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Der Mann, den Gott bestimmt hat

von T. Austin-Sparks

Kapitel 3 - Die Versiegelung seiner Brüder

«...In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt - in ihm SEID AUCH IHR, als ihr gläubig wurdet, VERSIEGELT WORDEN MIT DEM HEILIGEN GEIST DER VERHEIßUNG, DER DAS UNTERPFAND UNSERES ERBES IST bis zur Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit» (Epheser 1,13.14).

Versiegelt mit dem Heiligen Geist

Ich möchte, dass ihr euch von allem Anfang ein sehr wichtiges, kleines Wort merkt: «Ihr seid versiegelt worden MIT dem Heiligen Geist», nicht durch den Geist. Der Heilige Geist ist nicht der Versiegler, sondern das Siegel. Gott, der Vater, versiegelt, und das Siegel ist der Heilige Geist. Der Wert davon liegt darin, dass die Versiegelung nicht eine Sache irgend eines Gefühls ist, irgend einer Erfahrung im Bereich unserer Sinne. Die Versiegelung besteht definitiv im Empfang einer Person zur Innewohnung.

Die Apostel waren sehr vorsichtig und sehr genau, wenn es um die Vollendung des rettenden Glaubens geht. Sie überließen nichts dem Zufall. Bekannte sich jemand zum Glauben an den Herrn Jesus, erklärte jemand, ihn angenommen zu haben, anerkannte ihn jemand als Erlöser und Herrn, dann ließen sie nicht zu, dass er hier halt machte. Erreichte sie die Nachricht, jemand habe sich durch die Verkündigung dem Herrn zugewandt, dann gingen sie der Sache nach und sorgten dafür, dass es besiegelt wurde, und für sie war die Vollendung dieses rettenden Glaubens, dieses Glaubens zur Errettung, die, dass die Betreffenden das Siegel des Heiligen Geistes empfingen. Ihr beachtet hier, dass, obwohl wir uns im Epheserbrief befinden, der doch weit über die bloßen Anfänge hinausgeht, es damit verbunden wird: « Nachdem ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, das Evangelium von eurer Errettung - in welchem ihr, indem er geglaubt habt» (das Wort gehört und geglaubt), «versiegelt wurdet».

Nun, der Feind wird alles zulassen, solange es hinter dem zurücksteht. Er wird erlauben, dass ihr eine Menge Empfindungen habt, dass ihr eine Menge Erklärungen abgebt, dass ihr eine Menge Papiere und Karten unterzeichnet, und eine Menge von Bußplätzen aufsucht. Er wird alles erlauben, solange es hinter dieser besonderen Sache zurücksteht, und genau hier wollten die Apostel ihrer Sache sicher sein und akzeptierten eben nichts, was geringer war als dies, dass diese Leute klar und konkret den Heiligen Geist als göttlichen Person empfingen, damit er in ihnen wohne. «Ihr wurdet durch Gott versiegelt mit dem Heiligen Geist der Verheißung als ein Unterpfand unseres Erbes». Nun, das hängt alles von diesem kleinen Wörtchen «mit» zusammen - mit dem Geist.

Dann kommen diese beiden Worte, welches Bildworte sind - «versiegelt» und « Unterpfand». «Versiegelt mit dem Geist als ein Unterpfand».

Die Wirkung eines Siegels

(a) Das Merkmal von Realität

Was ist die Natur und die Wirkung eines Siegels, wenn es auf irgend etwas gelegt wurde? Ich denke, es hat verschiedene Bedeutungen und verschiedene Wirkungen. Zuerst einmal ist es ein Zeichen der Realität; d.h. der Sicherheit. Es bringt dieses Element ins Spiel: «Nun, das ist es! Das ist eine echte Transaktion, das ist eine definitive Handlung. Etwas sehr Reales ist geschehen - ihr kommt nicht davon los». Wenn im Neuen Testament diese Versiegelung stattfand, d.h. wenn sie den Geist als ein Siegel empfingen, war es etwas Präzises, etwas Reales, ganz Bestimmtes; es wurde vollständig aus dem Bereich des Vagen, des Unbestimmten herausgehoben. Es war ein Zeichen an diesen ersten Christen, das unmissverständlich war. Das Siegel verleiht dem Leben diesen Charakter: Der Empfang des Heiligen Geistes als eine Person macht alles sehr real - es fügt dem Leben eine unmissverständliche Note hinzu, das man beachten muss, mit dem man rechnen muss. Von diesem Zeitpunkt an ist, solange es echt ist, nichts Vages mehr an einem Christenleben, nichts ist mehr unbestimmt.

(b) Das Kennzeichen von Gewissheit

Und dann ist das Siegel auch das Kennzeichen von Gewissheit. Wenn wir den Geist empfangen, wenn dem vertrauensvollen Glauben das Siegel aufgedrückt wird, dann tritt etwas sehr Positives ins Leben ein. Wir haben Gewissheit; das heißt, jetzt wissen wir. Dieser positive Ton wird so klar bei Johannes angeschlagen. «Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch irgend jemand belehrt» (1. Joh. 2,27). Das heißt nicht, dass wir von jeglicher Unterweisung in den Dingen Gottes ausgenommen worden sind, aber es bedeutet, dass wir es nicht nötig haben, dass uns irgend jemand sagen muss, dass wir gerettet sind - wir wissen es einfach. «Wir wissen, dass wir vom Tode zum Leben hinüber gegangen sind» (1. Joh. 3,14). Es ist das Siegel der Sicherheit und Gewissheit.

(c) Ein Zeichen der Unterscheidung

Etwas Weiteres hat es mit einem Siegel auf sich - es führt zu einer Ähnlichkeit. Wenn wir etwas das Siegel aufdrücken, dann trägt dieses Siegel ein Kennzeichen. Es mag das große Siegel der Gegend sein, es mag ein Familiensiegel sein, ein Geschäftssiegel, ein persönliches Siegel - ein Initial oder ein Monogramm. Es trägt ein Kennzeichen, einen bestimmten Charakter; es unterscheidet das, was versiegelt wurde. Und auf dieselbe Weise verleiht der Heilige Geist ein bestimmtes Kennzeichen, einen bestimmten Charakter, eine bestimmte Ähnlichkeit, ein bestimmtes Muster des Lebens. Er führt dieses Kennzeichen des Herrn ein.

Das sind sehr einfache Dinge, doch das sind die Auswirkungen, das unmittelbare Ergebnis des Empfanges des Heiligen Geistes. Ihr braucht bloß einen Blick in die Apostelgeschichte zu werfen, um zu sehen, wie das aussieht. «Da erkannten sie sie, dass sie mit Jesus zusammen gewesen waren» (Apg. 4,13). Sie kannten das Siegel, die Ähnlichkeit; sie sahen das Kennzeichen, das Muster.

«Ein Unterpfand unseres Erbes»

«Ein Unterpfand unseres Erbes». Natürlich war dies in früheren Zeiten etwas sehr Vertrautes, mehr als heute. Es ist das legale Pfand einer geschäftlichen Transaktion. Wenn in früheren Zeiten ein Stück Land gekauft hat, dann erhielt er vom Käufer eine Handvoll Erde von diesem Land, als ein Unterpfand dafür, dass ihm nun das Ganze gehört, das Ganze war nun sein rechtlicher Besitz, es war sein Erbe. Das Wort «Unterpfand» ist das griechische Wort «arrhaboon» (Hebr. erabon), was eine Garantie, ein Pfand bedeutet, wie etwa der Verlobungsring; das bedeutet doch: Ich gebe dir ein Versprechen, ich verpflichte mich; das ist ein Zeichen. Dieses Wort wird hier vom Heiligen Geist verwendet. Er ist das Unterpfand, er ist das Versprechen, er ist das Zeichen für die ganze Erbschaft, die Gott für uns in seinem Sohn bereithält. «Ein Unterpfand unseres Erbes»; den «Geist der Verheißung».

«Ein Unterpfand unseres Erbes». Ein wenig früher hat der Apostel gesagt: «in welchem wir ein Erbe empfingen». Ein wenig später wird er von Gottes Erbe in den Heiligen sprechen, doch hier spricht er von unserem Erbe; nicht von Gottes Erbe in uns, sondern von unserem Erbe in Gott. Dieser Epheserbrief hat einen sehr weiten Schwung. Er schaut zurück in die vergangene Ewigkeit und redet zu uns vom großen Vorsatz Gottes vor ewigen Zeiten, bevor die Welt war, «vom ewigen Vorsatz»; er berichtet uns von unserer Erwählung, «auserwählt in Christus vor Grundlegung der Welt»; und er sagt uns auch, wozu wir auserwählt wurden. Und dann fegt er durch die Zeit, durch die Zeitalter hindurch zur zukünftigen Ewigkeit und zeigt uns die Verwirklichung dieses Vorsatzes und dieser Erwählung - und welch herrliches Bild ins Blickfeld gerückt wird «zum Lobe seiner Herrlichkeit», «der Herrlichkeit seiner Gnade».

Das Wort «Herrlichkeit» ist hier der Schlüssel zu allem. Ich bin mir sicher, dass ihr von der Tatsache beeindruckt worden seid, dass das Neue Testament so futuristisch ist - nicht nur bei der prophetischen Interpretation der Bibel, sondern in dem Sinne, dass die Verfasser stets nach vorne blicken. Was immer sie auch tun, schauen sie über dieses Leben hinaus. Ihre Augen sind voll von einer wunderbaren Zukunft. Die Apostel sind voll davon, sie streben danach; ihre Lehre befasst sich die ganze Zeit damit. Sie versuchen, die Gläubigen, die Heiligen, die Gemeinde unter die mächtige Inspiration einer glorreichen Hoffnung zu bringen, einer wunderbaren Zukunft, und dieser Epheserbrief bringt, vielleicht mehr als jeder andere, die große zukünftige Realisierung des ewigen Vorsatzes ins Blickfeld und nennt sie unser Erbe - das, was wir erben werden, durch die Gnade Gottes, in Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus.

Doch der Punkt, um den es mir geht, wenn ich dies so sage, ist der, dass das nicht nur irgend eine herrliche Präsentation von Ideen oder sogar Wahrheiten in Worten ist. Wie sollen wir wissen, ob es sich nicht bloß um eine wunderschöne Geschichte handelt? Wie sollen wir wissen, dass es nicht bloß eine Produktion der menschlichen Vorstellungskraft (oder Phantasie) ist? Wie können wir wissen, dass es nicht bloß Wunschdenken ist? Wie sollen wir wissen, dass es nicht bloß ein Traum ist, ein wunderschöner Traum? Wie sollen wir wissen, dass wir, nachdem wir alles in dieser Welt aufgegeben und hier alle Interessen für diese Dinge fahren ließen, nicht feststellen müssen, dass wir einen Fehler gemacht und beide Welten verloren haben? Wie sollen wir wissen, dass das wahr ist? Der Apostel beantwortet all diese Fragen und sagt: «Ihr könnt es, hier und jetzt, auf eine sehr praktische, konkrete Weise wissen - auf eine solch praktische Weise, wie es überhaupt möglich ist, etwas zu wissen. Ihr könnt es direkt in euch drin wissen!» Und ich wage zu behaupten, dass dies eine realere Weise ist, Dinge zu wissen, als jede andere. Ich bin mich euer nicht immer so sicher, und ihr seid meiner nicht immer sicher - aber ich mir vollkommen sicher hinsichtlich dessen, was in meinem Innern vorgeht! Das ist das Wahre. Und so sagt der Apostel, indem er alle Fragen bezüglich dessen, ob dieses Erbe eine solide Sache ist, ob dieser ewige Vorsatz eine echte Angelegenheit ist: «Er hat uns den Heiligen Geist als ein Unterpfand gegeben».

Ein konkreter Sinn für Zweck und Bestimmung

Dies wird sehr klar und präzise ausgeführt, insofern als, wenn wir den Heiligen Geist in uns wohnend haben, das erste, was sich ergibt, dies ist, dass er uns einen konkreten Sinn gibt für Zweck und Bestimmung. Er hebt das Leben aus der Unwirklichkeit und Vagheit heraus, und uns wird bewusst, dass es letztendlich einen echten Vorsatz für unser Leben hier auf Erden gibt. Was immer wir zuvor empfunden haben mögen, ob es sich um Zufall gehandelt hat, oder ob die Tatsache, dass wir auf diese Welt gekommen sind, eher etwas Zufälliges gewesen ist, ein bloßes Fragment unter der wimmelnden Menschenmenge: Nun ist es so, als ob wir - so unbedeutend wir in uns selbst von Natur sein mögen - wir in einem richtigen Sinne durch eine ungeheure Wichtigkeit gekennzeichnet sind. Ich meine dies richtig. Eine Bedeutung, eine Wichtigkeit ist uns verliehen worden; wir spüren, dass wir mit einer ungeheuren Sache in Verbindung gekommen sind. Wenn der Heilige Geist als Siegel und Unterpfand unseres Erbes auftritt, ergreift uns das Gefühl einer konkreten Bestimmung. Wir wissen, wir sind mit etwas verbunden. Ihr könnt euch selbst diesbezüglich prüfen, und gleichzeitig könnt ihr von der Wahrheit dieser Sache Zeugnis geben.

Und dann gibt uns der Heilige Geist einen konkreten Drang und einen Antrieb zu etwas. Es wird uns bewusst, dass wir ergriffen wurden - es steckt ein Drang in uns, es gibt einen Antrieb, wir werden angestoßen; wir sind ergriffen, wir werden nach vorne gezogen, angeführt; und das ist die Erklärung für all unsere Reaktionen. Wenn wir unterbrechen, wenn wir schlaff werden, wenn wir aufhören, vorwärts zu drängen, werden wir bald eine schlechte Reaktion zeigen, wir stellen fest, dass etwas verloren gegangen ist, uns schwimmen die Felle davon; das Leben hat etwas verloren: wir müssen uns dieser Sache annehmen. Der Heilige Geist hat uns mit diesem Vorsatz verbunden, und er ist der Antrieb in uns, der Drang, die Dynamik.

Das fortschreitende Verständnis von Gottes Vorsatz

Und dann gibt uns der Heilige Geist wiederum ein fortschreitendes Verständnis und eine fortschreitende Erkenntnis des Vorsatzes. Es sollte für jedes vom Heiligen Geist bewohnte Leben charakteristisch sein, dass ein fortschreitendes, zunehmendes Verständnis bzw. Erkenntnis von Gottes Vorsatz vorhanden ist, des Vorsatzes, zu dem wir berufen wurden. Es war dies, was die Apostel beherrschte, als sie ihre Briefe verfassten. Sie wurden «vom Heiligen Geist» getrieben. Sie sprachen und schrieben, «wie sie angetrieben wurden», d.h. «wie sie vom Heiligen Geist fortgetragen wurden» (2. Petr. 1,21). Das Bildwort hier im Griechischen ist das einer Menge, einer auftauchenden Menge, die sich in einer bestimmten Richtung bewegt, und hier ist ein Leben, das dasteht und plötzlich feststellt, dass es von der Menge erfasst worden ist - und was nützt es da, wenn man versucht, sich dem zu widersetzen? Man kann nichts anderes als sich gehen lassen, sich von der Menge forttragen zu lassen. Das ist das Wort, das hier verwendet wird. Sie wurden vom Heiligen Geist fortgetragen, als sie schrieben und sprachen. Und worüber redeten und schrieben sie? Über diesen Vorsatz - sie erklären, informieren, geben zunehmende Erkenntnis weiter, wie sie es vom Heiligen Geist empfingen.

Derselbe Heilige Geist wird dies auch in uns tun. Es ist etwas grundlegend falsch bei einem Leben - einem Christenleben - das nach einer bestimmten Zeit nicht besser unterwiesen ist im Blick auf Gottes Vorsatz mit der Errettung als am Anfang; da ist etwas wirklich nicht in Ordnung. Denn der Heilige Geist ist genau zu diesem Zweck da. Wachsendes Wissen ist ein Kennzeichen des innewohnenden Geistes, als das Unterpfand unseres Erbes.

Unsere Verantwortung, den Heiligen Geist zu ehren

Dann werden wir durch den Heiligen Geist, als das Unterpfand unseres Erbes, dazu gebracht, uns der Verantwortung seiner Innewohnung zu stellen. Hier haben Worte wie dieses: «Betrübt nicht den Heiligen Geist, in welchem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung» (Eph. 4,30). Unsere Verantwortung ist es, den Heiligen Geist zu schätzen, den Heiligen Geist zu ehren. Wir lesen so viel über «im Geist wandeln», «durch den Geist wandeln». Was aber bedeutet «Wandeln im Geist»? Nun, in der einfachsten Sprache bedeutet es zunächst einmal, dass wir den Heiligen Geist erkennen und anerkennen. Das ist das erste und einfachste - im Geist zu wandeln bedeutet, den Geist zu erkennen und den Geist anzuerkennen; ihn nicht zu ignorieren, ihn nicht zu beleidigen; ihm seinen Ehrenplatz und sein Recht zu gewähren und dann zu gehorchen - dem Geist nachzugeben und ihm zu gehorchen.

Und der Geist in uns ist hauptsächlich sehr still. Wenn der Herr durch seinen Geist im Innern spricht, spricht er sehr sanft. Ich habe mich viele Jahre darin geschult, seine Stimme zu erkennen. Wir erwarten da ungeheure Eindrücke, eine laute Stimme, etwas, das wir nicht missverstehen können, doch meine Erfahrung ist die, dass der Herr sehr selten so spricht, es sei denn, er werde dazu gezwungen; dass sein Geist sanft ist, und wenn wir wirklich vom Geist geführt sein möchten, wir uns an eine sehr, sehr leiste Stimme gewöhnen müssen, die oft etwas bloß andeutet. Wie leicht ist es für uns, weiterzufahren und sie zu überhören, sie zu ignorieren, weil sie so sanft ist - und doch, wenn wir zurück blicken, müssen wir sagen: «O, was für ein Jammer, dass ich die sehr sanfte, schlichte, kleine Berührung des Herrn nicht beachtet habe - mir wäre vieles erspart geblieben!»

Wir hätten es nie nötig, dass unsere Ohren geschult werden müssen, würde da die ganze Zeit laut gerufen. Aber das Ohr wird geschult, indem es hinhören muss, und dieses innere Ohr, das «Hören, was der Geist sagt», muss ein Ohr sein, das aufmerksam ist, ein Ohr, das (zum Hören) geneigt ist, ein Ohr, das die Haltung unseres Herzens anzeigt. Wenn jemand redet, kann ich vollkommen leichtfertig und voreingenommen sein, und ich kann im Kreis umher blicken, doch wenn ich realisiere, was der Sprechende zu sagen hat, von sehr großer Bedeutung ist, dann bin ich voll da und zeige damit den Zustand meines Herzens. «Wer ein Ohr hat, höre». Das ist es, was «Wandeln im Geist» bedeutet - geneigt sein, darauf ausgerichtet sein, alles zu wissen, was der Herr zu sagen und zu geben hat.

Die Notwendigkeit, voran zu drängen

Ich schließe damit, euch daran zu erinnern, dass die Bedeutung und der Wert eines Unterpfandes, eines Zeichens, einer Verheißung vollständig verloren gehen kann, wenn wir es nicht bis zu seiner Verwirklichung verfolgen.

Der Mann, der seine Handvoll Erde bekommen hat, besaß die Garantie, dass das ganze Feld aufgrund einer Transaktion nun ihm gehört; doch angenommen, er bewahrt einfach diese Handvoll Erde auf, ohne die Sache weiterzuverfolgen, und ohne sein Erbe in Besitz zu nehmen und es zur Kenntnis zu nehmen, was dann? Die Handvoll Erde nützt ihm dann gar nichts! Was sie bedeutet, ist verloren gegangen, zunichte gemacht. Ich kannte ein Paar, das sich verlobte, das auch die Verlobungsringe entgegen nahm, und machten dann einfach so weiter - ein Jahr, zwei Jahre, drei, fünf, zehn, fünfzehn, zwanzig, fünfundzwanzig Jahre. Sie heirateten nie! All die Jahre waren sie verlobt, doch die Ehe wurde nie vollzogen! Natürlich plädieren wir nicht für vorschnelle Verlobungen und Heiraten! Doch der Punkt ist der: Lasst uns etwas zu Ende führen - wir wollen die Sache nicht im Fiasko enden lassen. Wir haben das Unterpfand, wir haben den Geist als ein Siegel und Unterpfand, doch haben wir noch nicht alles empfangen, was damit gemeint ist, alles, was darin eingeschlossen ist; und wir können alles verfehlen - selbst wenn wir das Unterpfand haben, können wir alles verfehlen - wenn wir nicht weitergehen, wenn wir nicht fortfahren, wenn wir nicht weiter schreiten.

Ihr kennt den Stellenwert der vielen «Wenns» im Neuen Testament. «Wenn wir festhalten... bis ans Ende» (Hebr. 3,6). Ihr kennt die große Aufforderung des Wortes, fortzufahren. «Lasst uns ... übergehen» (Hebr. 6,1). Warum? Weil es nicht genügt, einfach geglaubt zu haben, und es genügt auch nicht, einfach den Geist als Unterpfand empfangen zu haben. Wir müssen weiterfahren, um in den Genuss all dessen zu gelangen, was durch das Unterpfand repräsentiert wird, alles zu besitzen, was in der Garantie enthalten ist.

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