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Die Zentrale und überragende Stellung des Herrn Jesus Christus

von T. Austin-Sparks

Kapitel 4 - Die zentrale und überragende Stellung Christi als «Haupt über alle Fürstentümer und Gewalten»

Schriftlesung: Epheser 1,15-23; Philipper 2,5-11; Kolosser 1,13;2,10.15

In einer früheren Betrachtung beschäftigte uns die zentrale und überragende Stellung Christi im Licht des einzelnen Gläubigen; dann war es seine zentrale und überragende Stellung in der Gemeinde, die sein Leib ist. Jetzt wollen wir uns das genauer ansehen, was durch den zehnten Vers im zweiten Kapitel des Kolosserbrief angedeutet wird: «... das Haupt über alle Fürstentümer und Gewalten». Damit zusammen geht diese Aussage von Kapitel eins: «... der uns aus dem Machtbereich der Finsternis befreite».

Der große Kolosser-Irrtum

Um den Wert bestimmter Aussagen in diesem Brief richtig wahrnehmen und einschätzen zu können, wie zum Beispiel die, die wir eben gelesen haben, müssen wir den Hintergrund und den Anlass für diesen Brief im Auge behalten; darum wollen wir uns für einen Augenblick mit den wichtigsten Punkten befassen, um die es in diesem Brief geht. Zu allerst und umfassend geht es dabei um die absolute Suprematie Christi. Um dies den Gläubigen zu enthüllen und um die Gläubigen darin fest einzubauen führte der Heilige Geist den Apostel dazu, diesen Brief zu schreiben. Es ging um eine Bewegung, die eine bestimmte Lehre verbreitete und die bis nach Kolossä gelangt war; sie bewirkte, dass der Herr Jesus von seinem prominenten Platz verdrängt und an einen niedrigeren Platz versetzt wurde; das provozierte diesen Brief. Es war eine Korrektur. Die Natur dieser Lehre war eine Kombination von Judaismus und einer zweifelhaften christlichen Philosophie. Elemente des Judaismus und Elemente des Christentums wurden zu einer irgendwie faszinierenden Philosophie verwoben, und es ging da in der Hauptsache um übernatürliche Wesen von einer sehr geringen bis zu sehr hohen Ordnungen: Fürstentümer und Gewalten in den niedrigen Bereichen und in den höheren Bereichen, und diese Ordnungen von übernatürlichen und geistigen Wesen wurden durch die Reihen von Geistern, Engeln und Erzengeln hindurch weiterverfolgt, und dann wurde Christus als einer von ihnen, wenn auch von sehr hohem Rang präsentiert. Er wurde einfach zu einem der übergeordneten, oder vielleicht zum einzigen Oberhaupt aller Engelmächte, aller Ordnungen von Engeln, erklärt, und diese wurden dann zur Anbetung angeboten. Es gab, wie der Apostel es hier nannte: «eine selbstgewählte Demut und Verehrung von Engeln», womit er meinte, dass Leute vorgaben, sehr demütige Leute zu sein, indem sie Engel anbeteten, sich vor jeder höheren Person im geistigen Bereich niederwarfen, eine selbstgewählte Demut und die Anbetung von Engeln eben. Wenn ihr es nochmals lest, könnt ihr sehen, dass der Apostel das Ganze als irdisch, als vom Menschen verwirft, weil es verwerflich und böse war, und dass er empfahl, es völlig auszumerzen, weil es, unter dem Deckmantel einer seriösen und ernsthaften Religiosität insgeheim dieser einen Sache eine Schlag versetzte: es attackierte die absolute Suprematie des Herrn Jesus in der Gottheit. Es war etwas Wunderbares. Es bewegte zur Anbetung. Es führte sogar zu einer Anbetung Jesu, es verlieh ihm einen sehr hohen Platz in den himmlischen Ordnungen; es stellte ein sehr großes Maß an Hingabe dar, und mit seinen äußeren Riten, die aus jüdischen Anordnungen übernommen wurden, wie ihr dem Brief entnehmen könnt, nahm es viele gefangen, und so akzeptierten sie es als eine Offenbarung, als eine wunderbare Offenbarung, und als eine Wahrheit, die man annehmen und befolgen musste. Sie standen in Gefahr, die Gefährlichkeit dieser Angelegenheit nicht zu erkennen, dass, obwohl es Christus erhöhte, ja sogar zur Anbetung von Christus anleitete, es in denen, die es akzeptierten, eine scheinbar geistliche Einstellung der Verehrung und Demut produzierte, und das in ihnen diesen Effekt auslöste, dass sie sich als sehr fromme, demütige und ernsthafte Leute vorkamen, mit einer großen Hingabe an Christus und einem großen Respekt vor allem Geistlichen; und doch machte sie das blind für die tiefe, heimtückische, teuflische Sache, die da vorlag. Wie weit geht doch Satan, dass er selbst eine Art Verehrung von Christus einführt und ein mystisches, seelisches «Christentum» fördert, mit Elementen einer moralischen Höherführung, und doch verbirgt er darin genau diese Sache, etwas von sich selbst, und weil es von ihm selbst stammt, schmeckt es nach dem, was von dem Zeitpunkt an in ihm war, als er selbst aus dem Himmel hinausgeworfen wurde, das, was dem Herrn Jesus die Absolutheit seines Platzes in der Gottheit nehmen würde.

Das ist es, was hinter diesem Brief steckte; und der Brief wurde geschrieben, um diese gnostische Philosophie, diese falsche Spiritualität, diese satanische Hingabe an Jesus, offen zu legen, und um zu zeigen, dass der Herr Jesus nicht nur an der Spitze aller Engelreihen stand, sondern das er das Haupt aller Fürstentümer und Gewalten in dem Sinne war, dass er der Sohn von Gottes Liebe war, und dass er in Ewigkeit mit Gott in der Gottheit eins war. Die Fülle Gottes wohne in leiblicher Gestalt in ihm.

Nun, ihr Lieben, aus dem, was wir eben gesagt haben, sollte für uns eine Anleitung in der Endzeit hervorgehen; und ihr könnt das, was ich gesagt habe, nehmen und es auf bestimmte Dinge anwenden, die genau diesen Charakter haben, die auf der Erde groß in Mode kommen, aber denen gerade diese wesentliche Sache abgeht. Aber deshalb habe ich das nicht gesagt, obwohl es zu diesem Verständnis und Wissen, zu dieser Führung und Vorsicht verhelfen mag. Er ist das Haupt aller Fürstentümer und Gewalten, Christus ist absolut erhaben, er hat eine absolute, alles überragende Stellung, nicht als einer dieser Ordnung, nicht an der Spitze dieser Ordnung, sondern als einer, dessen Ordnung weit über jeder anderen Ordnung steht, und dessen Suprematie darin gegründet ist, weil es niemand anderen wie ihn gibt. Er gehört nicht zur Ordnung der Engel. Er ist kein geschaffenes Wesen. Er ist in Ewigkeit eins mit Gott. Natürlich ist das für euch nichts Neues, und es ruft auch keinen großen Enthusiasmus hervor, weil wir alle dies von ganzem Herzen glauben. Ich hoffe, das trifft auf euch zu; dass ihr das glaubt, dass ihr dort steht, dass ihr von Herzen imstande seid, ohne den leisesten Verdacht eines Zögerns, zu sagen: «Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes».

Die Suprematie Christi, wie sie sein Werk aufzeigt

Nachdem wir das festgestellt und gesehen haben, seid ihr imstande, zu der Sache weiterzugehen, die als die Hauptsache in diesem Brief damit in Verbindung steht. Mit der absoluten Suprematie Christi verbunden ist die Suprematie, wie sie sein Werk aufzeigt. Es ist an dieser Stelle, wo der Apostel zeigt, in welcher Hinsicht Christus anders ist und höher steht als die andern Ordnungen von Engeln, Erzengeln, Fürstentümern und Gewalten. Es geht dabei nicht bloß um die Feststellung der Tatsache, dass dies so ist, sondern es wird gezeigt, warum das so ist, auf welche Weise das so ist; und es ist so aufgrund seines Werkes. Ihr seht, das ist es, was in diesem Brief herauskommt. Nehmt zum Beispiel die große Aussage in Kapitel 1,13: «Der uns aus dem Machtbereich der Finsternis befreit und uns versetzt hat in das Reich es Sohnes seiner Liebe». Das könnt ihr von keinem Engel oder Erzengel sagen. Es gibt kein anderes Wesen im Himmel oder auf Erden, von dem ihr das sagen könnt. Das stellt sein mächtiges Werd dar, und es ist das, was er tat, von dem ihr in Kapitel 2,15 lest: «Als er so die Herrschaften und Gewalten entwaffnet (wörtlich: entkleidet) hatte, stellte er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben». Als er dies tat, befreite er uns aus dem Machtbereich der Finsternis, und wir wurden in das Reich des Sohnes von Gottes Liebe versetzt. Kein Engel tat das. Kein Erzengel entwaffnete Fürstentümer und Gewalten. Er stellte sie öffentlich bloß, und triumphierte über sie an seinem Kreuz. Es war Christus, der dies tat. Es ist Christus, dem das Reich gehört. Es ist das Reich des Sohnes von Gottes Liebe, im gehört das Königreich; und dieses Königreich gehört ihm aufgrund einer Eroberung, aufgrund eines Triumphes, aufgrund eines Hinauswurfs aller andern Fürstentümer und Gewalten; indem er in seinem Triumph all jene andern öffentlich an den Pranger stellte, die die Herrschaft über diese Welt an sich reißen wollten. Das Königreich gehörte ihm kraft seines Kreuzes; und sein Kreuz ist der Schauplatz, auf dem er mit jeder anderen Autorität und Gewalt im Universum verfuhr, die auf irgend eine Weise versuchte, ihm seine Rechte als dem ewigen, vorherbestimmten Erbe aller Dinge zu nehmen, wie der Apostel hier sagt: «Alles wurde durch ihn und für ihn geschaffen». Die Suprematie gründet sich also auf sein Werk.

Es ist natürlich eine große Sache, die persönliche Suprematie des Herrn Jesus zu erkennen; aber es ist noch etwas Zusätzliches, ihr Lieben, die Größe des Werkes zu erkennen, das er vollbrachte, das ihn in diese persönliche Suprematie versetzte. In Philipper 2 sehen wir die Abwärtsbewegung des Sohnes von Gottes Liebe vom der Stellung der Gleichheit mit Gott herunter, herunter, herunter, bis schließlich zur äußersten Entleerung; er wurde gehorsam bis zum Tod, ja, sogar bis zum Tod am Kreuz». «Ja», sagt der Apostel: «Ja» - und kein glorreicher Tod, kein ehrbarer Tod in der Sicht der Menschen - «der Tod am Kreuz» - «Darum» (aus diesem Grunde, kraft dieser Tatsache, um dieser Ursache willen, wegen des Todes am Kreuz) hat ihn Gott auch erhöht und ihm den Namen gegeben, der über allen Namen ist; damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, alles, was im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ist, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters». Der Grund für seine Suprematie ist die Einzigartigkeit und Überlegenheit des Werkes, das er getan hat.

Unser Platz in dieser Suprematie

Nun, das Dritte, das mit diesem Brief ins Blickfeld tritt, bringt uns ins Spiel. Das ist absolut herrlich, und unsere Herzen sollten sich durch diese große, objektive Realität, die Suprematie Christi und sein Werk, bewegen lassen: Doch müssen wir erkennen, wie wir da ins Bild passen, und ein oder zwei Fragmente werden uns dabei helfen. Schauen wir uns Kolosser 2,12 an. «Da ihr mit ihm begraben seid in der Taufe. In ihm seid ihr auch mit auferweckt worden durch den glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat». «Wenn ihr mit Christus gestorben seid» - lassen wir doch das «Wenn» weg und machen daraus eine positive Aussage: «Ihr seid mit Christus gestorben». «Wenn ihr also mit Christus auferweckt worden seid...» Ihr seht, zuvor hat er die Aussage gemacht, dass es so war, dass wir mit ihm begraben wurden, und dass wir mit ihm auferweckt wurden. Nun können wir das als doppelte Bestätigung aufgreifen: Ihr seid mit Christus gestorben; ihr seid mit Christus zusammen auferweckt worden: «...so trachtet nach dem, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes». Die Rechte ist immer der Ort der Ehre und der Macht; dort befindet er sich. «Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott». «Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und habt den neuen Menschen angezogen, indem ihr erneuert worden seid zur Erkenntnis nach dem Bilde dessen, der ihn geschaffen hat: Da ist weder Grieche noch Jude ... sondern nur noch Christus alles und in allen». Das ist der Weg in den Zustand, von dem wir gesprochen haben, und es ist notwendig, dass wir das Werk Christi weiterführen bis zu diesem vollen Ergebnis. Zum vollen Ergebnis seines absoluten Sieges im Bereich aller Fürstentümer und Gewalten, im Machtbereich der Finsternis - ich sagte, es sei notwendig, sein Werk bis zu diesem vollen Ergebnis durchzuführen. Vergebung der Sünden ist ein großer Segen, die Sühne für unsere Sünden ist ein großer Segen, schließlich vor der Hölle gerettet zu werden und in den Himmel zu kommen ist ein großer Segen, wir möchten diese Dinge in keiner Weise auch nur für einen Moment gering achten oder etwas von ihrer Größe und Großartigkeit wegnehmen, schon wegen der unendlichen Kosten, durch die sie für uns erworben wurden, aber ich sage noch einmal, es ist trotzdem nötig, dass wir das Werk Christi bis zu diesem vollen Ergebnis zu Ende führen, und sein volles Ergebnis liegt im Bereich der Fürstentümer und Gewalten, es liegt im Machtbereich der Finsternis, im Jurisdiktionsbereich der Finsternis. Es ist wichtig, dass der Sünder dies weiß, dass es nicht nur darum geht, dass seine Sünden vergeben sind und dass er vor der Hölle gerettet wurde, sondern darum, dass der Sünder weiß, dass bei der Errettung alle Autorität, alle Jurisdiktion der Fürstentümer und Gewalten, des Widersachers, ja, Satans selbst zerstört und zerbrochen wurde, und dass er aus dieser Jurisdiktion, aus dieser Autorität, aus dem rechtmäßigen Zugriff Satans gerettet worden ist - denn das ist genau das Wort hier - gerettet durch Christus an seinem Kreuz; es bedeutet, dass Satan keine Macht mehr besitzt, weil er überhaupt keine Rechte mehr hat. Seine Macht stützt sich auf sein Recht, und sein Recht beruht auf einem Zustand der Dinge in unserem Herzen, und das Kreuz verfährt mit diesem Zustand der Dinge und zerstört oder beseitigt die Gründe für sein Recht, und zerbricht seine Macht. Führt dies ganz zu Ende. Nun ist alles, was in Christus ist, für uns da. Christus verkörpert in sich selbst die Suprematie über den Widersacher, weil es in ihm nichts mehr von diesem Grund gibt, den der Widersacher benötigt, um sein Lager einzurichten und seine rechtmäßige Autorität zu konstruieren, um uns in Knechtschaft zu halten. In Christus gibt es dafür keinen Grund mehr; Christus ist in uns, wenn wir glauben, und wie wir bereits aufgezeigt haben, dieses «durch Glauben angeeignet» bedeutet, dass die Macht Satans gebrochen ist, und dass nun das in uns ist, was Christus ist; Christus ist jetzt in uns, in dem es keinen Grund für die Jurisdiktion Satans mehr gibt. Nicht nur von der Sünde, sondern von der Macht Satans befreit zu sein (lasst mich dies nochmals erwähnen), ist eine ungeheure Sache. «Wer sollte den Erwählten Gottes irgend etwas zur Last legen können?» «Christus ist gestorben, ja, vielmehr, er ist auferweckt worden». Worin besteht sein Wert? Nun, der Versucher kommt und versucht, uns etwas zur Last zu legen. Auf welcher Grundlage antworten wir ihm? O, die Grundlage für unsere Antwort ist folgende: «Christus ist gestorben, ja vielmehr, er ist auferweckt worden». Das ist die Art und Weise, wie man auf die Beschuldigung des Feindes antworten soll; mit Christus, der über die Sünde und über die jede Grundlage für Satans Macht gesiegt hat. Ihr und ich, wir können dem Feind niemals von uns aus, in uns selbst, begegnen; er hätte jedesmal das beste Argument für sich, doch wenn wir imstande sind, ihm Christus vorzuhalten, was kann er da noch tun?» «... der Fürst dieser Welt kommt und hat in mir nichts». Das sind die Worte unseres Herrn Jesus. Welche Macht besitzt er? Im Tod und in der Auferstehung Christi ist seine ganze Macht zerstört worden. «Wer will den Auserwählten Gottes irgend etwas zur Last legen?» «Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit». Könnt ihr dem folgen? Das ist die Vorsorge, die Gott getroffen hat, und wenn wir bloß eine voller und angemessenere Wahrnehmung von Christus hätten, würden wir dies als den Weg zum Sieg finden. Woran arbeitet der Heilige Geist denn, um den Sieg in uns faktisch zu verwirklichen? Es sind nicht unsere Kämpfe, besser zu werden. DER HEILIGE GEIST HILFT UNS NIE BEIM KÄMPFEN, UNS ZU BESSERN. Wir können ewig kämpfen, und wir können kämpfend sterben, und doch wird der Heilige Geist uns nicht helfen, wenn wir meinen, dies sei der Weg, auf dem wir glauben, entweder gerettet oder geheiligt zu werden. Womit aber wird der Heilige Geist dann kooperieren? Es ist unsere Aneignung im Glauben, indem wir uns Christus als unsere Vollkommenheit, als unsere Erlösung, aneignen. «O», sagt ihr, «aber wir sind doch sündig, und wir machen noch so vieles falsch; sollen wir vor unserem aktuellen Zustand einfach unsere Augen schließen?» Nein, aber ihr müsst eure Augen Christus gegenüber öffnen. Hört auf, auf euch selbst und auf eure Sünde zu blicken, und fixiert eure Augen auf den Herrn Jesus als eure Vollkommenheit vor Gott, und als Gottes Vollkommenheit für euch, und wenn ihr ihn im Glauben ergreift - «Nicht das, was ich bin, o Herr, sondern was du bist» - «Ich in mir selbst bin schlecht: ... in mir, das heißt, in meinem Fleisch, wohnt nichts Gutes», aber Herr, du bist meine Erlösung, du bist meine Gerechtigkeit, du bist meine Heiligkeit, du bist meine Heiligung, ich halte mich für all dies an dich», dann lässt der Heilige Geist das in uns Wirklichkeit werden. Es ist unsere Wahrnehmung Christi, die dem Heiligen Geist den Grund für seine Aktivität verschafft; das ist der Weg der Befreiung.

Christus, der Ausweg für den Sünder

Hört, was jener elende Mensch ausruft: «...denn was ich will, das tue ich nicht; was ich jedoch hasse, das tue ich». In einem solchen Auf-und-Ab-Leben, in dem er Vorsätze fasst und wieder versagt, ruft er schließlich aus: «Ich elender Mensch! Wer wird mich retten? ... Ich danke Gott, durch Jesus Christus, unseren Herrn». Welches ist der Ausweg für diesen elenden Menschen? Ein Wahrnehmen von Christus. Es sind nicht seine Anstrengungen, seine Vorsätze, seine Bemühungen, sich heute vorzunehmen, dass es besser wird, nur um schließlich wieder zurückzukehren und am Schluss des Tages wieder bereuen zu müssen. Nein, nein! Nein, es ist unser Glaubensrückgriff auf Christus, welcher der Ausweg ist, der konkrete Grund für den Sieg. Versucht diesen Weg! Gott ehrt seinen Sohn, und Gott ehrt auch unseren Glauben an seinen Sohn. «Christus Jesus ist es, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt wurde», und zwar triumphierend; und, «Christus in euch», «... das Haupt aller Fürstentümer und Gewalten». Das ist für die Unerretteten eine notwendige Tatsache. Wenn wir uns kraft dieser Erkenntnis bekehrt hätten, wären wir von Anfang an stärkere Gläubige gewesen. Hätten wir das nur schon ganz am Anfang gewusst, als wir gerettet wurden, wären wir in etwas hineingesprungen, das uns erst viele Jahre später aufgegangen wäre! O, würde doch die vollständige Errettung gepredigt! Er bekommt eine völlig andere Art von Bekehrter, wenn ihr das Werk Christi bis zu seinem vollen Ergebnis durchführt; wenn nicht nur verkündigt wird, das eure Sünden vergeben werden und ihr in den Himmel und nicht in die Hölle kommt - und vielleicht noch etwas mehr als dies; doch gibt es unendlich viel mehr als dies, und wenn wir nur die Fülle des Werkes Christi predigen würden, würden wir Bekehrte bekommen, die vorangehen, Schritt für Schritt, und die viel früher als die meisten andern die Reife erlangen würden; auch würden wir feststellen, dass die meisten unserer Konferenzen unnötig wären, denn sie dienen doch meistens dazu, uns an den Platz zu bringen, an dem wir uns befinden sollten, als wir uns bekehrten.

Der Verkündiger sollte dies wissen

Das ist nötig für den Gläubigen; aber lasst mich auch sagen, dass es ebenso nötig ist für den Mitarbeiter, für den Verkündiger des Evangeliums, für den also, der es mit Seelen zu tun hat. Natürlich werdet ihr da kein populärer Prediger sein, wenn ihr dies verkündigt. Ihr werdet mehr denn je feststellen, dass sich die Hölle gegen auch aufmacht, und viele vom Volk Gottes werden sich gegen euch wenden, und dennoch ist es nötig. Nehmt den Fall der Heiden; obwohl das, was wir bei den Heiden sehen, offensichtlich und leicht einsehbar ist, so trifft es genauso auch auf den Erleuchteten, Zivilisierten zu, nur ist es da nicht so offensichtlich, es wird durch die Zivilisation und durch eine ganze Menge christlicher Tradition zugedeckt: Im Falle der Heiden ist es jedoch sehr offenkundig. Was ist das Problem bei so vielen aus dem Heidentum? Sie gehen so weit in der Sache der Vergebung und Errettung von der Sünde, und dem Glauben an den Herrn Jesus, doch o, die sie heimsuchende, aufspürende, verfolgende Angst vor der Geisteswelt, den bösen Geistern, der Macht der Finsternis! Sie verfolgt sie, und sehr oft ist es das, was sie herunterzieht und sie in die Knechtschaft zurückbringt; und wegen der Angst davor, und den Konsequenzen ihres Verhaltens, wenn sie sich von den Traditionen ihrer Väter lösen, wegen der Angst vor den Konsequenzen im geistlichen Bereich, wegen dessen, was ihnen zustoßen könnte, was über sie kommen könnte, verfallen sie erneut der Knechtschaft der Angst, verlassen den Weg und werden rückfällig.

Wenn wir ihnen nur schon ganz am Anfang, in der Kraft des Heiligen Geistes, die Proklamation von ihm, der uns «aus dem Machtbereich der Finsternis gerettet und uns in das Reich des Sohnes seiner Liebe versetzt hat», beibringen könnten und das in unseren Schädel brächten, würden wir andere Resultate sehen. Bringt es ihnen doch bei!

Ihr Lieben, dasselbe trifft hier auf dieses Land zu wie auf irgend ein heidnisches Land, doch habe ich gesagt, es sei verdeckt. Die Macht der Finsternis ist hier genauso real wie unter den Heiden, dasselbe Evangelium ist nötig, und ihr werdet feststellen, dass, solange ihr nicht den Impakt des Werkes Christi auf Golgatha gegen die geistlichen Mächte hinter den Menschen registriert habt, ihr noch nicht ihre vollständige Befreiung bewirkt habt. Wir Gläubige wissen, was es für den Feind bedeutet, zu versuchen, uns in den Griff der Angst vor ihm selbst zu bekommen. Der Machtbereich der Finsternis ist eine sehr reale Sache für uns. Wir haben da so unsere Erfahrungen, und wenn wir davor kapitulieren, wäre das unser Ende. Er versucht, den Aufprall des Machtbereichs der Finsternis über uns zu bringen, und wenn wir ihm nachgeben, vor ihm kapitulieren, ihn akzeptieren, sind wir geschlagen. Wenn wir dem Herrn gehören, ist Christus in uns, und Christus ist überragend und wir müssen weitergehen, selbst wenn wir nichts empfinden, oder auch wenn wir dabei ein sehr schlechtes Gefühl haben; auch wenn es wie das Letzte aussähe, das wir sagen sollten, sagen wir es trotzdem, weil es Gottes Tatsache ist, und wenn wir anfangen, Gottes Tatsache zu bestätigen, werden wir gewinnen. Gläubige wissen, was es für den Feind heißt, zu versuchen, sie zu veranlassen, dass sie die Autorität der Finsternis akzeptieren. Stellt euch auf die Wahrheit Gottes. Gott ändert sich nicht mit unseren Gefühlen. Gott ändert sich nicht mit unserem Bewusstsein. Unser ganzes Leben ist der Veränderung unterworfen, schneller als jede Wetteränderung, aber er regiert, unveränderlich, ohne zu wechseln. Er ist «gestern, heute, und für immer derselbe». Und wenn er in uns ist, ist er gekommen, um zu bleiben, und der Sieg besteht in unserem Glauben; daran glauben, darauf stehen, daran festhalten; und wir müssen das durchhalten bis zu seinem endgültigen Ergebnis, dass er der Herr von allem ist, «das Haupt über alle Fürstentümer und Gewalten». Satan versucht manchmal, uns glauben zu machen, dass er überlegen sei, dass er die überragende Stellung innehabe, doch seit Golgatha hat er sie nicht mehr, dann da stehen wir.

Der Herr schenke uns eine neue Freude an dem Sohn seiner Liebe als dem Überragenden in jedem Bereich.

Blitze von unseren Augen, ja, die Glut unserer Danksagung,
froh und bedauernd, zuversichtlich und ruhig,
dann, durch das ganze Leben und das, was danach kommt,
das Entzücken an der unermüdlichen Musik eines Psalms.

Ja; durch Leben, Tod, durch Kummer und Sünde,
wird Er mir genügen, denn er hat schon genügt;
Christus ist das Ende, denn Christus war der Anfang;
Christus, der Anfang, denn das Ende ist Christus.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.