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Die Zentrale und Universelle Stellung des Kreuzes

von T. Austin-Sparks

Kapitel 2 - Das Kreuz und der Heilige Geist

«Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen (Mt. 3,16).

«Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch wurde um unsertwillen (denn es steht geschrieben: «Verflucht ist jeder, der am Holz hängt»), damit der Segen Abrahams zu den Heiden komme in Christus Jesus, damit wir durch den Glauben den Geist empfingen, der verheißen worden war» (Gal. 3,13.14).

Die Sache, auf die wir uns jetzt konzentrieren, ist das Kreuz und der Heilige Geist. Lasst es mich von Anfang an klarstellen, dass dies keine Abhandlung über Person und Werk des Heiligen Geistes ist, sondern in erster Linie eine nachdrückliche Darstellung der Beziehung zwischen dem Heiligen Geist und dem Kreuz Christi.


Gott wirkt durch seinen Geist

Bevor wir direkt zur Sache kommen können, gibt es ein paar vorausgehende Dinge, an die zu erinnern hilfreich sein könnte. Sie haben eher allgemeinen Charakter. Zunächst einmal ist da die Tatsache, dass die Schrift sehr deutlich macht, dass, wann immer Gott sich aufgemacht hat, irgend eine Phase seines umfassenden Vorsatzes auszuführen, er dies durch die Tätigkeit Seines Geistes getan hat. Der Geist Gottes war die Weisheit, die Kraft, die Energie, der Initiator, der Fortsetzer und der Vollender dessen, was Gott zu einem beliebigen Zeitpunkt in Angriff genommen hat, um es zu verwirklichen. Das ist für alle klar ersichtlich, so glaube ich wenigstens, schon beim ersten oberflächlichen Blick in die Bibel.

Dann sehen wir es in der Schöpfung, das heißt, in der Erschaffung dieser Welt. Der Geist Gottes ist da als der Wirkende, der initiiert, durchdringt, leitet, und er ist stets darauf bedacht, dieser kosmischen Ordnung zum Dasein zu verhelfen.

Dasselbe trifft auch auf die Geschichte und das Leben Israels zu. Ihr ganzes Leben und die Anordnung ihres Lebens war eine Sache des Geistes Gottes. Er wirkte mit ihren Vätern, er führte sie aus Ägypten heraus als die Feuersäule und die Wolke, er versorgte sie in der Wüste; er rüstete Männer unter ihnen aus, um jenes große Symbol Christi - die Stiftshütte - zu formen, herzustellen und zu konstituieren. Bezalel und Oholiab waren Männer, die besonders vom Geist Gottes zu aller Art Arbeit an der Stiftshütte ausgerüstet wurden, und auf viele andere Weisen und in anderer Beziehung kann man sehen, dass der Geist des Herrn für diese ganze Angelegenheit von Israels Leben und Geschichte verantwortlich war. Gott erfüllte seinen Vorsatz, oder zumindest jene Phase seines großen Vorsatzes, durch die Tätigkeit Seines Geistes.

Was in dieser Beziehung zutraf, trifft ebenso zu im Falle des Lebens und Wirkens des Herrn Jesus; gezeugt durch den Heiligen Geist, gesalbt vom Geist, die Erfüllung seines Dienstes, die Äußerung seiner Lehren, das Vollführen seiner Werke, all dies geschah durch die Salbung des Geistes, und schließlich erfüllte sich auch die Darbringung seiner selbst als Opfer für Gott «durch den ewigen Geist». In allem führt Gott sein Werk durch die Mittlerschaft seines Geistes aus.

Und dann gehen wir weiter zur Gemeinde. Es wird überwältigend klar, dass dieser große Aspekt des Vorsatzes Gottes durch die Zeitalter hindurch wiederum in den Händen des Heiligen Geistes liegt. Die Gemeinde wurde durch den Heiligen Geist am Tag von Pfingsten ins Dasein gerufen, und von diesem Zeitpunkt an oblag die Ausführung aller Dinge dem Heiligen Geist.

Was für die Gemeinde gilt hinsichtlich ihrer Berufung, ihrer Bestimmung, ihres Vorsatzes, gilt gemäß der Schrift auch für jedes ihrer Glieder, für jeden Einzelnen. Des Leben jedes Gotteskindes beginnt mit dem Heiligen Geist, wird vom Geist geboren; und dann wird es, unter der Leitung des Geistes, in den ganzen Willen, die Gedanken und die Wege des Herrn eingeführt; auch wird es durch den Geist vollendet; gerettet, geheiligt und verherrlicht - alles durch den Geist Gottes.

Das ist eine sehr elementare Überlegung, ich weiß, aber sie ist grundlegend, weil sie davon ausgeht, dass der Mensch keine der nötigen Erfordernisse in sich hat, weder moralisch, noch intellektuell, noch geistlich, um irgend einen Teil des Vorsatzes Gottes zu realisieren. Wäre dies dem Menschen möglich, dann hätte der Heilige Geist nicht zu kommen brauchen; doch gerade das Kommen des Geistes ist die große göttliche Deklaration, dass Gott sein eigenes Werk vollbringen muss, oder es wird niemals geschehen - dass der Mensch völlig unfähig ist, irgend ein Teilstück oder Fragment des großen Vorsatzes Gottes zu verwirklichen, und dass ohne den Geist nichts davon je realisiert werden wird. Das ist es, was es bedeutet, dass der Heilige Geist stets für die Dinge Gottes verantwortlich ist, weil der Mensch in diesem Bereich völlig unfähig ist.

So ist also die Ankunft des Heiligen Geistes nichts Geringeres als die Ankunft Gottes selbst, um eine neue geistliche Schöpfung zu entwerfen, zu konstituieren und zu vollbringen, einen geistlichen Kosmos (ich benutze dieses Wort sehr ungern, aber es ist ein volleres Wort als «Welt», und es bedeutet mehr als selbst eine Schöpfung, es ist ein geordnetes System) - die Ankunft Gottes des Heiligen Geistes erfolgte deshalb, um ein neues, geordnetes, geistliches System, einen geistlichen Kosmos, eine völlig geistliche Natur der Dinge zu entwerfen und zu konstituieren und zu vollenden, ein geistliches System, von dem das natürliche und physische bloß ein Schatten, ein Typus, ist.


Christus - ein umfassendes geistliches System

Nun, das Muster für diese geistliche Ordnung, dieses System oder diese Ökonomie ist Gottes eigener Sohn, Jesus Christus. Christus ist ein weites und umfassendes geistliches System und eine geistliche Ordnung. Das heißt nicht, dass er keine Person ist, kein Individuum, aber er ist mehr als dies. In seiner Person findet sich die Verkörperung dieses weiten, dieses umfassenden Systems göttlicher Gedanken, göttlicher Elemente, göttlicher Gesetze, göttlicher Prinzipien und der göttlichen Natur. Dieses physikalische Universum, das wir kennen, enthüllt sich uns mehr und mehr als ein weites System von Gesetzen und Prinzipien. Es ist ein großartiges Ganzes, ein großes Beziehungsgeflecht, alles ist von allem abhängig, es fließt zusammen durch Einflüsse, Kräfte und Gezeitenströme, zusammengefügt als eine wunderbare Ordnung und Harmonie, in dem nichts irgend einen unabhängigen Kurs einschlägt, nichts beziehungslos dahintreibt, und in dem es nichts gibt, das vom Rest nicht beeinflusst wird; ein wunderbares Ganzes. Und die Kenntnis dieses physikalischen Universums ist mehr als nur eine Angelegenheit der Errungenschaft eines Lebens, eines lebenslangen Studiums. Alle vorausgegangenen Generationen von Anfang an waren nötig, um nur schon den gegenwärtigen Wissensstand zu erreichen, von dem diejenigen, die es wissen müssen, bekennen, dass er noch weit hinter dem zurückliegt, was wir noch über dieses Universum erfahren müssen. Wenn ihr einige der Werke von Menschen lest, die wissen, was jetzt überhaupt gewusst werden kann, dann schwankt euer Gehirn, wenn ihr von Distanzen und Geschwindigkeiten in diesem Universum hört, das Tempo, in dem das Licht reist, und all diese Dinge; ich sage, es handelt sich um eine weitläufige Ordnung, und mehr als das Studium eines einzigen Lebens ist nötig, um das zu verstehen.

Doch, meine lieben Freunde, wir haben gesagt, dieses physikalische Universum sei bloß ein Symbol, ein Typus von einem geistlichen, und Christus sei ein Universum geistlicher Gesetze, geistlicher Prinzipien und geistlicher Kräfte. Christus ist eine weitläufige Einheit, eine wunderbare Harmonie, und wenn ihr anfangt, einen kurzen Blick davon zu erhaschen, dann beginnt ihr auch zu verstehen, was die Apostel gesehen haben oder zu sehen anfingen, als sie sich im Zugriff einer leidenschaftlichen Suche wiederfanden, ihn zu erkennen. «Ihn will ich erkennen» (Phil. 3,10). «Ich achte alles für Verlust gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn» (Phil. 3,8). Und dies am Ende eines lebenslangen Lernens Christi, sogar nach wunderbaren Offenbarungen im Himmel selbst von unaussprechlichen Dingen, die ein Mensch nicht äußern darf; noch immer im Zugriff dieser ungeheuren Suche - «ihn zu erkennen».

Dann versteht ihr auch, warum von da her dieser Drang, dieser ständige und stets zunehmende Drang über die Gläubigen kommt, damit weiterzumachen, damit weiter voranzugehen, den Herrn zu erkennen. Vielleicht versteht ihr die Bedeutung einer kleinen Vorsilbe, die, so glaube ich, ungeheuer eindrücklich ist. Sie sprechen nicht nur von der Erkenntnis, der normalen Erkenntnis Christi, der Erkenntnis Gottesl im Allgemeinen, der Erkenntnis des Herrn; nicht nur benutzen sie so oft das Wort «gnosis», sondern später, wenn sie weitergekommen sind, stellt ihr fest, dass sie das zusammengesetzte Wort «epignosis» verwenden. «Bis wir alle hingelangen... zur vollen Erkenntnis...» (Eph. 4,13); jetzt heißt es nicht mehr bloß «die Erkenntnis». Dies ist an die Epheser gerichtet, also an Leute, die in der Erkenntnis weit vorangeschritten sind. (Wenn ihr euch die Mühe machen wollt, der Verwendung dieser besondern Form des Wortes nachzugehen, wird es euch ungeheuer beeindrucken, weil es versucht, die Gläubigen sogar über einen ziemlich reifen Zustand des geistlichen Lebens hinaus zu bringen). Hier also haben wir ihre eigene Suche; hier haben wir also dieses Drängen gegenüber den Heiligen, weil sie durch die Offenbarung des Heiligen Geistes etwas von dieser weiten und umfassenden Fülle Christi wahrgenommen haben. Er ist ein Universum für sich, ein neues und in geistlicher Hinsicht völlig anderes System von Dingen. Wer weiß irgend etwas darüber? Was wissen wir eigentlich über Christus? Wir mögen für eine ganze Anzahl Jahre zum Volk Gottes gehören. Tatsache ist, dass je länger wir leben, und je mehr wir mit den Dingen Christi verbunden sind und in Berührung stehen, desto mehr werden wir von unserer Unwissenheit überwältigt, weil wir erkennen, dass Christus ein weit entferntes Land ist. Er liegt so weit jenseits von uns, wir können ihn nicht begreifen. «Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe» (Phil. 3,13). Das ist Paulus beinahe am Ende seines Laufes. «Ich jage ihm nach... um ihn zu erkennen». Ja, Christus ist ein ganzes Universum göttlicher Gedanken, göttlicher Gesetze, göttlicher Prinzipien, die allermeisten von ganz praktischem Charakter, und ich möchte diese Feststellung noch besonders unterstreichen, weil man das, was ich da sage, als etwas sehr Abstraktes betrachten könnte.

Doch kehren wir zu der Analogie, zum Typus zurück. Sind diese Dinge im physikalischen Universum abstrakt? Sind sie denn ohne praktische Bedeutung und ohne praktischen Wert? Wir wissen, dass diese Kräfte und diese Gesetze, die da am Werke sind, gerade die Dinge sind, die das Leben auf dieser Erde erst ermöglichen. Was würde geschehen ohne die Auswirkungen der himmlischen Körper auf diese Erde? Schon die Gezeiten des Meeres werden von den himmlischen Körpern beherrscht. Jedesmal, wenn die Flut sich über unsere Küsten ergießt, dann geschieht dies als Reaktion auf einen vorherrschenden Himmelskörper. Jedesmal wenn die Flut sich zurückzieht und ausebbt, dann gehorcht sie bloß einer himmlischen Kraft; und die Gezeiten haben ihren Wert, sie bedeuten etwas. Und in manch anderer Hinsicht ist es genau gleich. Unser Leben hier auf Erden ist nur möglich dank dieses geordneten Universums und der Einflüsse, die von außen auf es einwirken; und in diesem Universum von Christus hängt schon uns Leben, das Erreichen des großen Zieles, zu dem wir von Gott her bestimmt sind, von unserer Reaktion auf die Gesetze Christi, von unserer Reaktion auf die Einflüsse Christi und von unserer Kenntnis dieser Dinge ab - weil es in diesem Bereich Gottes Wille ist, dass wir diese Dinge verstehen sollten, dass wir ein Verständnis in Christus haben sollten, dass wir informiert sein sollten. Was dieses physikalische Universum betrifft, müssen wir nicht alle Wissenschaftlicher sein, um den Nutzen davon zu haben. Wir genießen die Wohltaten jeden Tag, ohne dass wir irgend eines dieser Dinge verstehen. Doch im geistlichen Bereich ist es Gottes Absicht, dass wir die Dinge kennen sollten.


Durch den Heiligen Geist die Größe Christi sehen

All das bringt und zu der ganzen Angelegenheit des Heiligen Geistes. Was wissen wir letztlich über Christus? Wenn wir ihn als unseren Erretter, als unseren Erlöser, unseren Herrn, unseren Hohenpriester, unseren Fürsprecher droben, also auf alle diese Weisen kennen, was wissen wir dann letztlich? Das ist nichts. Paulus wusste das alles auch, aber hier redet und handelt er als einer, der nichts wusste, weil die Erkenntnis, die er noch erlangen musste, noch weit jenseits von dem lag, was er bereits erreicht hatte. Wir wissen eigentlich gar nichts.

Die Ankunft des Geistes, das Kommen des Geistes, hatte diese ganze Sache im Blickfeld - uns in dieses weite Universum zu führen, das Christus ist, dieses wunderbare geistliche System und diese Ordnung der Dinge, deren Verkörperung Christus ist, um uns in einem fortwährenden Voranschreiten und einer bestimmten Entwicklung mehr von der Bedeutung Christi kundwerden zu lassen. Ich weiß, dass es mir nicht gelingt, den ungeheuren Eindruck zu vermitteln, den dies auf mein eigenes Herz gemacht hat, als ich darüber nachdachte, als es an mich herankam. Da ich so weit hinter diesen Aposteln zurückstehe, aber dem zuhöre, was sie sagen, ist der anfängliche Eindruck der, dass diese Männer offensichtlich etwas von Christus gesehen haben, das immens ist, und es hat, als sie es wahrnahmen und auch zu ihm hingelangten, alles, was die Natur einer geistlichen Zufriedenheit vorwies, aus ihrem Leben entfernt. Das, was sie als Augenschein erhascht haben, hat aus ihnen Männer gemacht, die sich danach ausstrecken, alles zu wissen, was zu wissen überhaupt möglich ist, und nicht deshalb, weil sie einen wissbegierigen Verstand besitzen, der um des Wissens willen erkennen will, sondern sie haben gesehen, dass diese Erkenntnis zur Fülle des Vorsatzes Gottes in ihrem eigenen Leben führt in Bezug auf einen Leib, den Leib Christi, seine Gemeinde. Die Gemeinde wird nie zu dieser Verwirklichung voranschreiten, und die einzelnen Glieder der Gemeinde werden nie wachsen, es sei denn, die Gemeinde und ihre Glieder erspähen etwas von der Größe Christi. Der Weg des geistlichen Wachstum ist das Wahrnehmen der Größe Christi durch eine Offenbarung des Heiligen Geistes, und darum betete Paulus auch, wie er es tat, «dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch ... gebe ... erleuchtete Augen des Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben» (Eph. 1,18-19); dass ihr dies kennen lernt, indem er euch «einen Geist der Weisheit und Offenbarung gibt in der «epignosis» (vollen Erkenntnis) seiner selbst». So wird die Gemeinde wachsen, so werden die Heiligen zunehmen - indem sie auf eine neue Weise sehen, wie weit und groß Christus ist.

Seid ihr nicht auch der Meinung, dass unter all den Nöten, die unter dem Volk Gottes von heute existieren, eine der stärksten die Notwendigkeit ist, von der geistlichen Zufriedenheit, von dem sich Zufriedengeben mit einem kleinen Maß des Christenlebens befreit zu werden? Es gibt eine traurige, ja tragische Abwesenheit eines wirklich angemessenen sich danach Ausstreckens, ihn zu erkennen. O, ich weiß, das müsste vielleicht begründet und richtig dargelegt werden. Es gibt viele Leute, die sagen, sie möchten den Herrn kennen und voran kommen, doch ihre Suche, ihr Verlangen hat nicht diesen Charakter, diese Natur, die im Fall des Apostels Paulus vorlag - «Ich achte alles für Schaden um der vortrefflichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn willen». ALLES!

Bei vielen Christen und christlichen Mitarbeitern ist es so, dass, wenn ihr ihre Arbeit, ihre Organisation, ihr System, ihre religiöse Richtung, von der sie ein Teil sind, anrührt, ihr auf schrecklichen Widerstand stoßt. Vorurteile und Misstrauen und all diese Dinge ergeben sich daraus, dass wir viel eher mit Dingen als mit dem Herrn verheiratet sind. Wären die Leute nur mit dem Herrn verheiratet, und würden sie einzig nach ihm trachten, dann würdet ihr 95 Prozent aller Vorurteile und allen Misstrauens, das existiert, auf einmal los! Es sind die Dinge, die sie hervorbringen. Wir müssen unsere Dinge fallen lassen und sollten uns nur noch mit dem Herrn befassen. Unsere einzige Frage, die jede Situation beherrscht, sollte lauten: «Trägt das auf irgend eine Weise etwas zu einem größeren Maß von Christus bei?» Tut es dies, dann bin ich von Herzen dabei; es spielt keine Rolle, was es den existierenden Institutionen antun mag. Wenn das zu einer Erkenntnis Christi führt, die über das hinausgeht, was wir bisher haben, dann zählt nur das. Es ist Christus, nicht UNSERE Gemeinde, nicht UNSERE Gemeinschaft, nicht UNSERE Mission, nicht UNSERE Organisation, nicht UNSERE Tradition, sondern ganz einfach Christus. Er ist ein ungeheuer erweiternder und emanzipierender Faktor. Es sind diese Dinge, die uns zusammengestaucht und klein, gering, kleinlich und griesgrämig gemacht haben. Christus befreit, Christus erweitert; oh, ihn zu sehen! Oh, dass wir doch durch den Geist wie die Königin von Saba dahin gebracht würden, dass wir das Königreich Salomos gezeigt bekommen, seine Herrlichkeit, seine Tafeln, seine Knechte, bis kein Geist mehr in ihr übrig blieb und sie sagte: «Ich habe... von deinen Taten und von deiner Weisheit gehört. Doch ich glaubte es nicht... bis ich kam und es mit eigenen Augen sehen konnte; und siehe, man hat mir noch nicht einmal die Hälfte davon berichtet!» (1. Könige 10,7). Und ein größerer Als Salomo ist hier! Wir ihr und ich nötig haben, ist jene Erweiterung, die dadurch kommt, dass der Heilige Geist uns auf innere Weise Christus offenbart; dann werden wir emanzipiert. All die andern Dinge werden ihren Platz finden, wenn wir ihn in vollerem Maße erkennen.

Das also ist die eigentliche Bedeutung davon, dass der Heilige Geist gekommen ist. Ich frage noch einmal: Was wissen wir eigentlich? Wie klein ist doch unsere Erkenntnis! Ah, aber Gott weiß das, und deshalb ist ja der Heilige Geist gekommen. Wozu? Um uns zu dienen, damit wir Gebrauch von ihm machen, damit wir uns seiner bemächtigen, so dass wir an Prominenz, Bedeutung, Namen und Reputation zulegen? Nein! Er ist zu keinem andern Zweck gekommen, als den Sohn Gottes in den Heiligen zu immer größerer Fülle gelangen zu lassen, um Christus in der Gemeinde zu dem zu machen, was er in den Augen Gottes ist, damit er in der Gemeinde «die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt» werden möge. Das ist der Zweck, zu dem der Heilige Geist gekommen ist. Nun, welches Erbe haben wir doch, wenn wir den Heiligen Geist haben! «Der Geist, der das Unterpfand unseres Erbes ist» (Eph. 1,14). Mit dem Heiligen Geist steht und fällt das ganze Erbe, und in ihm ist es uns auch garantiert. Wenn wir den Geist haben, dann ist diese ganze Fülle potentiell unser.

Nun ist es an uns, durch den Geist belehrt zu werden, und der Heilige Geist belehrt uns nicht wie aus einem Buch, wie anhand eine Gebrauchsanleitung. Er belehrt uns nicht einfach aufgrund von Vorträgen, Reden und Vorlesungen, überhaupt nicht durch Worte als solche. Der Heilige Geist belehrt durch praktische Erfahrung, und das Instrument, durch das der Heilige Geist uns über Christus belehrt, ist das Kreuz Christi. Ihr und ich, wir werden nichts lernen, es sei denn, der Heilige Geist lasse das Kreuz Christi in uns zu einer Wirklichkeit werden. Wir werden gleich dazu kommen.


Die Einheit Christi

Zuerst geht es mir um diesen Nachdruck auf die Größe Christi, auf die Weite Christi, und auf die Tatsache, dass der Heilige Geist gekommen ist, diese Größe in die Gemeinde hinein zu bringen. So viele Details hängen damit zusammen. Wir haben auf die Gesetze, die Beziehungen, die Abhängigkeiten und das gegenseitige Angewiesensein dieses physikalischen Universums hingewiesen. Genauso ist Christus; auch wenn es für uns schwierig zu begreifen ist, so ist Christus nun einmal. Und dann soll die Gemeinde die Reproduktion dessen sein, was Christus ist, so dass ihr im Leib Christi all diese geistlichen Gesetze, diese Beziehungen zu einander und dieses gegenseitige Abhängigsein findet und kein Glied des Leibes zu irgend einem andern Glied sagen kann, wie weit entfernt das andere Glied auch in Sachen Distanz und Position sein mag: «Ich brauche dich nicht» ( 1. Kor. 12,21). Das Haupt kann nicht zum Fuß sagen - es sind eure Extremitäten! «Weil ihr so weit von mir entfernt seid, bin ich nicht von euch abhängig!» Das darf nicht sein. «Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht!» Sowohl die Nähe als auch die Distanz machen in dieser Beziehung überhaupt keinen Unterschied aus. Die gegenseitige Bezogenheit konstituiert den Leib zu einem vollkommenen Ganzen, zu einer perfekten EINHEIT, zu einer perfekten Harmonie, alles ist von einander abhängig, alles auf das andere bezogen. Das ist Christus. «So ist auch der Christus» (1. Kor. 12,12).

Und im Bereich des Geistes geht diese Sache weiter. Natürlich benötigen wir geistliches Wahrnehmungsvermögen, um imstande zu sein, das zu fassen. Es kann sein, dass ein schönes Stück unserer geistlichen Erfahrung, die durch nichts aus dem unmittelbaren Umkreis unseres Lebens erklärt werden kann, auf etwas zurückzuführen ist, das in irgend welchen Kindern Gottes oder in einem bestimmten Kind Gottes vorgeht, das geographisch weit von uns entfernt ist. Vielleicht handelt es sich um einen ungeheuren Konflikt in einem Leben, und wir gehen durch etwas hindurch, und wir werden gedrängt, zu beten, und die Sache ist eine einzige Sache. Die Geographie berührt das überhaupt nicht. Sehr oft verstehen wir nicht, was das bedeutet, durch das wir hindurch müssen. Wir wissen von gewissen Dingen in unserer geistlichen Erfahrung, irgend etwas geht vor sich, ein Konflikt ist im Gange, es herrscht ein Druck, obwohl es in unserem unmittelbaren Umkreis nichts gibt, das es erklären könnte. Es gibt keinen Grund dafür, soweit wir das hier und jetzt erkennen können. Aber irgend etwas steht auf der Kippe, etwas, worüber irgendwo ein geistlicher Konflikt herrscht, und weil der Geist eins ist und auch der Leib, werden wir in diesen Konflikt verwickelt. Das ist die Einheit, die Harmonie Christi, das ist die Interaktion dieser Gesetze des einen Leibes, ein neues geistliches System. Einige von uns haben gelernt, wie wahr doch diese Dinge sind, und wie praktisch sie sind. Hätte doch die Gemeinde nur Einsicht in diese Dinge und würde sie auf der Höhe dieser Einsicht leben, welcher Verlust würde das für den Feind bedeuten! Wie oft werden doch die Kinder Gottes dabei erwischt, dass sie ihre Erfahrung falsch interpretieren, Dinge, die ihnen zustoßen, das, was in einem andern Leben vor sich geht. Der Feind baut eine flasche Konstruktion auf irgend eine Sache, und satt diejenigen, die es betrifft, zusammen zu bringe, damit sie für den Sieg zusammen arbeiten, trennt er sie durch eine falsche Konstruktion von einander. Würde die Gemeinde diese geistliche Einheit sehen, dieses geistliche Aufeinander-Bezogensein, diese gegenseitige Abhängigkeit, und würde sich da richtig hineinstürzen, was für eine mächtige Sache würde dann die Gemeinde hier in diesem Universum sein! Und das ist das geistliche System, das Christus ist, das in seinem Leib konstituiert werden soll, reproduziert in seiner Gemeinde.

Ihr sagt, es sei hoffnungslos, so etwas zu erwarten, insoweit es die ganze Gemeinde betrifft. Es ist eine wunderbare Idee, aber wie stehen die Aussichten auf eine konkrete Realisierung? Nun, wir können die Sache nicht so stehen lassen. Wir müssen zurückkehren. Vielleicht beginnt es zwischen zweien von uns, und das wird einen ausreichenden Grund abgeben für die Unterweisung und den Sieg, auch für ein Verständnis. Selbst die vollkommene Harmonie zwischen zwei Gotteskindern ist eine schreckliche Ursache für einen Kampf, doch lasst euch darauf ein und seht, was für eine wunderbare Sache dies für Gott ist! Und das ist der Grund, weshalb der Kampf tobt - einfach um zwei Kinder Gottes auseinander zu bringen, die lebensmäßig miteinander verbunden sind. Satan hat das immer versucht, und was für Dinge treten da nicht auf, um genau das zu tun!


Das Kreuz ist für das Werk des Geistes grundlegend

Das bringt uns zu dem, worauf wir hingearbeitet haben, zum Kreuz und zum Heiligen Geist; denn die Basis und die Tür zu jedem Werk des Geistes ist das Kreuz. Ihr werdet euch, auch mit der geringsten Kenntnis der alt- und neutestamentlichen Schrift, an Vieles erinnern, das diese beiden Dinge zusammenbringt. Zum Beispiel treffen sie sich in den typologischen Bildern: im Feuer auf dem Altar - wobei der Altar das Kreuz versinnbildlicht, und das Feuer auf dem Altar den Geist, der das Opfer verzehrt. Oder wiederum, wie in 2. Mose 17, der geschlagene Fels und das hervorsprudelnde Wasser - das Kreuz und der Geist. Oder, wenn wir zum Neuen Testament kommen, der Jordan, wo unser Herr getauft wurde, der sinnbildlich seinen Tod, sein Begräbnis und seine Auferstehung darstellt, die sogleich zu einem geöffneten Himmel führen, aus dem sich der Geist in taubenähnlicher Form auf ihm niederlässt - auch hier das Kreuz und der Geist. Oder wenn wir mit diesem Sachverhalt im Hinterkopf zu Israels Anfängen als Nation zurückgehen, als das Lamm geschlachtet, das Blut gesprengt wurde und die Wolkensäule und das Feuer anschließend die Verantwortung übernahmen - so haben wir wiederum den Geist auf dem Wege des Kreuzes, und alles weist hin auf die große, umfassende Realität, auf Golgatha und Pfingsten hin. Und so ist es immer. Die beiden treten immer zusammen auf. Dabei sind dies bloß fragmentarische Auszüge aus einer riesigen Menge im Worte Gottes, welche diese enge und untrennbare Verbundenheit der beiden zeigt.

Wenn wir zum Herrn Jesus kommen, dann wissen wir, dass seine Botschaften und Erläuterungen über den Heiligen Geist, in denen er sich endgültig und spezifisch äußerte, bis zum Vorabend der Passion aufgespart wurden. Erst als das Kreuz voll seinen Schatten über seinen Weg warf, fing er an, über das Kommen des Trösters zu sprechen und darüber, was dieses Kommen für sie bedeuten würde; und nie sagte er «empfangt den Heiligen Geist» (Joh. 20,22), bevor er ihnen nicht seine Hände und seine Seite, seine durchbohrten Hände und seine aufgerissene Seite, zeigen konnte. Genauso wie der Geist über ihn kam zum Zeitpunkt seines typologischen Todes in der Taufe, so führte ihn derselbe Geist zum tatsächlichen Kreuz, wo uns gesagt wird, dass «er sich durch den ewigen Geist ohne Flecken Gott geopfert habe» (Hebr. 9,14). Nun, wenn es nötig wäre, könnten wir noch mehr zusammentragen, um zu zeigen, wie die beiden beisammen gehalten werden - das Kreuz und der Geist. Das Kreuz führt zum Geist und der Geist bringt uns stets zum Kreuz zurück.

Warum ist das Kreuz für das Werk des Geistes grundlegend? Unser Abschnitt in Galater 3 gibt die Antwort. Weil ein Fluch existiert und nun auf der alten Schöpfung lastet, «hat uns Christus vom Fluch des Gesetzes errettet, indem er ein Fluch wurde für uns», oder, wörtlich und korrekt: «nachdem er an unserer Stelle zum Fluch wurde». Das menschliche Geschlecht unterliegt von Natur aus einem Fluch, und der Heilige Geist kann nie, niemals auf etwas Verfluchtes kommen. Die Verheißung des Geistes kann niemals in denen erfüllt werden, die immer noch unter dem Fluch stehen. Der Fluch muss beseitigt werden, denn das Salböl soll auf kein Fleisch kommen; «auf eines Menschen Fleisch soll es nicht ausgeschüttet werden» (2. Mose 30,32). Der Fluch muss beseitigt werden, und Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes errettet, indem er an unserer Stelle zum Fluch wurde, damit wir die Verheißung des Geistes empfangen können. Die Beseitigung eines ganzen Zustandes und Status‘ unter einem Fluch, um den Weg freizumachen für den Geist - das ist die Antwort. Darin liegt die Notwendigkeit für das Kreuz, und für unsere Identifikation mit ihm im Glauben, der für uns zum Fluch gemacht wurde. Und wie unangenehm und unschön es auch klingen mag, Tatsache ist, dass, wenn der Heilige Geist wirklich in einem Leben zu wirken beginnt, verläuft die weitere Geschichte dieses Lebens so, dass der Betreffende sich dessen sehr wohl bewusst wird, dass das Fleisch etwas Verfluchtes ist.

Es gibt niemanden in dieser Welt, der noch eher bereit ist, die verfluchte Natur des Fleisches zuzugestehen und zu bestätigten, als diejenigen, die den Geist haben. Es ist der eigentliche Höhenweg zur Herrlichkeit, zu entdecken, wie verflucht das Fleisch ist. Das ist die eine Seite. Ich bin überzeugt, dass viele von uns etwas von dieser Geschichte kennen. Der Heilige Geist macht uns wirklich mit der Bedeutung des Kreuzes in diesem Sinne bekannt, dass das Kreuz von einem Ort spricht, an dem ein Fluch besteht, und an dem wir in Christus sind. Etwas, das im Wege ist, muss also beseitigt werden.

Hier, im Falle der Galater, sagt der Apostel, sie hätten im Geist begonnen; hofften sie nun, im Fleisch vollendet zu werden? Und wenn wir diesen Abschnitt anführen, so unterstreicht es diese Frage auf schreckliche Weise. Nachdem ihr im Geist begonnen habt - was natürlich voraussetzt, dass ihr außerhalb des Fluches seid, um überhaupt imstande zu sein, einen Anfang zu machen, überhaupt irgend eine Aussicht (auf Erfolg) zu haben - glaubt ihr, ihr könntet vollendet werden, indem ihr euch unter den Fluch zurück begebt? Nein; das Argument läuft darauf hinaus, dass ihr die Tür nur aufs Neue verschließt, dass ihr euch alle Aussichten abschneidet, dass ihr euch den Weg zu irgend welchem weiteren Erfolg verbarrikadiert. «Nachdem ihr im Geist begonnen habt, wollt ihr nun im Fleisch vollendet werden?» Die Schlussfolgerung, auch wenn sie nicht ausdrücklich gezogen, aber dennoch ganz klar vorausgesetzt wird, ist die, dass ihr, nachdem ihr im Geist begonnen habt, nur auf dem Grund fortfahren könnt, auf dem ihr angefangen habt. Das heißt, gelangt ihr von jenem Grund des Fluches weg und werdet auch fortgesetzt davon ferngehalten; oder, mit andern Worten, euer Fortschritt erfordert die ständige Position, zu der euch das Kreuz führt, genauso wie euer Anfang diese Position erforderte. Das heißt: Fortzufahren bedeutet, im Geist fortzufahren.

Doch könnt ihr nur dann im Geist fortfahren, wenn ihr im Geist angefangen habt. Das war ja nur dadurch möglich, dass das Kreuz den Fluch, den alten Menschen, den verfluchten alten Menschen, entfernte. Um also im Geist fort fahren zu können, um direkt zu dem zu gelangen, was der Geist im Sinn hat, was er meint und worauf er hinaus will, muss das Fleisch ständig weggeschnitten werden, muss das Fleisch durch das Kreuz draußen gehalten werden. So macht der Geist das Fleisch stets sichtbar, und das Kreuz macht den Vorsatz des Geistes möglich.

Wir sollten uns nicht ständig mit unserer Kreuzigung beschäftigen; der Heilige Geist kümmert sich darum. Wir müssen im Geist wandeln. Um dies tun zu können, müssen wir bloß dem Geist gehorchen. Es ist etwas Positives, nichts Negatives.

In den neutestamentlichen Briefen erhalten wir eine vielfältige Anwendung des Kreuzes als das Instrument des Geistes. Wir wollen uns einige davon vornehmen. Zuerst einmal ist da der Römerbrief, der mit folgendem zu tun hat:


Das Kreuz und der sündhafte Leib des Fleisches

Bis zum Kapitel 7 kreist alles um, und konzentriert sich alles auf das Kreuz. Das Kreuz ist der große Gegenstand, zu dem alles hinführen soll. Der Apostel arbeitet sich gradlinig und gründlich zu diesem Höhepunkt hin. Alles, was in diesen sieben Kapiteln steht, wird mit den Worten von Kapitel 6,3-11 zusammengefasst und abgeschlossen, besonders aber in Vers 3.5 und 6: «...alle, die wir in Jesus Christus hinein getauft wurden, in seinen Tod hinein getauft wurden... wir wurden mit ihm vereinigt in der Gleichheit seines Todes... unser alter Mensch wurde mit ihm gekreuzigt, damit der Leib der Sünde beseitigt würde». Solange dies nicht zu einer fest eingerichteten Position geworden und diese nicht eingenommen worden ist, wird gar nicht auf die Offenbarung eines Lebens im Geist eingegangen. Wenn aber das zur Grundlage geworden ist, dann haben wir alles, was danach folgt hinsichtlich der Gegenwart und des Werkes des Heiligen Geistes.

«Ihr seid ... im Geist, wenn ... der Geist in euch wohnt. Doch wenn jemand den Geist Christi nicht hat, ist er nicht sein» (Römer 8,9).

«Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat uns frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes» (Römer 8,2).

«Der Sinn des Geistes ist Leben und Frieden» (Römer 8,6). Und so weiter.

Hier liegt also die besondere Betonung auf der Tatsache, dass, wenn die Gegenwart und das Werk des Heiligen Geistes im Gläubigen und im «Leib» (Kapitel 7) wirklich kundwerden soll, der ganze Leib der Sünde (der Mensch außerhalb von Christus, der eine sündige Kreatur ist und dem Gericht und der Verdammnis unterliegt), gekreuzigt und begraben, und nicht reformiert, geflickt, verbessert und zu besseren Ergebnissen erzogen werden muss. Die Sünden müssen nicht bloß beseitigt und vergeben werden, sondern ER SELBST muss beiseite geschafft werden. Als Mensch muss er aus dem Blickfeld Gottes verschwinden, sowohl seine gute (?) als auch seine schlechte Seite. Er gehört von Natur aus zu einem Geschlecht, das nicht mehr im Licht von Gottes Absicht steht. Gott hat sich von diesem Geschlecht abgewandt, und hat eine «neue Schöpfung» geschaffen. Christus ist in der Auferstehung der «Erstgeborene unter vielen Brüdern». Er ist «der letzte Adam», was bedeutet, dass in ihm als dem ersten eines neuen Geschlechts, einer neuen Menschheit, die Endgültigkeit (das Ende von etwas Altem und der Beginn von etwas ganz Neuem - der Übersetzer) zu finden ist. Kein anderer wird mehr nötig sein. Der «letzte Adam» trat - sozusagen - zurück, und bevor in der Auferstehung zum «Erstgeborenen von den Toten» werden konnte, sammelte er das ganze Geschlecht des ersten Adams auf und nahm es stellvertretend mit in das volle Gericht der Gottverlassenheit, indem er rief: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen»? Das ist Gottes endgültige Vorstellung im Blick auf das ganze Geschlecht des ersten Adam. Wir werden aufgefordert, das anzuerkennen, eine Stellung einzunehmen und eine Erklärung abzugeben, dass wir Christi Tod als unseren eigenen Tod akzeptieren, und sein Begräbnis als unser Begräbnis. Das Neue Testament sagt, dies sei die Erklärung, welche die Taufe abgibt, oder, diese Erklärung werde durch die Taufe abgegeben.

Auch wenn noch sehr Vieles über diese Angelegenheit gesagt werden müsste, wollen wir es in dieser inklusiven Beobachtung zusammenfassen, dass die Position im Römerbrief Gottes Fundament ist, und es ist all-umfassend. Ein Leben, das durch den Heiligen Geist beherrscht wird, wird zu den Konsequenzen des Kreuzes zurückgeführt, nämlich, zum Ende des alten Menschen. Es wird eine grundlegende Krisis stattfinden, doch in den nachfolgenden Jahren werden noch manche solche Krisen kommen, in denen wir frische Vorkommnisse, die in dem Maße eintraten, wie wir sie zu verkraften lernten, zu der ursprünglichen umfassenden Position zurückbringen müssen. Die endgültige Position, die das Kreuz errichtet, und auf die der Heilige Geist hinarbeitet, dass - in jeder Richtung und in jeglicher Hinsicht - alles nur Christus sein soll und nicht irgend etwas von uns, auch dies in jeder Hinsicht. So werden wir zur nächsten speziellen Anwendung des Kreuzes geführt, wie wir sie im 1. Korintherbrief finden.

Das Kreuz und der natürliche Mensch

Hier sind diejenigen, die es betrifft, in Christus. Was die Situation des Römberbriefes angeht, das «Gerechtfertigtsein in Christus», ist (hier in Korinth) die Position in Ordnung. Darin stehen sie vollkommen fest; sie haben Christus als ihren Stellvertreter akzeptiert. Es ist nicht so, dass sie im Fleisch sind, sondern dass das Fleisch in ihnen ist, und dass sie weitgehend durch natürliche Überlegungen beeinflusst und angeregt werden. In ihrem Fall ist es der natürliche oder seelische Mensch, der den geistlichen Menschen reitet. Das «natürlich» im 1. Korintherbrief heißt im griechischen Grundtext «seelisch». Der Apostel erklärt, was «seelisch» bedeutet, wenn er darauf hinweist, dass ihr eigener Sinn, ihr Herz und ihr Wille sie beherrscht, und nicht der Sinn Christi durch den Heiligen Geist. Ihre Argumente, Urteile, Ideen, Wertestandards - «die Weisheit dieser Welt» - ist das Ergebnis ihres ungeistlichen und nicht Christus gemäßem Verhalten. Das Seelenleben findet seinen Weg bis in die geistlichen Bereich hinein; z.B. bis zu den geistlichen Gaben, indem sie sie für ihre eigene Ehre benutzen; bis zum Tisch des Herrn, den sie zu ihrer eigenen Befriedigung missbrauchen; etc. So zögert sich ihr Vorankommen in Richtung der vollen Absicht ihres In-Christus-Seins weiter hinaus; sie sind nicht geistlich, sonder fleischlich; sie sind noch nicht erwachsen, sondern immer noch Babies.

In diesem Zusammenhang sagt der Apostel: «Ich habe mich entschlossen, unter euch nichts anderes zu wissen als Jesus Christus, und ihn als den Gekreuzigten» (1. Kor. 2,2). Was hier nötig ist, ist diese Anwendung des Kreuzes, das uns nicht einfach in einem allgemeinen Sinne zu erretteten Männern und Frauen werden lässt, sondern das uns von unseren eigenen Seelen erlöst, so dass sich durch sie das überströmende Leben des Geistes in uns hinein ergießt. Das Kreuz muss den Weg für den Geist ebnen, und was behandelt werden muss, ist die Dominanz unseres eigenen Seelenlebens.

Wir kommen zu einer anderen Phase des Kreuzes und des Heiligen Geistes, wenn zum Brief an die Galater weiterschreiten. Hier geht es um:

Das Kreuz und Gesetzlichkeit

Ihr erinnert euch sicher, wieviel bezüglich des Geistes und des Kreuzes in diesem Brief steht. Betrachtet einmal die folgenden beiden Serien von Schriftabschnitten: (a) 3,2-3.5.14; 4,6; 5,5.16-18.22.25; 6,8. (b) 2,20; 3,1; 5,24; 6,14.

Welches ist denn der entscheidende Punkt in dieser Kombination von beiden - dem Kreuz und dem Heiligen Geist? Die Galater wurden gedrängt und in Versuchung gebracht, zu der alten gesetzlichen Ordnung des «du sollst» und «du sollst nicht» zurückzukehren; zu einer äußerlichen Übernahme des ganzen Systems religiöser Vorschriften und Regeln; zur Zwangsjacke der Gesetzlichkeit. Gesetzlich ist nicht eine jüdische Eigenart, es ist eine ständige Tendenz. Es ist das Leichteste, in das wir hineinfallen können. Es ist so leicht für eine Person, die den Geist hat, damit anzufangen, das Gesetz für andere festzulegen; zu sagen: «ihr solltet dies oder jenes tun»; «ihr müsst dies oder jenes aufgeben (oder ergreifen)». So wird ihnen die Zwangsjacke gesetzlicher Knechtschaft auferlegt, und es wird einfach vergessen, dass das Hauptbedürfnis nicht das Gesetz ist, sondern dass der Geist Herr im Innern ist, und dass, wenn dies der Fall ist, viele Dinge wegfallen werden, und diejenigen, die es angeht, werden wissen, was der Herr von ihnen möchte. Dies ist, wie der Apostel in diesem Brief sagt, der Weg zur Sohnschaft und zur Freiheit. Dem Herrn im Innern kann man trauen, und es ist nicht nötig, Hand an bestimmte Leben zu legen, um sie zu beherrschen. Wir wollen hier ganz entschieden betonen, dass, wie es in besonderer Weise die Beschneidung war, die zu diesem Galaterbrief führte, es die eine oder sogar mehrere christliche Grundsätze oder Formen oder Regeln oder Vorschriften sein können (und oft auch wirklich sind), die zu zentralen Punkten gesetzlichen Druckes und Krisenthemen gemacht werden. Wie wichtig solche Dinge auch immer sein mögen, so können wir nicht stark genug darauf hinweisen, dass wir sie sicherheitshalber besser dem unterwerfen, was von überragender Bedeutung ist, was bedeutet: Wenn das Kreuz wirklich so tief in ein Leben hineingewirkt worden ist, so dass es aus der Knechtschaft der Tradition, vom allgemein Akzeptierten, und in der Tat von allem, was nur Buchstabe losgelöst vom Geist ist, und so einen vollen und ebenen Weg für die absolute Souveränität des Heiligen in diesem Leben freigemacht hat, werden all diese Dinge sich von selbst ergeben, und sie (d.h. diejenigen, die vom Herrn verlangt werden) werden auf eine LEBENDIGE, statt auf eine gesetzliche und tote Weise eingeführt werden. Doch was für ein mächtiges Werk bedeutet es doch für das Kreuz, uns vom Erbe von Generationen zu befreien! Festgelegtheit und Endgültigkeit sind Merkmale eines gesetzlichen Systems, und sie machen geistliches Wachstum und geistliche Erweiterung unmöglich. Wahrheit ohne Liebe ist verhängnisvoll, genauso aber auch Gerechtigkeit ohne Liebe. Vorurteile und Misstrauen sind Früchte der Knechtschaft unter irgend einer religiösen Sache, aber nicht des Geistes.

Es ist möglich, die vollkommenste neutestamentliche Ordnung und Gestalt zu haben, und eine äußerst hingegebene Anhänglichkeit an den Buchstaben des Wortes Gottes, und doch fast vollständig ohne Leben und Salbung zu sein. Das ist gewöhnlich auf den Mangel an einem tiefgründigen, erfahrungsmäßigen Wirken des Kreuzes und auf ein konsequentes Behindern des Geistes zurückzuführen.

Über jeden dieser Aspekte des Kreuzes und des Heiligen Geistes müsste ein eigenes Buch geschrieben werden, leider können wir hier lediglich die entscheidenden Punkte erwähnen. Wir wollen nun zu den beiden Zwillingsbriefen, bekannt unter dem Namen «Epheser- und Kolosserbrief» weitergehen; im Grunde jedoch handelt es sich um Rundbriefe an die Gemeinde in jenem Gebiet. Hier bezieht sich die besondere Anwendung (des Kreuzes) auf:

Die Befreiung vom Irdischen

Die Sache, die hier im Blickfeld steht, ist DIE FÜLLE CHRISTI. Im Kolosserbrief ist es die Fülle in Christus als Haupt über der Gemeinde, dem Leib. «Er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde: ... dass in ihm die ganze Fülle wohnen sollte» (1,18-19). « ... in welchem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind... » (2,3). «In ihm wohnt die ganze Fülle Gottes» (3,19). « ... bis wir alle hingelangen zur Fülle Christi» (4,13).

Das alles wird als Objekt des «ewigen Vorsatzes» geoffenbart, «nach dem Ratschlusses seines Willens». Es wird vor die ewigen Zeiten zurückdatiert, und erstreckt sich bis ins «Zeitalter der Zeitalter» hin. Es ist eine einzige, weite und unaussprechliche göttliche Absicht, und dazu noch eine, die nicht alle erreichen werden. Sie kostete dem Apostel viele Wehen, Todeskämpfe und viel Mühe seitens der Gemeinde (Kol. 1,28; 2,1).

Dieses «Erreichen» erfordert eine spezielle Anwendung des Kreuzes und eine konsequente Operation des Heiligen Geistes. Eine besonders charakteristische Wendung dieser beiden Briefe ist «die himmlischen Regionen». Im Epheserbrief kommt sie fünf Mal vor, und die Sache wird im Kolosserbrief weitergeführt (vgl. Eph. 1,3. 20;2,6; 3,10;6,12; Kol. 3,1-2). Es wird gezeigt, dass dies eine geistliche Position ist, eine Berufung, und wenn wir den Kontext in Betracht ziehen, stellen wir fest, dass es sehr praktische Konsequenzen hat. Natürlich hat sie eine besondere Beziehung zur Gemeinde, dem Leib, und sie muss gemeinschaftlich verstanden werden; doch was für den Leib gilt, muss auch für jedes Glied gelten, darum die vielen persönlichen Ermahnungen. Die praktischen Konsequenzen, von denen wir reden, zwingen uns dazu, zu betonen, dass «Fülle» etwas Himmlisches und Geistliches ist, und dass das Volk Gottes - wenn sie, nicht das Heil, sondern den «Vorsatz» erreichen wollen - auf der himmlischen Linie leben müssen. So müssen alle bloß irdischen Gesichtspunkte als beherrschende Faktoren zurück gelassen werden. Da ist zum Beispiel die Nationalität. «Es kann keine Griechen und Juden geben». Wir müssen diesen Grund verlassen, sowohl was uns selbst als auch andere betrifft. Wenn wir weiter auf nationalem Grund stehen, was nicht nur Nationalismus bedeutet, sondern auch Temperament und Veranlagung, werden wir das geistliche Wachstum verhindern. Dasselbe lässt sich auf soziale Beziehungen wie «Knecht» und «Freier» anwenden; oder auch auf die Rasse oder Zivilisation wie «Barbar» oder «Skythe»; auf religiöse Riten wie «Beschneidung» oder «Unbeschnittenheit» (Kol. 3,10-11).

Der Punkt ist der: Christus ist im Himmel. Dort ist er als das «Haupt des Leibes». Christus ist wesenhaft ein himmlischer Mensch, der Repräsentant einer neuen Menschheit, nicht dieses getrennten, konfliktreichen, chaotischen, zerrissenen Geschlechtes. Er ist anders und verschieden. Göttliche Fülle lernt man in ihm nur als solchen kennen. Wir müssen den Grund dieser Menschheit an jedem Punkt verlassen und AUF DEM GRUND VON CHRISTUS leben - wo «Christus alles ist, und in allen».

Es anders anzufangen würde bedeuten, Christus geringer zu machen, Christus zu zertrennen, und Christus zu begrenzen.

Um die Gemeinde zu dieser himmlischen Position und Fülle zu führen ist der Heilige Geist gekommen - die, als der «eine Leib», Schismen oder Trennungen nicht gutgeheißen oder tolerieren kann, es sei denn, zu ihrem eigenen Untergang. So haben wir in diesen Zwillingsbriefen vieles über den Heiligen Geist. Vgl. Eph. 1,3 (Statt «geistlicher Segen» sollte es heißen «Segen des Geistes»); 1,13-14.17; 2,18.22; 3,5.16; 4,3-4,30; 5,9.18; 6,17-18; Kol. 1,8.

Doch dieses Werk des Geistes erfordert, dass das Kreuz wirklich zwischen Himmel und Erde getreten ist, und dass - gerade deswegen - wir in einer echten geistlichen Aneignung unseren Platz mit Christus im Himmel eingenommen haben. «und hat uns mitsitzen lassen mit ihm in himmlischen Regionen in Christus Jesus».

Wegen der fortgeschrittenen Position, die dargestellt wird, wird das Kreuz im Epheserbrief weitgehend vorausgesetzt.

«Wir haben unsere Errettung durch sein Blut, zur Vergebung unserer Übertretungen». «Die überragende Größe seiner Macht an uns, den Glaubenden ...die er in Christus gewirkt hat, als er ihn von den Toten auferweckte...» «Auch euch hat er auferweckt, als ihr tot wart ... und hat euch mit ihm auferweckt». «Damit ihr ... den alten Menschen ablegt und den neuen Menschen anzieht» (Eph. 1,7.19; 2,1.6; 4,22.24).

Im Kolosserbrief ist es noch präziser. (Vgl. Kol. 2,11-13.20; 3,3.9).

Es ist eine breite Offenbarung, die in diesen Briefen dargeboten wird, ein «weit entlegenes Land» von unerschöpflichen Reichtümern. Wir behalten uns nur draußen, wenn wir aufgrund von irdischen Überlegungen weiterleben und uns durch sie anregen lassen. Es ist uns hier nicht erlaubt, auf diskriminierende Weise, ganz gleich, ob vorteilhaft oder nachteilig, über britische, amerikanische, chinesische, deutschte usw. Bürger zu sprechen; auch nicht über soziale Unterschiede oder über irgend einen andern Gesichtspunkt der alten Menschheit. Würden wir uns auf dieser Ebene bewegen und wären dies unsere einzigen Überlegungen, dann würden wir dadurch bloß stark beeinflusst; doch in Bezug auf die Interessen Christi und der Gemeinde sind wir all dem gegenüber gekreuzigt, und nun trachten wir danach, den Gläubigen ausschließlich auf dem Grund Christi zu begegnen. Nur so kann der Leib aufgebaut werden. Es gibt noch viele andere trennende Faktoren unter dem Volk Gottes, sowohl bezüglich ihrer natürlichen Konstitution als auch ihrer religiösen Akzeptanz. Das Kreuz ist das Heilmittel für sie alle, und der Geist Gottes fordert das Kreuz, wenn geistliche Fülle erreicht werden soll.

Unser abschließendes Wort ergibt sich für den Augenblick auf dem Philipperbrief. Es ist der Höhepunkt des Auferstehungslebens.

Das Kreuz und der Thron

Zunächst wird der Fall von Christus als Beispiel zitiert. «Der, als er in der Gestalt Gottes war ... er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an ...erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist...» ( Phil. 2,5-9).

Dann erscheint der Apostel mit einem ungeheuren Streben nach etwas, das er «den Preis einer hohen Berufung nach oben» (3,14) nennt. Es sieht sehr danach aus, als sei dies ein Stück mit dem Ruf und der Verheißung an die Überwinder in der Gemeinde von Laodizäa. «Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen...» (Offb. 3,21).

So wird aus all diesen Schriftstellen deutlich, dass 1. nicht alle hingelangen werden, und 2. ein besonderes Werk des Kreuzes notwendig ist, um es zu erlangen. Das Kreuz muss mit unserer Gesinnung («mindedness») verfahren. «Seid so gesinnt». «Er entäußerte («entleerte») sich selbst. Man kann diese Gesinnung bei Paulus sehen. «Ich achte alles als Verlust ... und betrachte sie als Abfall». Auf die Waagschalen zugunsten des Thrones haben sowohl Christus selbst als auch Paulus allen PERSÖNLICHEN «Gewinn» gelegt. Stellung, Rechte, Ruf, Vorteile etc; das war die Art und Weise, wie bei ihnen das Kreuz funktionierte. «Gehorsam bis zum Tod». « Seinem Tod gleichförmig werden».

Es ist alles so sehr eine Frage der Gesinnung. In Philippi lag eine Situation vor, die ein echtes Hindernis für dieses «Nachjagen» und «Erreichen» darstellte, eine echte Bedrohung und Gefahr für den «Preis»; eine echte Herausforderung für die «Berufung nach oben». Zwei Leute waren nicht eines Sinnes; es gab Zusammenstöße und einen Bruch. Der Text scheint anzudeuten, dass persönliche Interessen und irdische Überlegungen die Kraft dieser Spannung waren. Nur wenn das Kreuz mit DIESER «Gesinnung» verfuhr und der Gesinnung Christi den Weg bahnte, konnte der Weg frei werden, um das zu ergreifen, wozu sie von Christus Jesus ergriffen worden waren. Satan geht schrecklich gegen Heilige vor, die zum THRON kommen. Dieser THRON und dieser ÜBERRAGENDE NAME bedeuten ja letztlich seine Vernichtung. Er weiß, dass nur eine Gesinnung, die nicht die Frucht des Todes gegenüber uns selbst und der Auferstehung Christi die göttliche «Berufung» verhindern kann. Alles hängt schließlich an dieser THRON-Verbindung - Der Römerbrief, die Korintherbriefe, der Galaterbrief, Epheser-, Philipper- und Kolosserbrief in ihrer speziellen und angehäuften Anwendung der Wahrheit, dass der Geist steht durch das Kreuz wirkt, und dass das Kreuz stets zum Geist führt.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.