass, erst wenn er seinen Platz bekommt, die Schöpfung die Erklärung und die Antwort für ihre Existenz finden wird. Das hat uns in verschiedenen Richtungen beschäftigt. Wir haben gesehen, dass es in der Schöpfung eine ursprüngliche Ordnung gegeben hat, von der Er die Mitte und der Umkreis war, und zwar als der Sohn, der für ewig dazu bestimmt war, «Erbe aller Dinge» zu sein. Es war eine Ordnung, die Gott zum Ausdruck brachte, der ein Gott der Ordnung ist. Wir haben gesehen, dass aller Fortschritt, alle Fruchtbarkeit, alle Befriedigung, alle Fülle eine Angelegenheit von Jesus Christus ist; und dass, sofern wir gemeint sind, sowohl als Christen oder als Menschen, es darum geht, ihn zu erkennen.

Wir haben uns lange bei dieser Angelegenheit der Ordnung als wesentlichem Teil des Lebens, des Fortschritts und der Verwirklichung von Gottes Zielen aufgehalten. Ordnung ist der Schlüssel zu allem.

Wir gingen weiter und sahen etwas von dem Abbruch dieser Ordnung, vom Eingriff in sie und von ihrem Einsturz. Das Ergebnis: Unordnung, und alles, was daraus an Verderblichem folgte – Schmerz in der Schöpfung, sowohl geistlicher als auch physischer Schmerz. Der Apostel Paulus hat es folgendermaßen formuliert: «Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt» (Röm. 8,22), weil die Dinge in Unordnung geraten sind. Wir verfolgten den Verlauf dieses Absturzes und dieser Ausrenkung, die augenscheinlich irgendwo außerhalb dieser gegenwärtigen Welt begann – im Himmel, wo ein Aufstand eines Führers mit einer großen Gefolgschaft von Engeln stattfand, in scheinbarer Revolte gegen Gottes vorgesehen Platz und Vorsatz für Seinen Sohn als «den Erben von allem». Es war eine Forderung nach dieser Position der Gleichheit mit Gott, eine Forderung, den von Gott bestimmten Einen von seinem Platz zu entfernen. Das brachte einen Unterbruch in diesen Bereich, und der Führer und seine Nachfolger wurden hinausgeworfen - «Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrten» (Judas 6). Wir sahen, wie ihr Führer, ohne Zweifel mitsamt seiner Gefolgschaft, über die Erde hereinfiel und in sie einbrach, so dass die wunderschöne Ordnung der Schöpfung umgestürzt wurde. Zuerst einmal die Ordnung im Menschen; das Gleichgewicht, die Symmetrie, die wunderschöne Harmonie im Leben und der Konstitution des Menschen selbst, sie wurden umgestürzt und desorganisiert. Dann sprang es unmittelbar auf das Gemeinschaftliche über – zum Menschen und seiner Frau, so dass ihr, schon fast bei ihrer ersten Erwähnung, etwas entdecken könnt, was sich in ihre Gemeinschaft eingeschlichen hat. Der eine gab dem andern die Schuld für das, was geschehen war, und diese bedeutende Anordnung von Gott, von der so viel in Bezug auf seinen Vorsatz abhing – dass die beiden eins sein sollen – fiel auseinander. Und dann natürlich auch die Familie. Auch die Familie hat dieses Schisma in sich, was dazu führte, dass ein Bruder den andern umbrachte. Jesus griff direkt darauf zurück und sagte von Satan: «Er war ein Mörder von Anfang an» (Joh. 8,44). Dann ging es weiter von der Familie zum Menschengeschlecht, und das Buch, das von all dem berichtet, bringt uns dahin, wo wir das ganze Menschengeschlecht in jeder Hinsicht in Verwirrung vorfinden. Die universelle Ordnung im oberen Bereich dieser Erde, in den unteren Himmeln, die Erde und ihre Umgebung, was wir meinen, wenn wir vom Kosmos reden, ist durchlöchert und voll von diesem Unterbruch, diesem Schisma, dieser Anspannung, diesem Konflikt, und ist ganz einfach in Stücke zersplittert. Der geistliche Fortschritt im Vorsatz Gottes wurde aufgehalten und die ganze Schönheit des Herrn wurde zerstört. Nun, so weit sind wir im vorherigen Kapitel gelangt.

Nun aber kommen wir zu der Bedeutung Christi in seinem Kreuz diesbezüglich. Das Kreuz des Herrn Jesus steht direkt im Zentrum und im Herzen von diesem kosmischen Unterbruch. Zwar ist das Kreuz das Herz der Erlösung, doch die Erlösung bezieht sich auf die ganze Reichweite der satanischen Einmischung in die Ordnung Gottes. Das Kreuz, die Erlösung und die Errettung betreffen viel, viel größere Dinge als nur das Verfahren mit der Sünde des Menschen. Sie befassen sich mit der Sündhaftigkeit, was mehr, viel mehr ist als die einzelnen sündigen Taten, und die Sündhaftigkeit lässt sich direkt auf den zurückführen, der diesen Angriff auf Gottes Anordnung Gottes Ökonomie und Gottes Ordnung gewagt hat. Das Kreuz des Herrn Jesus bezieht sich auf diesen ganzen Bereich und die Reichweite des Unterbruchs und der Unordnung vom Zentrum bis an die Peripherie. Das Kreuz ist keine geringe Sache; es ist etwas Gewaltiges, und es reicht so weit, wie diese Sache, die da im Universum geschehen ist, reicht. Und wir müssen das Kreuz und die Erlösung im Licht dieser einst existierenden göttlichen Ordnung sehen, ihres Aufruhrs und Abbruchs, und dann auch im Licht ihrer Wiederherstellung und ewigen Errichtung jenseits von der Angst, es könnte noch einmal geschehen. So weit reicht das Kreuz, und so weit reicht auch die Bedeutung vom gekreuzigten Christus.


Die Bereiche der Unterbrechung

I Der kosmische Bereich

Das erlösende Werk des Herrn Jesus am Kreuz folgt dem ganzen Pfad dieses Unheils. Es folgt dem genauen Verlauf, und es ist wichtig, dass wir, ihr und ich, die Ordnung und Reihenfolge dieser Angelegenheit erkennen. Der erste Bereich, in dem das Kreuz seine Anwendung findet, ist der Bereich der geistlichen Hierarchie des Bösen. Dort beginnt es. Am Tag der Kreuzigung bzw. des Todes unseres Herrn wurde der Himmel direkt beeinträchtigt: «Finsternis lag über dem Antlitz der Erde»; «es geschah ein großes Erdbeben»; «der Vorhang im Tempel zerriss, von oben bis unten». Der Himmel ist betroffen und bricht herein, und etwas Ungeheures geschieht in diesem Bereich. Wenn wir die Evangelienberichte lesen, haben wir natürlich nur die konkreten Vorfälle und die damit verbundenen Ereignisse, doch gab es einen Mann, dem mehr Einsicht in diese Dinge geschenkt wurde. Das war nicht in den Evangelien und konnte zu jenem Zeitpunkt noch nicht offenbart werden. Dieser sagt uns, Christus habe am Kreuz «die Fürstentümer und Gewalten entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt, und habe so über sie triumphiert» (Kol. 2,15). Das ist der Ort, wo die Erlösung beginnt. Die Himmel selbst (übrigens denke ich da an die unteren himmlischen Bereiche, nicht an den Ort der Gegenwart Gottes) wurde durch diese Revolte verunreinigt, uns do wurden sie durch das Kreuz gereinigt. Den die Ordnung Gottes unterbrechenden Mächte wurde in der geistlichen Welt durch Gottes Sohn am Kreuz begegnet. Die Sache ist für uns zu tief und zu voll, als dass wir hier ausführlich verweilen können, doch liegt darin ein sehr praktischer Wert, denn es geht uns ja nicht in erster Linie um Umstände, um Bedingungen, um Effekte und Resultate. Es geht uns um die Ursachen. Wenn in irgend einen Bereich ein Einbruch dieser unterbrechenden, schismatischen unordentlichen Mächte sei es in ein individuelles oder in ein Gemeinschaftsleben oder sonstwo geschieht, ist der übliche Weg der, dass man einen Sündenbock findet, dass man jemandem die Schuld geben kann, dass man anfängt, einander schräg anzusehen, dass man es auf dies oder jenes zurückführt, und wenn wir das tun, verfehlen wir den Punkt und den Weg, und wir werden die Sache auf diese Weise nie aufklären. Wir werden sie nur noch schlimmer machen. Wir müssen hinter sie gehen, denn es steckt etwas hinter allem – ah, tatsächlich, hinter all dem steckt etwas.

Ich weiß nicht, was ihr diesbezüglich fühlt, aber bei allem Verlangen, das wir haben mögen – und es ist ein sehr reales Verlangen – nicht hinter allem Dämonen zu wittern, so werdet ihr doch mehr und mehr gezwungen, anzunehmen, dass in diesem Universum ein ganzes System von Ungerechtigkeit und Feindschaft gegen die Dinge Gottes am Werke ist, und es hat den Anschein, als seien diese Mächte mehr und mehr an der Arbeit. Sie kommen sehr nahe an uns heran und sind wie eine Decke über uns, besonders dann, wenn etwas vom Herrn vor sich geht. Es kehrt immer wieder wie die Jahreszeiten, wenn der Herr etwas im Sinn hat. Es passiert einfach. Es ist keine Koinzidenz, kein Zufall, auch keine Einbildung, denn die Sache ist allzu real: es ist dazu berechnet, euch aus dem Kampf zu werfen, und strategisch gesehen in einem sehr, sehr entscheidenden Augenblick. Nun, wir könnten viel dazu sagen, aber es handelt sich um einen Bereich, der über die bloßen Dinge hinaus geht, der «Dinge», Umstände, Ereignisse, Gefühle und alles mögliche einschließt. Doch sind sie bloß sekundär. Das, was als Quelle irgendwo vorhanden ist, das zu erkennen ist wichtig.

Nun, der Herr Jesus am Kreuz hat etwas zu diesem Bereich zu sagen, und wir, ihr und ich, werden nie den Sieg über die Dinge kennen lernen, es sei denn, wir kennen den Wert des Kreuzes und des Blutes Jesu auf diesem Grund und in diesem Bereich. Der Sieg muss in diesem Bereich errungen werden, bevor die «Dinge» nachgeben werden. Oh, nehmt das zu Herzen! Denkt daran! Denn sonst spielen diese «bösen» Mächte nur mit uns, und sie können mit uns tun, was sie wollen, weil wir entweder den Schlüssel zu dieser Situation verloren oder ihn nie besessen haben: dass Golgatha den kosmischen Bereich des Bösen berührt. Hier beginnt der Pfad der Erlösung, denn hier begann das Übel schließlich auch.

II Der Bereich des Menschen

Das nächste auf dem Weg ist, wie ihr festgestellt habt, der Mensch. Diese ganze Angelegenheit, wie groß und weit reichend ihre Tragweite und wie furchtbar sie in ihrer Natur auch sein mag, konzentriert sich ganz auf den Menschen. Er ist der nächste Angriffspunkt, um ihn zu unterbrechen, ihn zu spalten, und ihn in sich selbst unfähig zu machen, zu funktionieren, ganz einfach deshalb, weil er gespalten ist. Ihr wisst, wie wahr das ist: wenn ihr in euch selbst uneins seid, und untereinander, dann könnt ihr nichts tun. Ihr seid einfach gelähmt und bringt es zu nichts. Das ist eine Tatsache, und der Teufel weiß es, falls ihr es nicht wissen solltet! Und so kommt er von außen und bringt diese Unterbrechung über den Menschen, und der Mensch wird zu einer gelähmten Kreatur, einfach weil er in sich gespalten ist. Seine Natur ist gespalten. Die Ordnung, die wunderschöne Ordnung, Balance und Symmetrie seiner eigenen Persönlichkeit ist umgestürzt. Der Mensch wurde in einer bestimmten Ordnung geschaffen. Ich denke dabei nicht auf die Ordnung von Geist, Seele und Körper, doch es gibt eine bestimmte Ordnung, und wenn diese Ordnung in Christus besteht, dann habt ihr einen Menschen im Frieden, in Ruhe, Stärke, und einen Menschen, mit dem man rechnen muss. Stürzt diesen Menschen in sich selbst, in seiner eigenen Konstitution, und werft ihn aus dem Gleis und aus der Ordnung, und wie endet er? Nun, es ist das, was die Bibel «Nichtigkeit» nennt. «Die Schöpfung», sagt Paulus, «wurde der Nichtigkeit unterworfen» (Römer 8,20). Das bedeutet: «Ihr werdet nicht durch kommen!». Es liegt auf euch und ihr bringt es zu nichts.

Die Erlösung durch das Kreuz des Herrn Jesus ist dazu geschehen, liebe Freunde, damit sie zu uns persönlich gelange, um in uns selbst eine Harmonie zurück zu gewinnen und wiederherzustellen. Es mag ein langer Prozess sein, doch wissen wir, dass ein Anfang gemacht ist, wenn die Wiedergeburt stattgefunden hat; wenn wir zum Kreuz des Herrn Jesus kommen, was unseren Zustand und unsere Bedürfnisse uns selbst gegenüber betrifft, dann wird das Kreuz gleich am Anfang des Christenlebens wirksam. Das Zeugnis von allen, die diesen Weg gegangen sind, ist dies, dass es ein wunderbares Gefühl des Friedens ist, das im Herzen entsteht. Friede ist nur ein anderes Wort für Harmonie, wie ihr wisst. Es ist nicht so, dass einfach alles ruhig geworden ist. O nein! Es ist viel mehr so, dass ihr in echte Übereinstimmung gekommen seid mit dem Vorsatz, zu dem ihr gemacht wurdet. Ihr seid nun unterwegs. Bis jetzt seid ihr überall und nirgends gewesen, nun aber sind eure Füße auf dem Weg, und etwas vom Frieden des Endes kommt schon am Anfang auf. Ihr mögt ab und zu viele Konflikte haben, aber der Anfang ist so. Selbst bei einem kleinen Kind ist es wunderbar. Ein Kind versteht nicht eure ganze Theologie und Lehre von Versöhnung und Rechtfertigung, doch kann ein kleines Kind wissen, was es bedeutet, Jesus ins Herz aufzunehmen. Und wenn das bei einem kleinen Kind geschehen ist, könnt ihr sofort etwas sehen. Etwas ist geschehen, es ist nicht bloß eine Einbildung. Es ist der Anfang eines Lebens, das neu geordnet, neu in Harmonie gebracht worden ist. Der Konflikt ist verschwunden, sofern es die Person betrifft. So ist es bei der neuen Geburt. Sie ist der Anfang einer neuen Schöpfung, die in ihrer Vollendung eine wunderbare Reproduktion einer verlorenen harmonischen Ordnung sein wird.

Das Christen leben ist von diesem Anfang, von diesem Startpunkt aus gesehen, einfach eine Schule, in der wir den Weg der Harmonie, den Weg des Lebens, lernen. Wie das? Indem alles im Herrn Jesus seine Mitte hat und von ihm regiert wird. Seht ihr, wir haben diese Aussagen hier. Wir sind so sehr mit ihnen vertraut, dass sie für uns fast ihre eigentliche Bedeutung verloren haben. «In ihm werden alle Dinge zusammengehalten». Er ist das integrierende Zentrum dieses Universums. Er bringt die zerbrochenen Teile zusammen, und bildet sie neu. Er greift alle Harmonien auf, die von der Melodie abgewichen sind, und stimmt sie neu ein zu einer klangvollen Harmonie. «In ihm besteht alles». Wenn Jesus seinen Platz bekommen hat, fängt alles an, so zu werden. Es findet eine Wiederversöhnung statt. Und ich sage, das Christenleben ist , in der man lernt, Jesus den ihm gebührenden Platz zu geben, und wenn er seinen Platz hat, dann wisst ihr so gut wie ich, dass die Dinge, was unser inneres Leben betrifft, weit ruhiger, sicherer, und ganz gewiss fruchtbarer werden. So ist es einfach, aber das ist etwas Ungeheures, weil wir sagen: «Jesus ist an seinem Platz». Das klingt so elementar, doch könnt ihr sehen, wie umfassend es auch ist. Er ist das Zentrum eines harmonisierten Universums, und wenn Er seinen Platz bekommen hat, fängt er an, das innere Leben zu harmonisieren. Und je mehr Platz ihm gewährt wird, desto einheitlicher sind wir, und desto friedvoller sind wir. Wir wissen sehr wohl, wie wahr auch das Gegenteil davon ist: Dass wenn er nicht in allem seinen Platz bekommt, alles unter einer Anspannung steht.

Für das einzelne Gotteskind, und Seine Bedeutung dort als das einigende Element des Herzens – ein einiges Herz, nicht ein gespaltenes Herz – ist es ein tiefes Werk, ein großes Werk, und vielleicht ist es auch ein lange andauerndes Werk, aber das ist das Geschäft des Lebens: das Zusammenbringen und Einswerden lassen von allem in Christus. Das heißt, dass Christus der eine Faktor wird, der alles zu einem einzigen Faktor macht: «Denn zu leben bedeutet für mich Christus», ein einziger Faktor, der das ganze Leben vereinigt. Satan ist nicht bereit, das so stehen zu lassen. Er versucht mit jedem tauglichen Mittel, dies anzugreifen, dazwischen zu funken, wenn er kann. Doch seht ihr, das kann er nicht, denn er kann Christus nicht zerstören. Er selbst ist durch Christus zerstört worden! Und das Werk des Kreuzes unseres Herrn Jesus ist der Grund, auf dem wir stehen und stehen müssen, gegen all das dazwischen fahrende Werk des Mächte der Bosheit, mit dem sie versuchen, uns aufs Neue in eine innere Verwirrung und Ungewissheit zu stürzen. Satan versucht das die ganze Zeit über. Stellt euch auf den Grund des Kreuzes! Stellt euch auf den Grund unter das Blut, wenn er versucht, euch diese ruhige Gewissheit zu rauben, dass alles gut ist wegen dessen, was der Herr Jesus an seinem Kreuz vollbracht hat.

III Der Bereich der Ehe

Ihr bewegt euch vom persönlichen in das gemeinschaftliche Leben hinüber. Das ist der Weg der bösen Mächte, und das ist auch der Weg des Kreuzes. Ja, selbst in diese äußerst geheiligte Beziehung, die von Anfang an eine echte Anordnung Gottes war – Mann und Frau – hinein reicht das Kreuz. Es ist nötig, dass ich den jungen Leuten sage, die diese Einheit in Betracht ziehen: «Vergewissert euch, dass es in Christus geschieht! Sorgt dafür, dass es von Anfang an in Christus geschieht!» Es gibt keine Garantie und auch keine Hoffnung für alles, was sie im Vorsatz Gottes bedeutet, es sei denn, sie werde in Christus eingegangen! Es sind ungeheure Dinge, die von dieser Beziehung in Christus abhängen. Doch wenn es so geschehen ist, dann ist sie eines der geheiligten Dinge, welche die bösen Mächte und der Bösewicht selbst nie aufhören werden anzugreifen. Vielleicht habt ihr noch nicht realisiert, was für einen ungeheuren Schaden der Teufel anrichten kann, wenn er zwei in dieser Beziehung aus einander bringen kann. Es ist ein Brennpunkt seiner ständigen Attacken, dort Trennungen anzurichten. Diese Beziehung ist durch das ganze Leben hindurch ein echtes Schlachtfeld, denn da liegt so vieles für den Herrn darin. Und wenn auf irgend eine Weise dazwischen gefunkt worden ist, wie werdet ihr es wieder in Ordnung bringen? Nicht bloß durch menschliche Versuche. Ihr müsst zu Christus zurückkehren, denn nur, wenn wir auf den Grund von Christus zurückkehren, kann es zurecht gebracht werden. Es kann sein, dass der Mann in eine Richtung zieht, und die Frau in eine andere. Es gibt da keine echtes Gemeinsamkeit. Der eine hat diesen Kopf, und der andere einen andern; da ist ein Wille, dort ein anderer; da ist dieses Interesse, dort ein anderes; da ist eine Vorliebe, dort eine andere. Und ihr wisst, wie schwächend, wie frustrierend und wie zerstörerisch das ist. Nur wenn die beiden auf den Grund des gekreuzigten Christus zurückkehren, kann man mit der Sache verfahren und sie in Ordnung bringen. Jeder der beiden muss den natürlichen Grund fahren lassen und jedes für sich muss den Grund des gekreuzigten Christus einnehmen.

Doch, liebe Freunde, das Wort Gottes macht es uns vollkommen klar, dass am Anfang diese Anordnung Gottes, diese Beziehung, eine Darstellung von etwas weit Größerem war. Das, seinem Zeugnis entsprechend, ist eine Angelegenheit der Gemeinde. «Ich aber spreche von Christus und der Gemeinde», sagt der Apostel, wenn er von dieser Beziehung spricht. Das ist das wahre Prinzip im Prinzip des «gemeinschaftlichen Lebens» irgendwo, irgendwie, in Christus – vielleicht die zwei, die drei, die örtliche Gemeinschaft, oder auch die größere Gemeinschaft des Volkes Gottes. Das Prinzip ist ein Prinzip. Der Teufel wird vor nichts zurück schrecken, um dazwischen zu kommen, zu zertrennen. Und das einzige – aber das sichere – Mittel, diese Einheit zu bewahren, ist das Kreuz des Herrn Jesus, wenn es auf eine innere Weise in uns allen wirksam ist. Das ist etwas Ungeheures! Aber es wird funktionieren! Wenn doch nur dieses Kreuz wirklich eine subjektive Realität in all denen, die betroffen sind, werden könnte, dann wäre dies das Ende aller Trennungen.

IV Der Bereich der Gemeinde

Wir können leicht sehen, ohne uns länger dabei aufzuhalten, dass sich das Ganze über den einzelnen Gläubigen, über die zwei oder drei, über die kleine Gruppe und die Gemeinschaft hinaus bis zur universalen Gemeinde ausdehnt. Wir können auch sehen, dass es den ganzen bewohnten Erdkreis umfassen wird, wenn Christus seinen Platz bekommt. «Die große Menge aus allen unterschiedlichen Nationalitäten, Zungen, Klimata und Ethnien wird sich auf dem Grund des geschlachteten Lammes, des Kreuzes Christi, zusammenfinden. Sie werden «ein Lied» in Harmonie singen. Die hohen Töne, die niedrigen Töne und alle Töne dazwischen werden dem Lamme Würde beimessen. Glorreicher Chor! Die Erlösung folgt diesem Lauf der Dinge. Das Kreuz des Herrn Jesus bezieht sich auf diese eine Sache, es weist auf ein Ende hin, wo alles in Christus wieder vereinigt sein wird.

Wir haben Johannes 17 zur Grundlage dieser Botschaft gemacht, und ihr wisst, dass der große, vielleicht der höchste Ton dieses Kapitels in einer kleinen Klausel zum Ausdruck kommt: «damit sie vollkommen eins werden». Vollkommen eins werden! Das ist das Ziel seines Gebets, das Ziel seiner Mühsal, das Ziel seines erlösenden Werkes – vollkommen eins zu werden! Dann kann der große Erzfeind der göttlichen Ordnung nichts mehr tun. Sein Werk ist vollendet, seine Macht ist zerstört. Denn das Kreuz steht siegreich über dieser langen Geschichte des Unterbruchs.

Ich sehe keine Hoffnung auf Einheit außer im Kreuz des Herrn Jesus: Christus gekreuzigt und an seinen Platz gebracht. Und auch wenn der Kampf weiter geht und der Feind stets versucht, eine Show des Abbruchs und der Unordnung zu inszenieren, so gibt es, wenn das Kreuz wirklich sein Werk in den Herzen der Menschen vollbracht hat, dennoch etwas Grundlegendes, das über all das triumphieren wird.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.