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Die Zentrale und Universelle Stellung des Kreuzes

von T. Austin-Sparks

Kapitel 7 - Das Kreuz und die Nationen

Nachdem wir gesehen haben, dass die erste Sphäre, in der das Kreuz in vielfältiger Hinsicht seinen Ausdruck findet, die Gemeinde ist, geht es nun darum, seinen Platz in den Nationen dieser Welt zu erkennen. Es muss von allem Anfang klar zur Kenntnis genommen werden, dass in der Absicht Gottes es nicht so ist, dass das Kreuz DURCH die Gemeinde zu den Nationen gelangt, sondern dass es die Gemeinde dorthin mitnimmt. Es ist nicht dies, dass das Kreuz in den Nationen als etwas verkündigt wird, das losgelöst ist von der Gemeinde, sondern dass die Gemeinde in den Nationen die Verkörperung des Kreuzes ist. Das kann nicht durch ein einziges Diagramm dargestellt werden, darum muss es einfach so ausgesprochen werden.

Es trifft zu, dass die Apostel Christus unter den Nationen als gekreuzigt und auferstanden verkündigt haben, doch als einen Herrscher und ein Prinzip taten sie dies nicht einfach so. Das Prinzip des Herrn von einem Minimum von zwei haben sie so eng und ununterbrochen wie möglich befolgt, und bei den wenigen Gelegenheiten, da ein Apostel isoliert und auf sich gestellt war, wurde das Werk gewöhnlich aufgehalten oder bedroht, ob dies nun das Leben oder den Dienst dieser Brüder betraf. Dieses gemeinschaftliche Prinzip, auf dem «Boden» des Leibes auszuziehen, mit der Gemeinde hinter sich, wobei die Gemeinde immer mit gesetzt war, indem mehr als nur einer beisammen waren, deutete darauf hin, dass das vom Herrn verlangte Mittel das ist, was Christus gemeinschaftlich repräsentiert. Die Zahl zwei wird in der Bibel als die Zahl betrachtet, die angemessenes Zeugnis ausdrückt. Dies ist leicht nachprüfbar, wenn wir einen Blick auf die Art werfen, auf die so häufig zwei durch Gott zusammengefügt wurden, und auch darin, dass «durch den Mund zweier Zeugen» alle Dinge bestätigt werden. Nun denn, der Herr hat gesagt: «Dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt ZU EINEM ZEUGNIS verkündigt..., und dann... wird das Ende kommen». Die Gemeinde ist das Gefäß des Bezeugens oder des Zeugnisses, darum ist ihr Minimum die Zwei. Das Prinzip besteht darin, eineinen gemeinschaftlichen Ausdruck oder eine gemeinschaftliche Repräsentation von Christus in jeder Nation zu haben. Die tiefste Bedeutung von «evangelisieren» ist, zu bringen, und nicht bloß zu proklamieren. Es liegt im Wort drin, und es bedeutet - Christus zu den Nationen zu bringen. «Diese gute Nachricht vom Bereich und der Herrschaft (Gottes durch Christus) muss in den Nationen eingebracht werden zu einem Zeugnis»; das wäre ungefähr die Bedeutung der Aussage. Denn es stimmt mit allen grundlegenden Prinzipien der göttlichen Offenbarung überein.

(1) «Die Erde ist des Herrn»

Doch die Erde wurde von etwas in Besitz genommen und überrannt, das Gott gegenüber feindlich gesinnt ist. Er (Gott) wurde vertrieben, und ein Usurpator hält den Thron hier besetzt. Beides wird oft in der Schrift ausgesagt und illustriert.

Nach der Flut, als die Erde wieder als etwas Gereinigtes und Erneuertes auftauchte, baute Noah und der Kern jener neuen Schöpfung einen Altar und weihten auf diese Weise die Erde Gott; in Wirklichkeit sagten sie damit: «Die Erde ist des Herrn». Das zeugnis wurde örtlich zum Ausdruck gebracht; ein universelles Recht wurde lokal in einer gemeinschaftlichen Schar eingesetzt durch das, was das Kreuz symbolisierte. Als David durch den Usurpator Absalom aus seinem rechtmäßigen Platz vertrieben wurde, schickte er Zadok mit der Bundeslade zurück. Zadok und Abjathar befanden sich dort mit dem Zeugnis für die Tatsache, dass David‘s rechtmäßiger Platz DORT war, wo sich das Zeugnis befand. Die Gemeinde ist dazu da, mit dem Zeugnis Jesu stellvertretend die Erde für ihren rechtmäßigen Herrn festzuhalten.

(2) «Alle Dinge wurden ... zu ihm geschaffen»

Die Nationen sind das Erbe Christi. «Fordere von mir, und ich werde dir die Nationen zum Erbe geben, und die äußersten Enden der Erde zu deinem Besitz». Die Gemeinde ist die Schar, in der Christus sein Recht etabliert, indem er ein Angeld des Erbes für sich nimmt. Die Nationen mögen in diesem Heilszeitalter nicht gerettet werden, aber sie werden ein Zeichen liefern, und «in diesem Volk aus den Nationen für seinen Namen» (Apg. 15,14) erklären sie, dass alles rechtens ihm gehört. Es ist etwas, selbst wenn es nie zu einer Massenbewegung wird, um schlicht den Grund für Christus zu verteidigen. Das weist auf den Platz des Kreuzes hin, denn durch das Kreuz hat er den Fürsten dieser Welt hinausgeworfen. Durch das Kreuz reklamierte er sein moralisches Recht auf sie. Um des Kreuzes willen wurde ihm «alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden», und erhielt er «den Namen, der über allen Namen ist». Nur kraft des Triumphs von Golgatha werden wir imstande sein, unseren Grund in dieser von der Sünde und vom Teufel gerittenen Welt zu halten.

Wenn dies also zutrifft und das gemeinschaftliche Prinzip das wirksame Prinzip ist, dann wird Satans Ziel einzig darin bestehen, das gemeinschaftliche Leben zu zersplittern, um das Ende zu verhindern und das Zeugnis zu zerstören. Satan wird nie aufhören, alles zu unternehmen, was er kann, um auch die letzten zwei auseinander zu bringen, die geistlich noch im Zeugnis Jesus verbunden sind. Das macht ein tiefes Werk des Kreuzes in den Betreffenden nötig, damit «der Fürst dieser Welt in ihnen nichts findet». Demut, Sanftmut, Selbstentleerung und eine tiefe Hingabe an die Ehre des Herrn sind die Frucht des Kreuzes. Wir können Satan nicht mit Leere, Technik, Phrasendrescherei und Slogans entgegentreten und ihn bekämpfen, etwa in dem Sinne, dass Satan ja « ein besiegter Feind» sei. Er muss gekreuzigten Männern und Frauen begegnen, die Christus eine Menge Raum gegeben haben. Ihr könnt das gemeinschaftliche Vorgehen der Gemeinde im Buch der Apostelgeschichte sehen. Eine «Gemeinde» unter den Nationen, die der Welt gegenüber nicht gekreuzigt ist, ist eine Hilfe für Satan, doch eine gekreuzigte Schar ist eine große Bedrohung für sein Königreich.

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