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"Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit"

von T. Austin-Sparks

Kapitel 1 - Was ist das Reich?

«Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich» (Mt. 16,28).

«Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete» (Apg. 1,3).

«Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen» (Apg. 8,12).

«Und er ging in die Synagoge und trat öffentlich auf, indem er drei Monate lang Gespräche führte und sie zu überzeugen versuchte von dem, was das Reich Gottes betrifft» (Apg. 19,8).

«Und nun siehe, ich weiß, dass ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei denen ich umhergezogen bin und das Reich Gottes verkündigt habe» (Apg. 20,25).

«Nachdem sie ihm nun einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge. Diesen legte er vom Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und suchte sie von dem zu überzeugen von dem, was Jesus betrifft, ausgehend von dem Gesetz Moses und von den Propheten. Und die einen ließen sich von dem überzeugen, was er sagte, die anderen aber blieben ungläubig» (Apg. 28,23.24).

«Ein jeder aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus; danach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, wenn er jede Herrschaft, Gewalt und Macht beseitigt hat» (1. Kor. 15,23.24).

«Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme... Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen» (Mt. 6,9.10.13).

Ich weiß nicht, welche Bibelübersetzung ihr in Händen habt, doch wenn ihr eine moderne Übersetzung benutzt, dann werdet ihr feststellen, dass die zweite Hälfte von Matthäus 13 fehlt. Immerhin haben die Leute, die diese Übersetzung herausgaben, aus der ich gelesen habe, eine Fußnote hinzugefügt, die sagt: «Viele Autoritäten, einige sehr alte, fügen hinzu: «Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen». Nun, ich möchte überhaupt nicht mit den Autoritäten argumentieren, doch glaube ich, dass wir sehr gute Gründe haben, die zweite Hälfte dieses Verses beizubehalten, und ich glaube, dass der Dienst, den der Herr mir für diese Woche anvertraut hat, sich auf diese fragliche zweite Hälfte gründet. Ich werde also über etwas in der Bibel sprechen, von dem einige Männer sagen, es stehe nicht in der Bibel: «Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen».

Warum sollten wir an diesen Worten festhalten?

Bevor wir auch nur einen Schritt weitergehen, müssen wir sagen, warum wir glauben, dass dieser halbe Vers hier stehen sollte. Die ganze Bibel, besonders jedoch das Neue Testament, ist auf diesen drei Worten aufgebaut: «Dein ist das REICH» steht über der ganzen Bibel; «und die KRAFT» steht über der ganzen Bibel; «und die HERRLICHKEIT» - die ganze Bibel ist darin enthalten. Das Neue Testament wird besonders durch diese drei Worte charakterisiert, so dass dieser halbe Vers, der in Frage gestellt wird, durch die ganze Bibel gerechtfertigt wird.

Wir lesen jenes wunderbare Wort in 1. Kor. 15,23, das direkt aufs Ende der Bibel blickt. Es heißt dort: «Dann kommt das Ende, wenn er (der Sohn) das Reich dem Vater übergeben wird». Das Reich gehört dem Vater, und Jesus schloss sich selber in jenem Gebet mit ein: «Unser Vater, der du bist im Himmel... dein Reich komme». Am Ende wird der Sohn das Reich dem Vater übergeben: Wenn er das Werk des Reiches vollbracht hat, übergibt gibt er es dem rechtmäßigen Eigentümer. Ihr werdet feststellen, dass dies sehr umfassend ist: «Dann kommt das Ende... wenn er alle Herrschaft, Gewalt und Macht zunichte gemacht hat». Das sind drei sehr reiche Worte: «alle HERRSCHAFT, alle GEWALT, und alle MACHT». Ihr könnt euch nicht außer Reichweite dieser drei Worte begeben. Das schließt jede Form von Opposition gegenüber dem Willen Gottes ein, und es sagt aus, dass alle Opposition schließlich überwältigt und unterworfen werden wird. Gleich werden wir die Frage stellen: «Was ist das Reich?», doch hier beginnen wir mit dieser sehr umfassenden Sache: «Unser Vater, der du bist im Himmel... Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden... denn Dein IST das Reich» Das Reich ist das, was über aller Herrschaft, Gewalt und Macht steht, die sich gegen die Willen Gottes erhebt. 1. Kor. 15,23 sagt: «Dann kommt das Ende». Das Ende von was? Von ALLEM, das sich dem Willen Gottes entgegenstellt. Dieses kleine Wort: «Dein Wille» ist ein ungeheures Wort! Es reicht hinaus bis zu den äußersten Grenzen von allem, das dem Willen Gottes entgegengesetzt ist.

Nun, der Herr Jesus wusste genau, worüber er redete. Ich nehme an, ihr habt diese Worte schon viele, viele Male benutzt, denn sie werden das «das Herrengebet» genannt. Ob dies die richtige Bezeichnung ist, darüber wollen wir jetzt nicht diskutieren, doch gingen sie aus einer breiten geistlichen Erkenntnis hervor; und dies ist eines der Dinge, liebe Freunde, die wir erkennen müssen, um ein erweitertes geistliches Verständnis zu gewinnen: dass in jedem winzigen Fragment, das über die Lippen des Herrn Jesus kam, ein ganzes Universum von Bedeutung liegt. Wenn wir diese Worte benutzen: «Dein Wille geschehe», wie wenig verstehen wir doch von dem, was wir da sagen!»

Der Kampf um das Reich in diesem Universum

Lasst uns einen Eindruck gewinnen von der Reichweite dieses einen Fragmentes - «Dein Wille geschehe».

Von vor Grundlegung der Welt, und durch alle Zeitalter hindurch, bestand ein immenser, kosmischer Konflikt, und dieser Konflikt hatte stets nur ein Thema: «Wer wird das Reich dieses Universums besitzen?» Da war der Eine, dem das Reich gehörte, und es gehörte ihm von Ewigkeit zu Ewigkeit; und dann war da noch der Andere, der danach strebte, dieses Reich in Besitz zu nehmen und dessen Ambition es war, der «Gott» oder «Fürst» dieser Welt zu sein. Und so begann, an einem bestimmten Punkt, dieser große Konflikt, dieser große, kosmische Konflikt um die Kontrolle über dieses Universums. Wieder kehren wir zu 1. Korinther 15 zurück: «Er muss herrschen, bis er alle Herrschaft, Gewalt und Macht ABGESETZT hat - und genau das geht jetzt vor sich, und wir sind in diesen Konflikt verwickelt. Das kann eine ganze Menge erklären!

Wir haben eine Art Mikrokosmos dieses Konflikts. In unserer Anordnung der Bibel ist sie in 28 Kapiteln enthalten. Es ist bloß ein kleines Pamphlet namens « Apostelgeschichte», doch die Apostel haben ihm nie diesen Namen gegeben! Ich würde gerne erfahren, wie sie es wohl genannt haben wollten. Ich weiß, wie ich es nennen würde, doch dieser Titel ist viel zu groß und viel zu schwierig: «Ein Mikrokosmos des Konflikts der Zeitalter». Wir meinen, die Apostelgeschichte sei lediglich die Geschichte der apostolischen Zeit. Ja, das ist sie auch, aber oh! Sie ist die Geschichte des Konflikts der Zeitalter. In diesem kleinen Buch befinden sich Himmel und Hölle in einem tödlichen Konflikt, und der Konflikt betrifft das Reich. Es ist sehr eindrucksvoll, dass dieses Buch mit dem Reich BEGINNT, und auch mit dem Reich ENDET. Es beginnt damit, dass es feststellt, dass Jesus, nachdem er auferstanden war, seinen Jüngern «in einem Zeitraum von vierzig Tagen erschienen sei und mit ihnen über die Dinge des Reiches Gottes geredet habe» (1,3). Und in Kapitel 28,31, am Ende des Buches, drängten sich die Juden in die kleine Wohnung des Apostels Paulus , und «er verkündigte das Reich Gottes». Diese drei Worte stehen auf wunderbare Weise über dem Buch. Die Apostel und alle Mitarbeiter in diesem Buch kämpften in der Schlacht um das Reich Gottes. Sie brachten es nicht sehr weit in der damaligen Welt, aber mit ihnen begann diese Schlacht. Sie gingen überall hin und «verkündigten das Reich Gottes», und an jedem Ort, an den sie kamen, war der Rivale zu diesem Reich Gottes schon vorher da. Sie verwirklichten dieses kleine Fragment: «Dein ist das Reich». Das war nicht bloß ein kleiner Teil eines Rituals oder eines formellen Gebetes: Es war das Schlachtfeld des Universums.

Nun, wo begann diese Schlacht im Neuen Testament? Sie begann eigentlich unmittelbar nachdem der Herr Jesus zu seinen Jüngern gesagt hatte: «Es sind einige, die hier stehen, die keinesfalls den Tod schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen in seinem Reich kommen sehen», obwohl ich vielleicht besser sagen sollte, sie trat von diesem Zeitpunkt an in eine intensivere Phase ein. Es sollte keine Kapitelunterteilung geben zwischen Kapitel 16 und 17, denn nach diesem Vers heißt es unmittelbar weiter: «Und nach sechs Tagen nimmt Jesus Petrus, Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit sich und brachte sie auf einen hohen Berg; und er wurde vor ihren Augen umgewandelt». Nun, es gibt Leute und Lehrer, die glauben, die Verklärung sei eine Erfüllung der Worte: «den Sohn des Menschen in seinem Reiche kommen sehen», doch das ist bloß die halbe Wahrheit. Welche Bedeutung hatte die Verklärung? Das Matthäusevangelium ist, wie ihr wisst, das Evangelium vom Königreich, und die Verklärung war eine Manifestation des Königs in seiner Herrlichkeit. Ihr braucht zuerst einen König, bevor ihr ein Königreich haben könnt, so habt ihr in der Verklärung also eine Vorausschattung des Königs in Herrlichkeit. Das Königreich ist im König verkörpert. Sie kamen wieder vom Berg herunter - und was würdet ihr erwarten, dass gleich passieren wird? Nun, ihr würdet erwarten, dass diese Männer nun in die Welt hinausziehen und sagen würden: «Wir haben den König in seiner Herrlichkeit gesehen», doch Jesus sagte mit Nachdruck: «Sagt niemandem etwas, bis...!» Bis wann? «Bis der Sohn des Menschen von den Toten auferstanden ist».

Nun, verbindet zwei kleine Wörter miteinander. «Berichtet zu niemandem etwas von dieser Vision, BIS...». Dann sagte er: «Bleibt hier in der Stadt (Jerusalem), BIS ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe» (Lk. 24,49), und BIS ihr die Verheißung vom Vater empfangt» (Apg. 1,4). Dieses kleine Wort BIS verbindet zwei Dinge miteinander. «Bis der Sohn des Menschen auferstanden ist» - das setzt das Kreuz voraus. «Bis ihr die Verheißung vom Vater empfangt» - das setzt Pfingsten voraus. Das Kreuz und Pfingsten führen das Königreich ein. Vor dem Kreuz hieß es: «Sagt niemandem etwas!» Nach dem Kreuz und nach Pfingsten jedoch gingen sie überall hin und verkündigten das Königreich.

Wir sind daran, die Frage zu beantworten: «Was ist das Königreich?» Ich hoffe, ich ermüde euch nicht. Ich lege bloß ein Fundament, und in wenigen Minuten werde ich etwas sagen, von dem ich hoffe, dass es hilfreich sein wird, doch müssen wir uns im Klaren darüber sein, was das Königreich ist.

Zunächst einmal ist das Königreich nicht ein Gebiet, sondern die persönliche Herrschaft einer Person. Es ist der Herrschaftsbereich einer Person, das, was zu dieser Person gehört. Seht ihr, ihr müsst euch darüber ganz im Klaren sein, denn der ganze Konflikt konzentriert sich in der Frage, wem das Königreich denn gehört. Das Königreich ist die souveräne Herrschaft Gottes über alle Dinge. Es ist der Wille Gottes, der letztlich alles entscheidet. Bloß in zweiter Linie ist das Königreich eine Sphäre, oder ein Gebiet, und es ist der Bereich, in dem Gottes Wille absolut souverän ist: «Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden». Gott ist im Himmel absolut souverän, und dort stellt nie jemand seinen Willen in Frage. Engel und Erzengel beugen sich in Verehrung und Unterwerfung unter den Willen Gottes im Himmel, und wenn das Königreich zu einem Gebiet wird, dann ist es nur der Bereich, in dem es genau so zu- und hergeht.

Von daher werdet ihr imstande sein, zu sagen, ob ihr euch im Königreich befindet. Es ist so leicht, über das Königreich zu sprechen und zu sagen: «Dein Reich komme», und «Dein ist das Reich», doch der grimmigste Kampf, der je in der Geschichte dieser Welt ausgetragen wurde, tobt um dieses Königreich.

Das Reich Gottes und das Königreich der Himmel

Vielleicht sind sich einige von euch nicht sicher hinsichtlich des Unterschieds zwischen dem Reich Gottes und dem Königreich der Himmel. Mir wurde diese Frage schon oft gestellt. Nun, ich glaube, die Antwort ist sehr einfach. Wenn ihr einen Blick ins Matthäusevangelium werft, und wenn ihr daran denkt, dass dieses Evangelium an Hebräer geschrieben wurde, wird dort gewöhnlich die Wendung «Königreich der Himmel» gebraucht; doch wenn ihr dort nachschaut, wo es für Griechen geschrieben wurde, werdet ihr feststellen, dass dort «Reich Gottes» vorkommt. Das ist nicht ganz immer so, weil es auch unter Griechen immer einige Hebräer gegeben hat, aber es ist ein allgemeines Unterscheidungsmerkmal. Für die Juden war es das Königreich der Himmel. Nun, die Juden verstanden etwas vom Himmel, die Griechen nicht, doch verstanden sich diese auf die Götter. Sie kannten «viele Götter», und «Gott» war für so etwas wie ein umfassender Terminus. So war «das Königreich der Himmel» für Juden vollkommen in Ordnung, denn sie verstanden es, und die Griechen verstanden dafür «Reich Gottes».

Nun, das ist natürlich bloß etwas Technisches, und es hilft euch wahrscheinlich nicht sehr viel, doch es ist wenigsten ein Teil von der Antwort auf die Frage, worin der Unterschied besteht zwischen Königreich der Himmel und Reich Gottes.

Das Königreich in der Hand des Königs auf dem Thron

Wir wollen versuchen, mit etwas sehr Nützlichem zu schließen. Was haben wir bisher gesagt? Die Herrschaft gehört Gott: «Dein ist das Reich». Die Sicherstellung dieses Königreichs für den Vater war dem Sohn anvertraut worden, so dass der Herr Jesus das Reich Gottes in seiner Person verkörperte, und als er sich vom Kreuz fortbewegte, sagte er: «Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden» (Mt. 28,18). So befindet sich nach dem Kreuz, in der Apostelgeschichte, in der Hand des Königs auf dem Thron, Jesus Christus.

Jetzt jedoch taucht euer Problem auf, und hier ist etwas, das jeden von euch einem Test unterwirft. Es war auch viele Male mein Problem. Wenn Jesus auf dem Thron des Königreichs sitzt, und wenn alle Autorität ihm übergeben worden ist, wie steht es dann mit Dingen wie diesen:

«Sind sie Diener des Christus?... Ich bin‘s noch mehr! Ich habe weit mehr Mühsal, über die Maßen viele Schläge ausgestanden, war weit mehr in Gefängnissen, öfters in Todesgefahren. Von den Juden habe ich fünf mal vierzig Schläge weniger einen empfangen; dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht. Ich bin oftmals auf Reisen gewesen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren durch Räuber, in Gefahren vom eigenen Volk, in Gefahren von Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern; in Arbeit und Mühe, oftmals in Nachtwachen, in Hunger und Durst; oftmals in Fasten, in Kälte und Blöße; zu alledem der tägliche Andrang zu mir, die Sorge für alle Gemeinden» (2. Kor. 11,23-28).

Und Jesus sitzt auf dem Thron! Ich wage zu behaupten, dass, wenn ihr euch in einer dieser Situationen befändet, ihr die Frage stellen würdet: «Ist Jesus wirklich auf dem Thron? Wenn alle Autorität in den Händen von Jesus liegt, warum das alles? Dabei ist dies noch nicht die einzige Liste aller Probleme, die Paulus hatte. Nun, Paulus, bist du ganz sicher, dass das Reich Jesus gehört? Wenn irgend etwas schief läuft, wenn irgend eine Tragödie in unser Leben hineinbricht, wenn uns irgend ein großer Kummer überwältigt, ist dann nicht unsere erste Versuchung die, dass wir die Frage aufwerfen: «Ist der Herr wirklich Herr? Bitte, Paulus, beantworte meine Frage!» Und Paulus wird als Antwort geben: «Das ist eben der Kampf um das Königreich. O nein, die Dinge sind nicht schief gelaufen. Es läuft alles richtig, denn das alles bedeutet, dass der Teufel nicht schätzt, was wir tun. Wenn ihr nur abwartet bis ans Ende, werdet ihr es sehen». Und es war dieser Paulus, der schrieb: «Danach aber das Ende... wenn er alle Herrschaft, Gewalt und Macht zunichte gemacht haben wird». Seht ihr, wir betrachten die Dinge immer von der Gegenwart aus, Paulus jedoch schaute durch die Gegenwart hindurch auf das Ende.

Nun, waren denn all diese Leiden für nichts? War denn Satan letztlich der Herr? Was tun wir hier heute Abend? Millionen und Abermillionen sind auf diesem Wege gegangen und schulden diesem Herrn durch Paulus alles. Ich kann ein Bild sehen: Eine große Menge von Menschen, die niemand zählen kann, aus jeder Nation, aus jedem Stamm und jeder Sprache, und der Herr Jesus, wie er dasteht, den Arm um seinen Apostel Paulus gelegt, und sagt: «Schau mal, Paulus, siehst du diese große Menge? Erinnerst du dich an jene Nacht, als du Schiffbruch erlitten hattest, und an jenen Tag, an dem sie dich mit dem Stock schlugen? Paulus, das alles ist die Frucht davon. Das Reich ist gekommen, und deine Leiden haben das Reich herbeigeführt.» Das mag ein bisschen phantasievoll sein, aber ich glaube, es ist eine Menge Wahrheit darin.

Es kommt ganz darauf an, wie wir die Dinge betrachten. Interpretieren wir diese Widrigkeiten als Sieg Satans, oder interpretieren wir sie als den Weg des Königreiches und blicken hindurch zu dem Tag, da er alle Herrschaft und Gewalt unterworfen haben wird?

Nun, wir haben uns in einen großen Bereich vorgewagt! Wieviel mehr liegt noch in diesen Worten «Dein Reich komme. Dein Wille geschehe!»

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