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"Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit"

von T. Austin-Sparks

Kapitel 2 - Das Reich des Lichts im Konflikt mit dem Reich der Finsternis

«Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht» (Genesis 1,1-3).

«Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verloren gehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, so dass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist... Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen Licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi» (2. Kor. 4,3.4.6).

«Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott... In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen» (Joh. 1,1.4-5).

Wir schreiten ein bisschen weiter, um herauszufinden, was das Reich Gottes ist. Wir haben gesehen, dass in diesem Universum von Anfang an ein großer Konflikt bestand in Bezug auf das, WER die Herrschaft innehaben soll. Das Neue Testament redet von zwei Königreichen, dem Königreich Gottes und dem Reich Satans, dem Reich des Sohnes von Gottes Liebe und das Reich dessen, der den Platz des Sohnes Gottes usurpieren möchte, und durch die ganze Geschichte dieser Welt hindurch befanden sich diese beiden Reiche in einem tödlichen Konflikt. Was das Reich Gottes betrifft, haben wir vermerkt, dass es die souveräne Herrschaft Gottes darstellt. Wir reden vom «Eingehen in das Reich Gottes», und auf diese Weise denken wir, dass das Reich Gottes eine Sphäre von Gottes Herrschaft ist, doch diesbezüglich gibt es etwas, worüber wir uns im Klaren sein müssen, obwohl es nicht einfach zu erklären ist.

Gott herrscht durch seine eigene Natur

Wir können uns ein Reich einfach als einen Ort vorstellen, und eine Anzahl Leute an diesem Ort, und dann denken wir uns irgend eine Person, einen Diktator, einen Autokraten, der an diesem Ort die Herrschaft über diese Leute ausübt. Wir könnten sagen, Ägypten sei das Reich von Mr. ..., und China sei das Reich von jemand anderem, doch das ist nicht die Idee des Reiches Gottes. Seht ihr, Gott herrscht nicht einfach als ein Autokrat oder als ein Diktator. Gottes Reich setzt sich aus denen zusammen, die wie er selbst sind. So wird es zumindest am Ende sein. Das Reich kommt jetzt, und wenn es vollständig gekommen ist, wird es ganz einfach und ausschließlich aus Leuten bestehen, die sind wie Gott selbst. Ich frage mich, ob ihr versteht, was ich meine, wenn ich sage, Gott herrsche durch seine eigene Natur. Gottes Herrschaft beruht auf dem Fundament dessen, was Gott ist. So herrscht er gerade jetzt. Wenn wir sagen: «Dein Wille geschehe», müssen wir sogleich weiterfahren und sagen: «wie im Himmel, so auch auf Erden». Das Reich Gottes entspricht dem, was Gottes Natur zufrieden stellt.

Wir müssen daher zwei Dinge in Betracht ziehen. Das erste ist dies: Um zum Reich Gottes gehören zu können, müssen wir Gott gemäß rekonstituiert werden. Ihr wisst: Die Tür ist für jeden Mann und für jede Frau verschlossen, die nicht Gott gemäß rekonstituiert worden sind. Lasst es uns folgendermaßen vorstellen: Jemand möchte im Reich Gottes sein, und sie kommen zur Tür, und an dieser Tür sehen sie das Wort: «Kann nicht». «Du kannst hier nicht hereinkommen. Etwas muss in dir geschehen, bevor du hier eintreten kannst. Dieser Bereich gehört zu Leuten, die vollständig von dem verschieden sind, was du von Natur aus bist».

Ihr erinnert euch, dass der Herr Jesus ein Gleichnis von jemandem erzählt hat, der ein großes Fest veranstaltete, und um an diesem Fest teilnehmen zu können, mussten die Gäste ein bestimmtes Kleid tragen. Nun, die Leute kamen mit den entsprechenden Kleidern, doch als der Meister des Festes kam, um sich die Leute anzusehen, fand er einen Mann, der kein solches Kleid hatte. Er sagte zu diesem Mann: «Freund, wie bist du ohne das entsprechende Kleid hier hereingekommen?» Im Grunde sagte er: «Du hast kein Recht, hier zu sein». Der Meister des Festes gab seinen Knechten den Befehl: «Bindet ihn an Händen und Füßen und werft ihn hinaus!» In diesem Gleichnis erörterte der Herr genau dieses Prinzip: Wenn du im Reich Gottes sein möchtest, dann muss etwas Bestimmtes geschehen, das dich für dieses Reich passend macht.

Nun, natürlich wisst ihr, dass ich über das dritte Kapitel des Johannesevangeliums spreche. Ich bin ganz sicher, dass dieser Mann, Nikodemus, einen furchtbaren Schock erlitten hätte, hätte man ihm gesagt, er sei jener Mann ohne das hochzeitliche Gewand, doch dieses Kapitel macht es vollkommen klar, dass es tatsächlich Nikodemus war. Der einzige Unterschied zwischen dem Nikodemus und dem Mann auf dem Fest bestand darin, dass letzterer hineinkam und hinausgeworfen wurde, dass jedoch der nicht wiedergeborene Nikodemus nie hinein gelangte. Nun, ihr beachtet, dass Nikodemus um das Reich Gottes besorgt war. Er war ein sehr religiöser Mann, und hoch gebildet, ein Mensch, der von dieser Welt hoch geschätzt wurde. Vielleicht hättet ihr an ihm keinen Fehler gefunden, doch Jesus sagte ohne irgendwelches Zögern zu ihm: «Wenn ein Mensch nicht von oben geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht SEHEN» (Joh. 3,3), und: «Wenn ein Mensch nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes HINEINKOMMEN» (Joh. 3,5). Weit davon entfernt, je HINEINZUGELANGEN, kann er es nicht einmal SEHEN!

Es gibt etwas im Zusammenhang mit dem Reich Gottes, das es notwendig macht, dass wir eine vollständig neue Konstitution haben müssen. Wir hören heute sehr viel über das Weltall, und wir schicken Menschen dort hinaus. Habt ihr Bilder von solchen Männern gesehen? Ihr könnt kaum erkennen, dass es wirkliche Menschen sind. Sie sind so sehr mit künstlichen Apparaten ausgerüstet, dass man sie kaum sehen kann. Sie haben keine natürliche Qualifikation, um draußen im All überhaupt leben zu können, und darum benötigen sie künstliche Lungen. In gewissem Sinne müssen sie nach einem andern Prinzip rekonstituiert werden. Das ist einfach eine Illustration von Johannes, Kapitel 3. Jesus hätte zu Nikodemus sagen können: «Nikodemus, wenn du ins Reich Gottes hineinkämest, würdest du sterben. Du bist nicht ausgerüstet, um in dieser seltenen Atmosphäre leben zu können». Das ist sehr einfach. Wenn ihr einen Mann oder eine Frau, deren Leben sich in dieser Welt bewegt, und für die diese Welt alles ist, in eine Versammlung wie diese bringen müsstet, wo wir diese wunderbaren Hymnen singen und über diese himmlischen Dinge reden, dann wisst ihr, dass die Augen dieses Mannes oder dieser Frau sich ständig auf die Türe richten würden. Sie würden auf ihren Stühlen hin- und herrutschen und sagen: «Ich werde sehr froh sein, wenn das alles vorbei ist und ich hier wieder draußen bin. Ich möchte so schnell ich kann hier raus!» Seht ihr, was ich meine? Sie sind nicht dem Bereich Gottes entsprechend konstitutiert.

So ist das Reich Gottes also das, was Gott seiner Natur nach ist. Es ist nicht bloß eine Sphäre, in der Gott als Autokrat herrscht. Es ist der Bereich, in dem Gottes Natur zum Ausdruck gebracht wird. Petrus redete von «seinen überaus großen Verheißungen, durch welche wir Teilhaber der göttlichen Natur werden sollen» (2. Petr. 1,4), und das ist bloß eine andere Art, vom Reich Gottes, oder vom Königreich der Himmel, zu sprechen.

Nun kommen wir zu der eigentlichen Botschaft für heute.

Das Reich Gottes ist die Herrschaft des göttlichen Lichtes

Wie ist Gott? Wenn das Reich Gottes der Bereich ist, wo die Natur Gottes herrscht, dann öffnet dies die Tür zu sehr vielen Dingen. Ich möchte jetzt nur von einem dieser Dinge sprechen, doch es ist eine Sache grundlegender Wichtigkeit. Es ist die Frage, die ins gerade ins Herz des Falles Nikodemus hineindrang. Die Schrift sagt: «Gott ist Licht, und in ihm gibt es keinerlei Finsternis» (1. Joh. 1,5), so ist also das Reich Gottes die Herrschaft des göttlichen Lichts. Aber das göttliche Licht war stets der Brennpunkt eines intensiven Konflikts.

Die Bibel öffnet mit einem Konflikt. Es besteht ein Zustand der Dinge in der Natur, die Gott angreift - er beginnt mit einem ungeheuren Angriff auf den Zustand der Dinge, und das erste, was Gott attackierte, war die Finsternis. «Finsternis war auf dem Antlitz der Tiefe», und ich glaube nicht, dass Gott einfach auf diese Finsternis geblickt und mit einer sehr sanften Stimme gesagt hat: «Da muss etwas Licht her». Ich denke, da war ein zorniger Blick auf seinem Gesicht, und er sagte: «Es werde Licht! Das ist ein Zustand, wie er in meiner Vorstellung nie existieren dürfte, und den ich nicht toleriere. Er ist ein Widerspruch zu meiner eigentlichen Natur». So wurde das göttliche «Fiat» mit starker Stimme ausgesprochen: «Es werde Licht!» Meint ihr, ich lese da etwas in diese Geschichte hinein? Nein, ich habe die ganze Bibel hinter mir, um das zu unterstützen, was ich sage. Darum habe ich euch 2. Kor. 4,3-6 angegeben, und wenn ihr auf den Klang der Stimme des Apostels Paulus hört, wenn er diese Worte spricht, dann würdet ihr nichts Sanftmütiges und Mildes finden - «Der Gott dieser Weltzeit hat den Sinn der Ungläubigen verblendet, DAMIT sie das Evangelium von der Herrlichkeit Christi NICHT sehen». Diese Finsternis ist das Werk des Teufels, und Gott ist strikte dagegen.

Ich wiederhole: Die erste Attacke wurde auf die Finsternis unternommen, und das Natürliche ist ein Gleichnis für das Geistliche. Ihr wisst, dass durch die ganze Bibel hindurch die Errettung ihr Zentrum im Lichtbereich hat, genauso wie die Errettung der natürlichen Erde durch Licht geschah. Die erste Phase der Errettung der Erde ereignete sich aufgrund des Kampfes gegen die Finsternis, oder, indem das Licht die Finsternis überwand.

Ihr könnt diese Prinzip durch die ganze Bibel hindurch verfolgen. Ich kann jetzt nur ein paar Punkte berühren. Wir haben heute Morgen von Abraham gehört, und Abraham war eine weitere Bewegung von Gottes Herrschaft in Bezug auf sein Reich, und auch diese Bewegung in der Errettung geschah auf der Basis des Lichts. Unser Bruder nannte es «Sicht», doch ist es dasselbe. Licht ist Sicht, und Sicht ist Licht. Es blieb dem großen Märtyrer Stephanus überlassen, zu sagen, wie dies vor sich ging: «Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war» - oder, wenn ich möchtet - «als er noch in Finsternis war» - (Apg. 7,2). Der Gott der Herrlichkeit ERSCHIEN, zeigte sich selbst. Abraham hatte geöffnete Augen, so dass er den Gott der Herrlichkeit sehen konnte, und das ganze große Erlösungswerk Gottes ging auf dieser Grundlage durch Abraham weiter. Es war eine großartige Erleuchtung! Jesus sagte den Juden: «Euer Vater Abraham frohlockte, als er MEINEN Tag sah» (Joh. 8,56). In welches Licht ist doch Abraham eingetreten! Er war ein großer Schlüssel zum ganzen Erlösungsplan.

Ihr überspringt einige Jahrhunderte, und dann seht ihr den Samen Abrahams, die Kinder Israels, in Ägypten in Finsternis. Wenn ihr sehen wollt, was Gott hinsichtlich der Finsternis denkt und empfindet, betrachtet die zehn Gerichte über Ägypten. Gott trat in einen ungeheuren Krieg ein gegen die Finsternis Ägyptens, und diese Phase des Krieges fand ihren Höhepunkt in jener für Ägypten fatalen Nacht, in der ganzen tödlichen Dunkelheit - doch die Kinder Israels hatten Licht in ihren Wohnungen. Die erstgeborenen Söhne Ägyptens starben in der Finsternis, doch die erstgeborenen Söhne Gottes zogen aus im Licht. Und das war noch nicht das Ende. Auf dem ganzen Weg der Reise durch die Wüste war in der Dunkelheit der Nacht die Feuersäule da, und dieses Licht über ihnen befand sich im Kampf mit der Finsternis um sie herum. Durch die Feuersäule, durch das Licht in der Finsternis, wurden sie davon gerettet, in der Wüste verloren zu gehen.

Nun, wieviel vom Alten Testament muss ich anwenden, um euch zu zeigen, wie wahr das war? Die Propheten waren Lichtzentren in der Finsternis des Volkes Gottes, um es aus ihren Dunkelheiten zu retten. Wenn ihr schon allein Jesaja nehmt, was für ein Beispiel ist er doch für genau diese Sache! Sein großer Dienst nahm seinen Anfang mit: «Ich sah den Herrn... auf einem hohen und erhabenen Thron» (Jes. 6,2). Wieder und wieder sprach er von der Finsternis und vom Licht, und schließlich, mit einer Sicht in die Zukunft, rief er: «Steh auf, leuchte; denn dein Licht ist gekommen» (60,1).

Ich möchte dies ganz klarstellen. Alles, was Wahrheit ist, mag objektiv sein, aber lasst uns auf dieses zurückkommen: Es besteht ein ungeheurer Konflikt zwischen diesen zwei Reichen von Licht und Finsternis. In 2. Kor. 4,4 werden wir direkt zum Werk des Teufels hingeführt: «Der Gott dieser Weltzeit hat... verblendet». Was aber ist das überragende Werk des Teufels? Es ist nicht dies, dass er aus guten Menschen schlechte Menschen macht, oder dass er gute Menschen in den Schmutz der Sünde hinabzieht, noch dass er gute junge Männer und gute junge Frauen in moralische Verdorbenheit bringt, oder dass er Atheisten und Gottlose produziert. Das sind lediglich Nebenprodukte. Sie sind das Ergebnis von etwas anderem, und das ist: «Der Gott dieser Weltzeit hat ... VERBLENDET». Beseitigt ihre Blindheit, öffnet ihnen die Augen, und diese Dinge werden auf einfache Weise gelöst. Das Werk des Teufels besteht darin, die Leute im Dunkeln festzuhalten. Licht ist für das Reich Satans am fatalsten; er fürchtet das Licht mehr als irgend etwas anderes. Er ist der «Fürst der Finsternis». Er hat den Sinn der Ungläubigen verblendet, und warum hat er dies getan? Es ist eine Vorsichtsmaßnahme gegen etwas, und ein kleines Wort erklärt es: «DAMIT NICHT das Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi aufleuchte». «Wenn diese Leute das Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi empfangen, ist MEIN Reich zu Ende. Dann ist die Schlacht für mich vorbei. Ich bin verloren». So unternimmt Satan einfach alles, um uns davor zu bewahren, Licht zu empfangen.

Es gibt einen echten Hauch von Genie in Bunyans «Heiliger Krieg». Satan und sein Reich unternehmen einen Angriff auf «Menschenseele» (Mansoul), um sie einzunehmen - die Stadt «Menschenseele» wird von den Mächten der Finsternis belagert. Satan sagt zu seinen Hauptleuten: «Es gibt einen Mann, den ihr gefangen nehmen müsst. Wenn wir diesen Mann fangen, dann gehört die Stadt uns. Konzentriert eure ganze Aufmerksamkeit auf den Bürgermeister!» Wie heißt dieser Bürgermeister? Sein Name lautet Herr Verstand. «Wenn ihr den Herrn Verstand gefangen habt, werft ihn in ein dunkles Verließ, damit er nicht weiß, was vorgeht. Der Rest des Kampfes wird leicht sein». Dass ist das Genie von John Bunyan, aber woher hatte er dies? Er bekam es von Paulus. Erinnert ihr euch an diesen kleinen Satz von Paulus: «deren Verstand verfinstert ist» (Eph. 4,18)? Paulus spricht dort von allen moralischen Übeln in der heidnischen Welt, und er sagt, daran sei eine einzige Sache schuld: Ihr Verstand war verdunkelt.

Nun, liebe Freunde, vielleicht fragt ihr euch, warum ich so zu euch spreche. Ihr könnt sagen: «Nun, wir befinden uns nicht im Dunkeln. Wir sind errettete Leute». Dann möchte ich euch bitten, mir eines zu erklären: Warum müssen wir, wenn wir eine Konferenz besuchen wollen, wo der Herr uns mehr Licht geben möchte, durch so viele Konflikte gehen, um überhaupt kommen zu können? Das trifft gerade auf diese Konferenz klar zu. Alle möglichen Dinge traten auf und stellten sich in den Weg. Doch das ist bloß ein kleines Beispiel für eine große Wahrheit.

Wir haben von den Propheten gesprochen, und sie waren Lichtpunkte in der Dunkelheit Israels. Wollt ihr behaupten, sie hätten sich nicht in einem Konflikt befunden? Weil sie Lichtpunkte waren, waren sie auch Punkte der hässlichsten Angriffe der bösen Mächte. Jesus sagte: «Ich bin das Licht der Welt» (Joh. 8,12), und jeden Tag und überall befand sich Jesus in einem Konflikt, weil er das Licht war. Das war auch bei den Aposteln so. Wohin immer sie auch gingen, noch bevor sie mit Predigen begannen, befanden sie sich schon im Konflikt. Es war, als wollten der Teufel und seine Mächte sagen: «Wir wollen das nicht in unserem Reich haben!», und sie machten vor nichts Halt, um das Licht auszulöschen. Und der Herr sagt: «Ihr seid das Licht der Welt» (Mt. 5,14). Hier ist die Herausforderung. Göttliches Licht ist KONKRET. Ihr könnt nicht göttliches Licht haben und neutral bleiben. Wenn Gott in eurem Herzen aufgeleuchtet ist, um euch das Licht der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi zu schenken, dann bedeutet euer Leben eine Herausforderung für das Königreich Satans, und seine Haltung euch gegenüber wird sein: «Wir werden dich hinauswerfen, so bald wir können»! Ihr werdet feststellen, dass Satan vor nichts Halt macht, um dieses Licht auszulöschen. Ihr seht, Göttliches Licht ist nicht bloß Lehre oder Theorie; es bedeutet eine Bedrohung für das Reich Satans. Sind wir im Reich Gottes? Dann bedeutet es genau dies. Individuelle Christen müssen so sein - schon ihre bloße Existenz stört das Reich Satans.

Und was für den Einzelnen gilt, gilt auch für die kleinen Gruppen des Volkes Gottes. Es macht Satan nichts aus, wenn ihr Gemeinschaften von Menschen organisiert, die sich Christen nennen. Ich glaube nicht, dass er sich deswegen große Sorgen macht, und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie ihm keine Schwierigkeiten machen, aber sollte irgend eine kleine Gruppe des Volkes Gottes irgendwo wirklich im Licht und Brennpunkte der Bedeutung Jesu Christi sein, wird Satan alles unternehmen, diese kleine Gruppe zu vernichten.

Ich muss dies noch beifügen, während ich schließe. Denkt daran, dass dies nicht bloß eine anfängliche Frage ist im Christenleben. Jeder frische Fortschritt im geistlichen Leben ist das Ergebnis von irgend einem neuen Licht. Wir machen im geistlichen Leben nur durch mehr und mehr Licht Fortschritte, und der Böse möchte nicht, dass wir in die Fülle des Lichts voranschreiten. Sobald wir nämlich glauben, wir hätten bereits alles Licht, setzt der Tod ein.

Nun, ich muss dies für den Augenblick auf sich beruhen lassen.

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