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Prophetischer Dienst

von T. Austin-Sparks

Kapitel 7 - Der Kontrast Zwischen dem Alten und dem Neuen Heilszeitalter

In gewisser Hinsicht ist dieser Vers der Schlüssel zur ganzen Apostelgeschichte, denn dieses Buch ist in der Tat eine Interpretation und Darlegung des Prinzips, welches das Zentrum dieser Aussage bildet - nämlich, dass es da die Bibel gibt mir ihren verbalen Äußerungen, ihrem Bericht über Aussagen und Aktivitäten Gottes durch Menschen, und dass man sie ein Leben lang lesen und wieder lesen kann, wie dies auf das Volk zutraf, von dem hier die Rede ist, und doch deren wahre Bedeutung verfehlt. Mit andern Worten: Es ist etwas in ihnen enthalten, des über die bloß verbalen Aussagen hinausgeht. Ihr mögt die Aussagen, den Buchstaben, das Buch, den ganzen Bericht haben, und vielleicht kennt ihr das alles wie diese jüdischen Obersten, und doch verfehlt ihr den Weg und bewegt euch auf einer völlig anderen Ebene, als Gott dies geplant hatte. Dieses Buch der Apostelgeschichte zeigt, von Anfang bis Ende, dass Gott mehr im Sinn hatte, als er die einstigen Männer inspirierte, zu reden und zu schreiben, als was in den konkreten Worten, die sie benutzten, erkennbar ist, und dass die Aktivität des Geistes erforderlich ist, wenn man das hören, erfassen und verstehen will, und wenn es so ausgeführt werden soll, wie das in diesem Buche geschieht - in Kraft, und effektiv.

Es gibt in der Apostelgeschichte viel vom Alten Testament, aber auch gesamthaft im übrigen Neuen Testament. Die Propheten werden oft zitiert, aber seht den Unterschied zwischen der Wirkung der Worte, wie sie im Buch der Apostelgeschichte benutzt werden, und der Wirkung auf jene, welche die tatsächlichen Äußerungen der Propheten (damals) hörten und lasen. Der Heilige Geist ist gekommen; und er macht keine neue Bibel, sondern benutzt die alte; und doch wird sie zu einem neuen Buch mit einer neuen Bedeutung und einer neuen Wirkung, und manchmal könnt ihr euch wirklich über die Art wundern, wie er die Schrift benutzt. Ihr habt vorher nie gesehen, dass die Schrift das meinen könnte; es geht weit über die frühere Auffassung hinaus, selbst wenn ihr die Schrift schon recht gut gekannt haben solltet. Es gibt einen Unterschied, und es ist ein wesentlicher Unterschied.

So hörten also diese Leute in Jerusalem und ihre Obersten jeden Sabbat die Propheten, aber es gelang ihnen nicht, deren Stimmen zu hören. Sie verpassten etwas - die Stimme Gottes, die durchkam, die Bedeutung Gottes in dem, was gesagt wurde, im Unterschied zu den bloßen Äußerungen. Es ist möglich, dass sich eine Gemeinschaft (von Gläubigen) versammelt und einer das Wort des Herrn verkündigt, und einige hören nur die Worte, gehen weg und sagen: «Oh, er hat das und das gesagt», und dann wiederholen sie einfach die verbalen Äußerungen. Gleichzeitig aber ist es möglich, dass andere sagen: «Das habe ich bisher noch nie so gesehen; ich kannte diese Schriftstelle wohl, aber das habe ich noch nie gesehen!» Sie entdeckten nicht nur eine frische Erkenntnis, sondern etwas von bleibendem Wert. Das ist der Unterschied zwischen den Worten der Propheten und der Stimme Gottes durch die Worte der Propheten.

Wie ich gesagt habe, ist also dieser Vers in Kapitel 13 in gewisser Hinsicht ein Schlüssel dieses ganzen Buches. Es macht diese Unterscheidung, die so wichtig ist, zwischen dem Buchstaben und dem Geist, zwischen den Aussagen und der göttlichen Bedeutung in den Aussagen. Das eine ist Tod und führt zu nichts. Das andere ist Leben und bricht ganz hindurch.

Alle Prophetie weist auf den Herrn Jesus hin

Nun wollen wir einen Blick auf die Apostelgeschichte werfen. Mit diesem Prinzip im Sinn schlagen wir das erste Kapitel auf. Es ist ganz gut, wenn wir uns in Klammern daran erinnern, dass die ganze Bibel, etwas weit gefasst, mit einer umfassenden Aussage bezüglich dieser Sache endet (mit Ausnahme von ein paar wenigen Versen). In Offenbarung 19,10 wird uns gesagt: «Das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung». Was bedeutet das? Es bedeutet ganz einfach, dass es durch die ganze Bibel hindurch, von Anfang an ein voraussagendes Element in diesem Sinne gegeben hat, ein Element der Bedeutung, etwas, das über die damals bloß geäußerten Worte hinaus von Bedeutung war. In allem gab es einen Punkt, der vorwärts wies. Es mag ein historisches Ereignis gewesen sein, etwas, das nur örtlich und unmittelbar auf die damalige Zeit, den Ort und die betreffenden Personen bezogen Bedeutung hatte, doch in keinem Teil der Bibel ist bloß das Örtliche und Gegenwärtige im Blickfeld. Da gibt es etwas mehr -da gibt es eine Bedeutung, etwas, das woraus weist; und wenn ihr sehen könntet, worauf alle diese Fingerzeige hindeuten, würdet ihr feststellen, dass es Jesus war. Er ist von allem und überall die eigentliche Bedeutung.

Wenn wir von Prophetie reden, dann wollen wir unsere Gedanken nicht auf bestimmte Zeiten oder bestimmte Menschen des Alten Testamentes begrenzen. Es stimmt, wir haben uns oft - und wir sind es auch heute noch häufig - mit dem Propheten beschäftigt, deren Bücher im «prophetischen Teil» des Alten Testamentes eingeordnet sind, doch müssen wir (unser Verständnis von Prophetie) darüber hinaus ausdehnen. Moses wurde ein Prophet genannt (5. Mose 18,15), und auch Samuel war ein Prophet (1. Samuel 3,20), und selbst David wird im Neuen Testament ein Prophet genannt (Apg. 2,30). Der Geist der Prophetie umfasst mehr als eine Klasse von Menschen, die wir als Propheten bezeichnen. Der Geist der Prophetie reich weit zurück, sogar bis zu Henoch; nein, noch weiter zurück als nur bis dahin - zu 1. Mose 3,15, wo vom Samen der Frau die Rede ist: das ist der Geist der Prophetie. Wer wir uns also bewusst werden, dass Prophetie etwas so Weitreichendes und Umfassendes ist, und wenn es dabei immer um den Herrn Jesus geht, dann hoffe ich, dass wir imstande sind, etwas davon zu erkennen, dass die göttliche Bedeutung weit über die verbale Aussage hinausgeht.

Mit dieser Klammer wollen wir uns nun das 1. Kapitel der Apostelgeschichte vornehmen.

Die verborgene Bedeutung des Heiligen Geistes
in der Schrift

«Da fragten ihn die, welche zusammengekommen waren, und sprachen: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her?» (Apg. 1,6).

Im vorhergehenden Kapitel haber wir aufgezeigt, wie sehr sich die Propheten mit der Frage des Königreiches beschäftigt haben. Die Jünger des Herrn Jesus hatten ihre ganze Vorstellung von der Königsherrschaft Gottes den Propheten entnommen, und so gründete sich ihre Frage auf eine bestimmte bestimmte Aneignung der Lehre der Propheten. Sie hatten bestimmte Dinge von dem abgeleitet, was die Propheten sagten, und sie bringen diese Frage selbst zu dieser späten Stunde noch vor: «Stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her?». «Er aber sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde! Und als er dies gesagt hatte» - stellte er das Königreich wieder her und stieg hinauf zum Thron? Nein - «wurde er vor ihren Augen empor gehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg» (Apg. 1,7-9).

Alles beginnt hier, mit Hilfe eines geistlichen Verständnisses, denn diese Aussage des Herrn Jesus deutete an, dass eine neue Heilszeit eröffnet worden ist, die anders war als das, was die Jünger erwartet hatten aufgrund der Lehren der Propheten. Dies war die Heilszeit des Heiligen Geistes, und sie mussten entdecken, dass der Heilige Geist Bedeutungen der alttestamentlichen Prophetien hatte, von denen sie sich nie hätten vorstellen können, dass sie dort vorhanden gewesen wären. Erst als der Heilige Geist sich des Wortes Gottes bemächtigte, lernten sie die Propheten überhaupt erst kennen. Und dann werden wir sehen, dass, als er sich tatsächlich der Schrift bemächtigte und anfing, sie auf sie anzuwenden und ihnen die göttliche Bedeutung aufzuzeigen und zu vermitteln, dann Dinge geschahen, die nicht nur unerwartet waren, sondern die das direkte Gegenteil und ein Gegensatz zu der fixen Mentalität der Jünger waren, und die eine völlige Zerstörung ihrer Mentalität, die Aufgabe der festgelegten Positionen ihrerseits, erforderte. Es ist ungeheuer herausfordernd, wenn der Heilige Geist sich erst des Wortes Gottes, dann aber auch unserer selbst bemächtigt. Das wird zu revolutionären Veränderungen in unseren Ansichten und unserem Vorgehen bewirken, und dieses Buch der Apostelgeschichte ist gerade davon randvoll.


Das Kommen des Geistes -
eine neue Ordnung wird eingeführt

Es ist die Heilszeit, oder die Verwalterschaft des Heiligen Geistes. Die Worte «Heilszeit» (dispensation) und «Verwalterschaft» bedeuten eine Ökonomie, eine Ordnung; wie die Dinge unter diesem Regime bewerkstelligt werden. Wir stellen fest, dass in dieser Heilszeit, da der Heilige Geist gekommen ist, er anfing, Dinge zu verändern, weil er nun die Aufsicht hatte. Ihr könnt Mitglied des Stabes einer Firma werden, und bei eurem Antritt stellt ihr fest, dass die Dinge bisher so und so gemacht wurden. Die Zeiten sind vorgegeben und fixiert; so werden unter diesem Regime die Dinge gehandhabt. Und dann wird ein neuer Direktor eingesetzt, und dieser sieht die vorherrschende Ordnung und nimmt sofort wahr, dass das ein unvollkommenes System ist; so werden nicht die besten Resultate für das erzielt, wofür die Firma existiert. Ganz sacht, aber konsequent nimmt er die Dinge in Angriff, und sie fangen an, sich zu verändern, und die alte Belegschaft, die schon seit Jahren in diesem Betrieb arbeiten, schätzen diese Veränderung nicht und fangen an, dagegen auszuschlagen. Sie möchten das nicht; sie revoltieren und fangen an, gegen diese neue Ordnung zu kämpfen. Einige von ihnen, die einen offeneren Sinn haben, die nicht so fixiert und stur sind, fangen an zu sehen, was der neue Chef wirklich im Sinn hat, sie erkennen seine Vision, und auch wenn sie von Zeit zu Zeit über Probleme stolpern, und sich mit den Folgen dieser ungeheuren Veränderungen konfrontiert sehen - wie etwa Petrus im Zusammenhang mit seinem Besuch bei Kornelius (Apg. 10) - auch wenn es einige kleine Kämpfe kostet, um über die alten Vorurteile hinweg zu kommen, dennoch, auch wenn sie ihre Kämpfe haben, überwinden sie ihre Schwierigkeiten, machen sie sich die neue Linie zu eigen, und so findet die große Veränderung statt mit wunderbaren Resultaten. Dinge fangen an, zu geschehen; der ursprüngliche Zweck der Firma fängt nun erst an, auf wunderbare Weise realisiert und erfüllt zu werden.

Genau das geschah, als der Heilige Geist am Tag von Pfingsten kam. Da gab es eine fixe, fest eingerichtete Ordnung, aber sie führte nicht zum Ziel, das Gott sich gesteckt hatte. Sie hat, wie wir sagen, «die Ware nicht geliefert». Der Heilige Geist kam mit der vollen Erkenntnis des göttlichen Sinnes; er trat auf und begann sein Werk, das echte, göttliche Konzept zu verwirklichen; er nahm die Sache in die Hand. Und so spaltete er das Volk. Einige - jene, die in Jerusalem wohnten und ihre Obersten - wollten diese neue Ordnung nicht. Nun, gut - so verloren sie eben alles. Doch andere traten in die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist ein, «dem Herrn anhängend - ein Geist» (1. Kor. 6,17), und das mit wunderbaren Resultaten.

Ein entscheidender Gegensatz -
Der Buchstabe und der Geist der Schrift

Der Punkt ist der: Zuallererst handelt es sich um eine neue Heilszeit; dann ist der Heilige Geist im Amt. Dass dies so ist, muss anerkannt werden mit allem, was es bedeutet. Und, nun im Amt, offenbaren und entwickeln seine Aktivitäten den eigentlichen Gegenstand Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, und er versucht, es in dieser Heilszeit zu verwirklichen. Was die Scheidung betrifft - nun, es war eine historische Scheidung damals, aber es ist auch eine Scheidung, die während des ganzen Heilszeitalters angedauert hat. Es ist eine Scheidung zwischen Menschen des Buchstabens und Menschen des Geistes.

Diese Bewegung, diese Tendenz zu einer fixen Position taucht ständig auf und setzt das, was von Gott ist, in Gefangenschaft, in organisierte Einschränkungen, die den ganzen Ratschluss Gottes verhindern. Ich habe einen Artikel vor mir - ich wünschte, ich könnte ihn ganz zitierend; das kann ich natürlich nicht - aber da stehen einige Dinge darin, die das, was ich auf dem Herzen habe, besser als irgend etwas anderes zum Ausdruck bringen, als ich es selber sagen könnte. Es wurde von einem Mitglied des britischen Parlamentes aufgeschrieben.

Es gibt viele Klassifizierungen, in die man Männer und Frauen einteilen könnte - z.B. als obere, mittlere und untere Klasse; als reich, wohlhabend, und arm; als religiös, skeptisch, und atheistisch... usw. usw. Doch ich denke, die einzige Kategorisierung, auf die es wirklich ankommt, ist die, die Menschen entweder in solche einteilt, die Diener des Geistes sind, oder Gefangene einer Organisation. Diese Klassifizierung, die quer durch alle anderen Klassifizierungen schneidet, ist in der Tat die grundlegende. Die Idee, die Inspiration, nimmt ihren Anfang in der inneren Welt, in der Welt des Geistes... und wenn die Idee sich dann in einer Organisation verkörpert hat, bewirkt die Organisation, dass allmählich die Idee getötet wird, die ihr zum Dasein verholfen hat. Auf dem Feld der Religion sieht etwa ein Prophet, ein inspirierter Mann, eine Vision der Wahrheit. Er drückt diese Vision, so gut er nur kann, mit Worten aus. Und was seine Jünger dann von der Botschaft verstanden haben, daraus bilden sie eine Organisation bzw. eine Kirche. Die halbverstandene Botschaft kristallisiert sich zu einem Glaubensbekenntnis. Und es geht nicht lange, bis die Hauptsorge der Kirche dem gilt, ihre Organisation aufrecht zu erhalten. Und zu diesem Zweck muss jeder Abweichung vom Glaubensbekenntnis widersprochen, und, wenn nötig, als Häresie unterdrückt werden. Nach ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten ist aus dem, was einmal als Vehikel einer neuen und höheren Wahrheit aufgefasst wurde, zu einem Gefängnis für die Seelen der Menschen geworden. Und die Menschen ermorden einander um der Liebe Gottes willen.»

«Eine Lektion, die man daraus ziehen könnte - und es wäre nicht ganz unsinnig, das vorzuschlagen, wäre die, dass die erste Regel, die eine Organisation aufstellt, die sein sollte, sich in einer bestimmten Zeit selber wieder aufzulösen... Wenn wir Glieder einer Organisation sind, sollte unsere Haltung die der teilweisen Loslösung sein. Wir müssen über ihr stehen, auch wenn wir noch in ihr sind. Wir sollten uns als solche sehen, die sich in ständiger Auflehnung dagegen befinden. Vor allem sollten wir alle Loyalitäten der Organisation gegenüber als versuchsweise und provisorisch betrachten. Wir müssen Diener des Geistes sein, nicht Gefangene der Organisation. Wir müssen mit den Quellen des Lebens in Verbindung bleiben, und dürfen uns nicht an zeitliche Vehikel verlieren.»

«Diese Welt ist eine Brücke. Ihr sollt darüber gehen, aber keine Häuser darauf bauen».

Ist dies nicht genau das, was ihr in der Apostelgeschichte und überall findet - die Kristallisation unserer Aneignung der Wahrheit, unserer Interpretation, der teilweisen Wahrnehmung, der Aussagen im Buchstaben; etwas Fixes, die Verkörperung von etwas, das am Anfang vom Geist Gottes war, aber dem wir nicht gestatten, jetzt über diese Grenzen hinauszugehen? Alles Weitere, alles andere als dies, wird Häresie genannt; das ist das letzte Wort. Es mag in einer Organisation verkörpert sein, in dem, was man eine Kirche oder Gemeinde, eine Sekte, eine Denomination nennt, und wenn ihr darüber hinaus geht, dann sagt man euch, dass ihr ganz falsch liegen würdet. Der große Unterschied zwischen Menschen einer Organisation und Menschen des Geistes ist das, was ihr im Buch der Apostelgeschichte habt.

Die Herrschaft des Geistes
wesentlich für den Fortschritt

Der Punkt ist der: Die Fülle des göttlichen Vorsatzes verlangt, dass der Heilige Geist stets alles kontrolliert, dass man ihm zugesteht, dass er vollständig den Platz der Herrschaft einnimmt, und dass wir nichts an seine Stelle setzen - was immer das sein könnte; weder eine «Gemeinde», noch eine fixierte Ordnung - so dass wir an irgend einem Punkt oder auf irgend eine Weise sagen könnten: «Das ist nicht das, was wir lehren, das ist nicht das, was man uns zu glauben beibrachte, das ist nicht das, was unsere Gemeinde glaubt und lehrt». Dies zu tun würde bedeuten, dass wir etwas an die Stelle des Heiligen Geistes setzen. Der Heilige Geist muss die Herrschaft haben, und er muss völlig frei sein. Es waren genau die Punkte, um die die Apostel am Anfang ihre Kämpfe ausfochten, und über die sie hinaus gelangten. Wir werden das sehen, wenn wir weiter fahren. Der volle göttliche Vorsatz fängt an, Gestalt anzunehmen, wenn der Heilige Geist die Herrschaft bei uns übernimmt.

Und dann gibt es noch etwas unendlich Größeres als Zeiten und Zeitläufe. Seht euch vor hinsichtlich der Zeiten und Zeitpunkte; sie haben eine wunderbare und verderbliche Art, euch einzugrenzen. Viele Leute leben in Zeiten und Zeitläufen. Aber das haben sie die ganze Zeit durch die Jahrhunderte hindurch getan. Lasst uns wachsam sein, beobachten, Notiz nehmen; aber seien wir vorsichtig. Zum Beispiel sind in Palästina bestimmte Dinge geschehen. Uns wurde gesagt, die Zeit der Heiden sei zu Ende gegangen, als General Allenby Jerusalem betrat; ein neuer Cäsar sei aufgetreten, um das römische Imperium neu zu errichten, als Mussolini sein großes Reich in Rom errichtete! Solche Dinge haben sich viele Jahrhunderte lang immer wieder zugetragen, und alles gründet sich auf Zeiten und Zeitpunkte.

Der Punkt ist der - nicht, dass es keine Zeiten und Zeitpunkte gäbe, nicht, dass es keine Bewegungen im Plan Gottes gäbe, die ihre besonderen Charakteristiken haben und die man erkennen kann, aber dass es etwas unendlich viel Größeres gibt als nur das. Es ist der himmlische und nicht der irdische Aspekt, der im Buch der Apostelgeschichte im Blickfeld steht. Das ist der Grund, weshalb ich mich bei diesem Punkt aufhielt: «Als er dies gesagt hatte ... wurde er empor gehoben». Von diesem Punkt an wurde es eine himmlische Angelegenheit. Später wird der Apostel einen Satz wie diesen benutzen: «Der Geist erforscht alles ... ja, auch die Tiefen der Gottheit» (1. Kor. 2,10). «Der Geist erforscht ... die Tiefen der Gottheit»: das ist etwas überragend Größeres als Zeiten und Zeitpunkte; und wenn der Heilige Geist wirklich die Herrschaft innehat, dann ist das alles nicht mehr zu erfassen, was der Heilige Geist zu offenbaren hat. «Was kein Auge gesehen, was kein Ohr gehört, was in keines Menschen Herz gedrungen ist». Es ist da hinaus, in diesen weiten Bereich hinaus, wohin uns der Heilige Geist bringen möchte, und wir müssen sehr aufpassen, dass wir den Heiligen Geist nicht mit von Menschen gemachten, von Menschen konstituierten Institutionen festsetzen. Wir müssen mit dem Heiligen Geist im offenen Gelände bleiben, und dort werden unsere Überraschungen beginnen - ja, und auch unsere sehr konkrete Disziplin.

Die letzte Bedeutung des Propheten - geistlich und himmlisch

Jene, von denen in Apostelgeschichte 13,27 die Rede ist, oder jene, für die diese typisch sind, hatten eine bestimmte Art, die Schrift anzueignen. Es bestand überhaupt kein Zweifel hinsichtlich ihrer Hingabe an das Wort Gottes. Sie waren Fundamentalisten der rabiaten Art, zumindest was die Inspiration der Schriften betraf. Sie eiferten (ergriffen Partei) für die Schrift; sie setzten den Punkt auf jedes i und zogen den Querstrich bei jedem t. Viele von ihnen waren sehr eigen hinsichtlich der kleinsten Details im Bereich der äußeren Befolgung, sogar bis zum Punkt verwöhnter Ansprüche. Da das Gesetz gebot, dass ein Zehntel von der Frucht des Landes dem Herrn gehörte, verzehnteten sie peinlich genau sogar ihre Münze und andere Kräuter - aber gleichzeitig übersahen sie völlig das, was innerlich war und dem Herrn sehr viel mehr bedeutete, wie Gericht, Barmherzigkeit und Glauben (Mt. 23,23). Das war ihre Aneignung, ihre Mentalität, ihre Position. Sie sahen alles in der Horizontalen. Es war eine Angelegenheit der exakten Technik der Schrift.

Was war das Resultat? Nun, sie verewigten mit Hilfe des Wortes Gottes ein irdisches System. Ihre «Kirche» war die «Kirche Israels», die «israelitische Kirche» - und ihr könnt an Stelle von Israel irgend einen anderen denominationellen Titel setzen, wie ihr wollt. Jene Kirche hatte ihre eigenen, besonderen Formen, Gewänder, ihr Ritual, ihre Liturgie, und alles gemäß der Schrift. An jedem Sabbat wurden die Propheten gelesen. Sie hatten das vollständige System; aber es war alles hier unten auf Erden, und es war so tot, wir nur irgend etwas tot sein kann. Es war rein formal; es drang überhaupt nicht zu Gottes Ziel durch. Obwohl es in einem bestimmten Sinne durchaus schriftgemäß war, war es unfähig, die ewigen Ratschlüsse Gottes zu verwirklichen. Als der Heilige Geist kam, fegte er die Propheten, das Alte Testament, nicht hinweg. Er griff sie auf und zeigte, dass es da noch etwas mehr gab - etwas mehr als all diese irdische, perfekte Technik des Wortes Gottes, mit all seinen Begleiterscheinungen - ohne das all dies andere beiseite gesetzt werden müsste. Und es wird auch beiseite gesetzt werden. Es erreicht Gottes Ziel nicht, und darum vergeht es. Und das ist das Ergebnis der Apostelgeschichte - die große Verschiebung. Hinter all dem steckt eine göttliche Bedeutung, ihr könnt auf alles andere verzichten, es kann gehen. Wenn ihr die Sache in ihrem echten geistlichen Gehalt und Bereich habt, auf die lebendige und himmlische Weise, dann spielt das andere keine Rolle mehr; das wir einfach fallen gelassen und bleibt liegen.

Das ist es, was im Buch der Apostelgeschichte geschah. Ihr könnt den Punkt kaum sehen, an dem es geschah, aber es gibt diesen Punkt. Die Apostel besuchten eine kurze Zeit lang weiter den Tempel und die Synagoge, und dann hörten sie auf einmal damit auf. Eine Zeitlang fuhren sie damit fort, aber dann war es, als würden sie langsam, ruhig ausscheiden, und sie waren draußen. Etwas war geschehen. Sie waren in das Wahre hinein gelangt, und das Anfängliche musste gehen. Das eine führte zum andern, doch es hatte seinen Zweck erfüllt. Sie gelangten in die himmlische Realität und Bedeutung von allem (Früheren); jetzt war es keine Frage der Technik mehr.

Es gibt viele, die im Hinblick auf die fixierten Ordnungen und Rituale sagen: «Natürlich betrachten wir das nicht als ein und alles; es ist nur symbolisch gemeint. Wir denken stets daran, dass es etwas anderes beinhaltet und auf etwas anderes hindeutet, und es ist dieses «andere», das wir im Blick haben». Ja, aber trifft es nicht zu, dass, wenn der Heilige Geist kommt, wie er damals kam, Wenn er Besitz ergreift und ihr mit ihm voran schreitet, mehr und mehr die Betonung auf die bloß äußerlichen, irdischen und zeitlichen Aspekte des Christentums schwindet und ihr euch zunehmend mit der Herrlichkeit der Wirklichkeit beschäftigt? Der Jesus der Geschichte macht vollständig dem Jesus des Geistes, des Himmels, Platz. Genau das ist gemeint mit den «Stimmen der Propheten».

So beginnt ihr also, am Tage von Pfingsten, mit Joel. Jedermann in Jerusalem sagte: «Was bedeutet das?» (Apg. 2,12). Sie waren alle verwirrt, ohne irgendwelches Verständnis und ohne Einsicht; und da stand Petrus auf mit den Elf und sagte: «Dies ist das, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist» (V. 16). «Dies ist das...» Was für ein vernichtender Schlag war das doch für die Überlieferung, welchen Aufruhr schuf das doch in Israel, dies - mit all dem inbegriffen, was Jesus von Nazareth betraf!. Und der Apostel fuhr fort, indem er reichlich aus dem Alten Testament zitierte. Er zitierte David. Seine Predigt am Pfingsttag war voll gespickt mit Zitaten aus dem Alten Testament. Doch wer hatte je gesehen - wer hätte je gedacht, dass dies ihre Bedeutung war!

Ihr seht den entscheidenden Punkt. Es ist etwas, das wirklich mit ungeheurer Kraft über uns kommen muss, weil man selbst das neutestamentliche Christentum wiederum auf ein irdisches System von exakten Techniken reduzieren kann. Ihr könnt eine Reihe Handbücher über neutestamentliches Vorgehen schreiben. Ihr könnt alles ganz genau nach dem Buchstaben haben - doch ist alles horizontal ausgerichtet, es wird gesetzlich, es bindet den Heiligen Geist zurück. Obwohl die Absicht gewesen sein mag, die Dinge der Schrift gemäßer zu gestalten, damit der Herr einen volleren Weg haben sollte, kommt es eben nicht immer so heraus. Das Ganze muss in den Heiligen Geist getauft werden und die irdische Ebene muss dadurch beseitigt werden, indem alles vollständig himmlisch wird.


Unsere Verantwortung,
dem Geist Raum zu geben

Nun, ich denke, wir können mit Recht sagen, dass die Jünger, als sie gefragt wurden: «Herr, stellst du in dieser Zeit das Königreich für Israel wieder her?», es ernst meinten und sich ehrlich bemühten. Die Schrift musste erfüllt werden; was geschrieben steht, muss geschehen. Ich nehme an, das habe die Jünger sehr stark beschäftigt, dass es sie belastete und verwirrte; sie wollten wissen, wie sich die Dinge schließlich entwickeln würden. Im Grunde sagte der Herr: «Macht euch deswegen keine Sorgen. Der Heilige Geist wird kommen und er wird die Verantwortung für alles übernehmen - für Zeiten und Zeitpunkte und alles übrige. Er kommt mit dem ganzen Vorsatz Gottes in Händen, und er wird ihn ausführen. Ihr könnt ruhig bleiben - es ist alles in Ordnung». Jene, die diese irdische Vorstellung und dieses irdische Konzept von einem System haben, machen sich schreckliche Sorgen und sind übermäßig darum bemüht, es zustande zu bringen - sie tragen die Last für diese «neutestamentliche Gemeinde», dafür, dass alles genauso wird, wie die Schrift es sagt! Würde der Heilige Geist die Herrschaft ausüben, würde die Last weichen. Er vollbringt es. Alles, was von uns zu tun verlangt wird, ist, in die Hände des Heiligen Geistes zu gelangen, vollständig befreit zu werden von dieser Zwangsjacke, frei für den Geist Gottes. Dann werden sich die Dinge von allein richtig entwickeln.

Und selbst wenn der Heilige Geist sich an einige Steine in uns heranmacht und es eine Zeitlang scheint, als bestehe ein Konflikt, dann ist er der Situation mehr als gewachsen. Er ist Petrus noch längst gewachsen und seiner Haltung, nie etwas Unreines gegessen zu haben. Als der Herr Petrus jene Vision gab mit dem Tuch, das vom Himmel hernieder gelassen wurde und alle Arten von vierfüßigen und kriechenden Tieren enthielt, und eine Stimme sagte: «Steh auf, Petrus, schlachte und iss!», zitierte Petrus im Grunde dem Herrn gegenüber die Schrift; er zitierte 3. Mose 11 mit seinen Geboten hinsichtlich der unreinen Tiere, die nicht gegessen werden durften. «Herr, hier ist eine Schriftstelle, die meinen Standpunkt stützt; meine Position gründet sich fest auf das Wort Gottes!». Was wollt ihr da dagegen unternehmen? Nun, hört zu - damit will ich nicht sagen, geschweige denn auch nur andeuten, der Heilige Geist werde uns je dazu anstiften, etwas im Gegensatz zur Schrift zu tun. Das wird er nie tun. Doch sehr oft wird er uns zeigen, dass die Schrift etwas meint, dessen Bedeutung wir noch nie darin gesehen haben! 3. Mose 11 hatte eine Bedeutung, die Petrus noch nicht gesehen hatte. Er kannte den Buchstaben und die wörtliche Bedeutung der Dinge. Dahinter hatte er noch nie die göttliche, die geistliche Bedeutung gesehen. Kornelius hatte noch nie den Heiligen Geist empfangen, und darum redete ein Engel mit ihm. Petrus hatte am Pfingsttag den Heiligen Geist empfangen, und so war es der Heilige Geist, der mit Petrus redete. Der Heilige Geist hatte diese Sache in der Hand, und er verfuhr mit den Schwierigkeiten in Petrus, sogar in seinem Fundamentalismus, um ihn von einem bloß zeitlichen, irdischen Boden zu einem himmlischen wegzuholen. Petrus lebte unter einem offenen Himmel; und da finden ungeheure Veränderungen statt, sobald ihr dorthin gelangt. Es geschieht nicht alles auf einmal.

Der Heilige Geist «auf» und «in»

Noch ein weiteres Wort für den Augenblick. Ihr stellt hier fest, dass es eine doppelte Wirkungsweise des Heiligen Geistes gab. In Kapitel 2 ließ sich der Geist «auf» ihnen nieder. Jene gespaltenen Zungen wie von Feuer setzten sich auf sie; und dann heißt es: «Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in andern Sprachen zu sprechen, wie es ihnen der Geist auszusprechen gab». «Auf» und «in». Ich möchte nicht technisch sein und dem widersprechen, was wir über all zu viel Technik gesagt haben, doch liegt eine Bedeutung in diesem «auf» und «in». Das Herabkommen «auf» ist die Souveränität des Heiligen Geistes in Bezug auf Gottes ewigen Vorsatz. Das heißt, der Heilige Geist ist als der Treuhänder und Verwalter der ewigen Ratschlüsse Gottes gekommen, des Vorsatzes Gottes von Ewigkeit her, und, indem er so kommt, auferlegt (ich hoffe, dass dies kein zu starkes Wort ist) den Vorsatz Gottes dem Gefäß. Er holt das Gefäß auf souveräne Weise in diesen Vorsatz herein. Es ist so, als als kreiste er darum herum und nehme das Gefäß auf eine äußere Weise in Beschlag und sagte: «Dies ist das Gefäß des ewigen Vorsatzes Gottes». Er nimmt es in Beschlag, und kommt zu diesem Zweck «auf» es.

Dann aber ging er auch «in» sie ein, sie wurden erfüllt, und das hatte eine weitere Bedeutung. Es bedeutet dies, dass das innere Leben des Gefäßes dem äußeren Zweck entsprechen muss. Das ist ungeheuerlich. Seht ihr, die alte Heilszeit war nicht so. Und dies ist das Problem, mit dem sich die Propheten die ganze Zeit auseinander zu setzen hatten. Die äußere Form war da. Israel hatte seinen Tempel, sie brachten ihre Opfer dar, sie durchliefen das ganze Ritual, doch ihr inneres Leben war weit davon entfernt, damit übereinzustimmen. Gott musste durch die Propheten sagen: «Fort mit euren Opfern - ich will sie nicht!» (vgl. Jes. 1,10-14). Der Herr Jesus griff das auf. «Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet. An Brandopfern und Sündopfern hast du keinen Gefallen gefunden. Da sprach ich: Siehe, ich komme - in der Buchrolle steht von mir geschrieben -, um deinen Willen, o Gott, zu tun!» (Hebr. 10,5-7).

Formalismus tut nie den Willen Gottes; ein bloßes äußerliches System, wie sehr es auch der Technik des Buchstabens entsprechen mag, tut nie den Willen Gottes. Und der Heilige Geist wollte nichts von all dem. Er kam nicht in seiner Souveränität, um eine Menge neuer Leute in einer neue Heilszeit zu ergreifen, und um ihnen dann Formen und Regeln zu geben und sie die Dinge auf diese und jene Weise machen zu lassen, alles bloß äußerlich. Er wollte, dass das innere Leben der Gemeinde dem Vorsatz Gottes entsprach. Es geht nicht lange, bis ihr entdeckt, dass er sehr ernst mit dem umging, was nicht damit übereinstimmte. Ananias und Saphira wissen nun, dass man nicht irgend etwas auf äußerliche Weise vollziehen und so vorgeben kann, es sei alles in Ordnung. Der Heilige Geist sah ins innere dieses Widerspruchs, und er ließ nicht zu, dass dies geschah.

Viele möchten, dass der Geist «auf» sie kommt, weil sie die Macht fühlen wollen, weil sie spüren möchten, wie sie ergriffen, manipuliert und bewegt werden. Es hat eine ganze Menge von dieser Sorte gegeben, das keine innere Übereinstimmung mit sich gebracht hat. Doch das Ziel das Herrn kann nie voll erreicht werden, bevor es nicht eine völlige Übereinstimmung gibt zwischen dem Vorsatz Gottes und dem Leben des Volkes Gottes, das zu diesem Vorsatz berufen wurde. «So ermahne ich euch nun ... dass ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid» (Eph. 4,1). O ich bitte euch, dass ihr in Bezug auf diese Frage des innewohnenden Geistes ständige Behandlungen Gottes erfahrt - und dies nicht nur zum Zweck des Dienstes, auch nicht für Kraft, sondern für die Vorsätze des Lebens.

Eine der Tragödien vieler Christen und vieler Diener Gottes ist die, dass sie an viele Dinge glauben und vielen Dingen Ausdruck verleihen können, die offensichtlich falsch sind, und diese noch propagieren und dadurch andern Christen Schaden zufügen, und doch scheint der Heilige Geist nie imstande zu sein, ihnen bewusst zu machen, dass sie nicht die Wahrheit sagen. Ich meine damit nicht in der Bibellehre, sondern in der Beziehung zu anderen Dienern Gottes und zu anderen Werken, die Gott tut. Die ernste Tatsache, dass es solche Vorurteile, Vermutungen, Kritik, Falschdarstellungen usw. gibt, sollte uns mit einem ernsten Appell zum Herrn treiben - «O Herr, es ist nicht gut, dass ich in deinem Werk engagiert bin, dass ich eine Menge für dich tue, dass ich unter Mensch prominent bin, und vielleicht wohl bekannt durch meinen christlichen Dienst, wenn schließlich dann doch der Heilige Geist mich im Innern nicht korrigieren, mich zurechtbringen, mir eine schlechte Zeit verschaffen kann, wenn ich etwas sage, das nicht stimmt. Rette mich davor, irgend etwas zu sagen, das nicht mit der Wahrheit übereinstimmt, oder zu dem mein inneres Leben ein Widerspruch darstellt.» Der Geist im Innern muss uns dem Vorsatz Gottes anpassen. Wenn wir gewohnheitsmäßig, ständig in Weisen verfallen, die nicht dem Geist gemäß sind, so dass wir bekannt werden wegen dieser Art von Unannehmlichkeit, dann würden wir besser den Heiligen Geist bitten, ein tieferes Werk in uns zu tun. Es nützt nichts, wenn wir die Tiefen der Gottheit besitzen, während die Leute uns als solche kennen, mit denen äußerst schwierig umzugehen ist, und wir stets das Leben für andere unangenehm machen. Das führt zu nichts; es ist ein Widerspruch zum innewohnenden Geist. Er will nicht, dass wir das System der Dinge bloß äußerlich haben. Wir müssen das innere Leben zu gestalten, dass es übereinstimmt.

So sehen wir, dass er «auf» die Jünger herabkam, um sie für den Vorsatz Gottes zu besitzen, und er kam «hinein», um dafür zu sorgen, dass das innere Leben mit diesem Zweck übereinstimmt.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.