Austin-Sparks.net

Vereinigung mit Christus

von T. Austin-Sparks

Kapitel 2 - Sein Platz - Durch die Liebe des Vaters

Nachdem wir in der letzten Botschaft den Grund der Größe Christi in der Schrift als die Bedeutung aller Dinge, die Idee und Natur aller Dinge, und den endgültigen Test aller Dinge abgeschritten haben, kommen wir nun dazu,


2. Seinen Platz - durch die Liebe des Vaters

UNENDLICHE GÖTTLICHE LIEBE, DAS MOTIV UND DIE KRAFT

zu betrachten.

Seinen Platz nimmt er ein durch die Liebe seines Vaters. Unendliche göttliche Liebe ist das Motiv und die Kraft, die hinter seiner Einsetzung in die Position steckt, die ihm verliehen wurde.

Das wird auf verschiedene Weisen offenbar. Es wird geoffenbart

a. in der ganzen Schrift

Viele dieser Schriftstellen kommen einem unmittelbar in den Sinn. Lasst mich eine kleine Auswahl präsentieren.

«Du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt» (Joh. 17,24).
«Durch den er auch die Welten gemacht hat» (Hebr. 1,2).
«Du, o Herr, hast im Anfang die Fundamente der Erde gelegt, und (auch) die Himmel sind das Werk deiner Hände» (Heb. 1,10).

Doch bevor er das Fundament der Welt gelegt hat, bevor es die Welt überhaupt gab, besteht die Deklaration, dass er der Liebling seines Vaters war.

«Der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut» (Joh. 5,20).
«Der Vater liebt den Sohn, und er hat alles in seine Hände gelegt» (Joh. 3,35).
«Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, damit ich es wieder zu mir nehme» (Joh. 10,17).
«Wie der Vater mich geliebt hat, so habe ich auch euch geliebt» (Joh. 15,9).
«Eine Stimme aus dem Himmel, die spricht: Dies ist mein geliebter Sohn» (Mt. 3,17).
«Damit wir etwas seien... zum Lobpreis der Herrlichkeit seiner Gnade, die er reichlich über uns ausgeschüttet hat in dem Geliebten» (Eph. 1,6).
«Der uns errettet hat aus der Macht der Finsternis und uns versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe» (Kol. 1,13).

Und so könnten wir beliebig weiterfahren, doch wir haben genug zitiert, um vollständig aufzuzeigen, dass die Schrift offenbart, wie Christus seinen Platz durch die Liebe des Vaters einnimmt.

Doch es ist nicht nur so aufgrund von direkten und eindeutigen Aussagen, sondern alles weist darauf hin. Jede alttestamentliche Figur von Christus stellt die Vorstellung der Liebe heraus, mit der Fülle und dem Erbe im Blickfeld. Ich denke, oft übersehen wir, was der allzu flüchtige und vorübergehende Morgen vor Adams Fall zu sein schien, doch es ist ein Bild göttlicher Liebe für den Menschen, den Gott geschaffen hat. Liebe - ja; planende Liebe, schenkende Liebe, Gemeinschaft schenkende Liebe, verlangende Liebe. Es ist ein Bild der Liebe, und das alles mit der Fülle, einem großen Erbe, im Blick. Und würden wir es bloß erkennen, dann wäre die Rebellion und der Ungehorsam ein härterer Schlag gegen das Herz Gottes als alles andere, des Gottes, der die Welt so sehr liebte. Adam, so wird uns gesagt, war eine Figur von Christus (Röm. 5,14) vor dem Fall, nur eine Figur, aber es ist genug vorhanden, um die Liebesbeziehung zwischen Gott und dem Menschen zu veranschaulichen, mit dem Verlangen nach dem vollsten Erbe des Menschen. Wir wollen bloß einen flüchtigen Blick auf dieser herausragenden repräsentativen Personen oder Figuren von Christus werfen.

Isaak - es ist unmöglich, für das Element der Liebe, das Isaak umgibt, blind zu sein. Er ist die Liebe des Vaters, eine besondere und eigenartige Liebe, und es wurde gesagt, «nach Isaak soll dein Samen genannt werden» (1. Mose 21,12). Das Erbe liegt in der Linie des Sohnes seiner Liebe.

Joseph - es gibt vielleicht keine größere Figur für Christus im Alten Testament als Joseph, doch was für ein Sohn der Liebe des Vaters! Und wie gelangte er zur Herrlichkeit, zur Fülle? Durch die eifersüchtige Liebe Eines, der größer war als sein irdischer Vater, weil er eine Figur dessen war, der kommen sollte. Man kann nicht fehlgehen, wenn man in Joseph eine Vorausdarstellung von Christus sieht. Für zwanzig Silberstücke verkauft, allen Absichten gegenüber gestorben und außer Sichtweite, in die tiefste Grube hinabgeworfen, die bitterste Seelenqual kostend, und zu Herrlichkeit und Macht auferweckt, um seinen Brüdern Leben zu bringen. Nun, es liegt auf der Hand, dass wir hier eine Figur von Christus vor uns haben, doch der beherrschende Gesichtspunkt ist die Liebe hin zur Fülle.

Oder nehmt Israel. Gewiss, wenn es ein Geheimnis gibt in der Geschichte, dann ist es das Geheimnis der Liebe Gottes für Israel, wenn wir es im Licht dessen betrachten, als was sie sich zu sein erwiesen. Gott sprach von Israel als «mein Sohn», «mein Erstgeborener», «ich denke noch an deine Zuneigung deiner Jugendzeit, an deine bräutliche Liebe» (Jer. 2,2). Gott spricht da wie ein Liebhaber in Bezug auf Israel. Erstaunliche Liebe, alles mit dem Erbe im Blick. Ist es nicht seltsam, dass die Nation, welche die Liebe Gottes durch ein solch äußerstes Beispiel auf sich gezogen hat, die Nation werden sollte, die auf eben solche äußerste Weise das Gegenteil der Liebe zu Gott und zum Sohn Gottes zur Schau stellte? Ich könnte hinsichtlich dieser Geschichte von Figuren für Christus noch viel mehr aus dem Alten Testament hinzufügen in der Gestalt von Liebe, mit der Fülle im Blickfeld.

Aber es gibt noch eine andere Reihe von Symbolen und typologische Figuren von Christus, die den Gedanken der Kostbarkeit und der Herrlichkeit in sich tragen, Kostbarkeit nämlich in den Augen Gottes. Das ist ein Thema, das ihr studieren könnt. Die Herrlichkeit richtet sich nach dem Standard des Himmels, und sie hat es vollständig mit dem impliziten Christus zu tun. Das lassen wir aber jetzt da stehen. Wird nicht in der Schrift geoffenbart, dass er seinen Platz durch die Liebe des Vaters einnimmt, sowohl durch direkte Aussagen, als auch durch zahlreiche Figuren und Symbole und Typologien?

b. durch das Gegenteil der Liebe zu allen göttlichen Aktivitäten.

Dann aber wird dieselbe Tatsache durch das Gegenteil der Liebe zu allen göttlichen Aktivitäten geoffenbart. Wir erhalten stets irgend eine Bestätigung von der Gegenseite. Eine der stärksten Bestätigungen für genau diese Sache kommt von der intensiven Gegnerschaft des Feindes gegen diese Einsetzung und Position, die Christus durch die Liebe des Vaters innehat. O, was hat dies doch alles durch die Geschichte hindurch provoziert, und was provoziert es doch noch immer auf eine entgegengesetzte Weise! Alle Eifersucht, die ihr in Verbindung mit all jenen Figuren, die wir erwähnt haben, wahrnehmen könnt, all das Misstrauen, aller Hass, alle Bosheit, Vorurteil, Stolz, Mord sind ein Ausdruck davon. Alle diese und viel mehr dazu sind gegen den Sohn seiner Liebe hervorgebrochen. Wie wollt ihr das erklären? Manchmal singen wir:

Warum, was hat mein Herr den getan?
Warum diese Wut und dieser Speichel?
Er brachte die Lahmen zum hüpfen,
den Blinden schenkte er das Gesicht.

Selbst ein derber Mann dieser Welt konnte sagen: «Ich finde keine Schuld an ihm» (Joh. 18,38), «ich wasche meine Hände vom Blut dieses unschuldigen Menschen». Warum diese Wut und dieser Speichel? Die Antwort lautet, dass von unten, aus der Hölle, kommt. Es ist wegen dieser Liebe des Vaters und der Position, in die diese Liebe in versetzt hat. Glaubt nicht, dies sei bloß eine Feststellung irgendwelcher Fakten. Dies liegt gerade im Herzen unserer Vereinigung mit Christus. «Wie der Vater mich geliebt hat, so habe ich auch euch geliebt». Ihr seht, wohin unsere Vereinigung mit Christus uns führt. Nun, dies nur im Vorbeigehen, damit ihr nicht meint, ich liefere euch einfach eine Menge Daten und Fakten. Nein, die Hölle hat ihre eigene Ansicht über diese Sache mitgeteilt. Es ist sehr bedeutsam. Alles, was immer es sein mag, das die Förderung der Interessen Christi im Blick hat, wird sofort das Ziel finsterer Eifersucht, von Misstrauen, Hass, Vorurteilen, und, wenn möglich, Mord. Die Opposition bricht, was die Menschen betrifft, ohne Grund los, ohne Nachforschungen, ohne Erkundigungen. Sie tritt ganz einfach spontan ins Dasein, und sie ist umgeben von den unvernünftigsten und unbegründetsten Einstellungen, von denen die meisten in sich zusammenfallen, sobald ehrlich nachgefragt wird. Aber sie ist da. Die Frage bleibt immer noch offen, wie es kommt, dass Menschen sich auf diese Sache einlassen. Aber wir wissen sehr genau, woher es kommt, und es ist das Gegenteil der Liebe zu allen göttlichen Aktivitäten hinsichtlich des Sohnes.

c. durch die Forderung des Vaters, dass der Sohn geehrt werde.

Dies wird drittens geoffenbart durch die Forderung des Vaters, dass der Sohn geehrt werde. «Dies ist mein geliebter Sohn», kam die Ankündigung vom Himmel, «ihn sollt ihr hören» (Mt. 17,5). Hier sehen wir die Eifersucht des Vaters für die Position des Sohnes. Er wird ihn nicht übergehen, er wird nicht zulassen, dass selbst ein eifriger Apostel nicht vor seinen Sohn hintritt. Wir sehen Jesus «mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt» (Hebr. 2,9). Petrus, auf die Verklärung Bezug nehmend, sagte viele Jahre später: «Er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hocherhabenen Herrlichkeit an ihn erging: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe» (2. Petr. 1,17). Er empfing Ehre vom Vater.

Im Buch der Offenbarung wird dies in der großen Menge aufgenommen: «Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lob» (Offenb. 5,12). Der Vater ehrt den Sohn. Ich habe nicht aus dem Johannesevangelium zitiert, weil wir dort das finden, was der Sohn selber darüber sagt, dass der Vater ihn ehre. Wir akzeptieren das, aber es gibt noch viel mehr, das dies bestätigt. Sein Platz nimmt er durch die Liebe des Vaters ein, darum verlangt Gott, dass der Sohn geehrt wird.

Nun, das ist etwas sehr Praktisches. Meint ihr, ihr könntet je an Jesus Christus vorbei zu Gott kommen? Alle Vereinbarungen des Vaters laufen über den Sohn. Nun, das ist sehr umfassend und deckt die ganze Schöpfung ab. In ihm, durch ihn und zu ihm hin wurden alle Dinge erschaffen, darum verlief Gottes Vereinbarung in der ganzen Schöpfung über seinen Sohn. Das heißt, Gott würde allem Geschaffenen auf der Grundlage seines Sohnes begegnen. Nun, als die Schöpfung durch ihren ersten Oberherrn, Adam, in die Kronrechte des Sohnes einbrach und sie dem Rivalen, Satan, in die Hände spielte, was unternahm Gott dann? Gemäß der wunderbaren Aussage von Paulus handelte Gott sofort, und mitten im Herzen der ganzen Schöpfung schrieb er «Enttäuschung (bzw. Entledigung)» (englisches Wortspiel: appointment - dis-appointment). Seine Eifersucht bezüglich des Erbes seines Sohnes bedeutet, dass er sich nicht außerhalb seines Sohnes nach einem Rivalen oder nach Rebellion umsah. Paulus sagt, die Schöpfung sei der Nichtigkeit unterworfen worden (Röm. 8,20), und von diesem Moment an sitzt im Herzen der Schöpfung die Enttäuschung (bzw. die Entledigung). Das trifft auf den Menschen zu. Was immer sein Erreichtes, seine Erfolge, seine Bestrebungen, seine Erfindungen betrifft, das letzte Wort ist Enttäuschung (bzw. Entledigung). Was immer es in der Schöpfung an Nettem und Schönem um uns herum gibt, es geht so und so weit, und dann schwindet und stirbt es; alles ist dem Tod und der Korruption unterworfen. Das ist Enttäuschung (bzw. Entledigung). Die Vereinbarung ist gebrochen. Die Vereinbarung zur Herrlichkeit, zur Fülle, zur Vollendung wurde mit dem Sohn getroffen, und außerhalb des Sohnes gibt es keine solche Vereinbarung, dort ist alles vielmehr Enttäuschung (bzw. Entledigung). Trifft das zu? Warum sehen die Menschen dies nicht? Wir Christen wissen es, wenn auch niemand sonst es zur Kenntnis nimmt; doch gepriesen sei Gott, wir sind zu Gottes Vereinbarung zurückgekehrt, und die Enttäuschung (bzw. Entledigung) wurde ausgelöscht. Gott ist zu uns zurückgekehrt, zur Vereinbarung mit seinem Sohn, zur Vereinigung mit Christus.

Diese Vereinigung ist nichts Offizielles, nichts Legales oder Formales. Es betrifft das Gemüt. Es ist nicht die Verpflichtung, die hier regiert. Die Liebe macht nie Halt bei bloßen Verpflichtungen, sondern geht stets bis zu den äußersten Möglichkeiten. Die Vereinigung mit Christus hat diesen Charakter, weil sie das Zentrum von Gottes Liebe ist. Natürlich benötigt ihr dazu eine Menge ruhiger Betrachtung von all dem, und ihr müsst das, was wir über Christus sagen, auf das Christenleben übertragen. «Versetzt... in das Reich des Sohnes seiner Liebe» (Kol. 1,13). Diese Aspekt allein ist erstaunlich wunderbar und voll - «der Sohn seiner Liebe». Die Vereinigung mit Christus bringt uns auf diesen Grund, in diesen Bereich. O, habt bitte keine verhältnismäßige Vorstellung von dieser Liebe, als wäre die Liebe Gottes abgestuft entsprechend der Güte oder Schlechtigkeit, die er vorfindet. Seine Liebe zu dir und mir ist die Liebe, die er für seinen Sohn empfindet. Das ist die Offenbarung. Mit Christus vereinigt zu sein bedeutet, eingehüllt zu sein in alle Dimensionen seiner Beziehung zum Vater als der Sohn seiner Liebe. Ich habe nicht gesagt, «in alle Dimensionen seiner Beziehung zum Vater als wahrer Gott», sondern als Mensch, als sein Sohn Jesus Christus.

3. Die Größe Christi ist geistlicher und moralischer Natur

Vielleicht schätzt ihr das Wort «moralisch» nicht, aber ich benutze es auf eine besondere und eingeschränkte Weise. «Geistlich» blickt in die Richtung auf Gott hin, und redet von seiner Vereinigung mit dem Vater. «Moralisch» ist ein Wort, das nach dem Fall auftritt, und es bezieht sich auf ein ganzes System von Dingen, die ihren Ursprung bei der gefallenen Menschheit haben - eben die Moral. Wenn wir also von «Moral» reden, dann meinen wir das, was das berührt, was abwärts, nicht aufwärts verläuft, das, was mit dem Bösen und nicht mit Gott verbindet. Die Größe Christi ist daher geistlich wegen seines Lebens mit dem Vater. Seine Größe ist auch moralisch wegen seiner vollkommenen Trennung von dem, was von unten kommt, aus dem Bereich der gefallenen Natur mit allem, was sie bedeutet. Das ist alles, was ich Moment beim Gebrauch dieser Worte meine - geistlich und moralisch, und wenn ihr eure Evangelien lest, dann ist das dasjenige, was ihr als Hintergrund von allem vorfindet. Es sind die ganze Zeit diese beiden Dinge, die der Grund sind für diese Herausforderung. Vielleicht sehen wir mehr davon, während wir weiterschreiten.

Doch möchte ich euch daran erinnern, dass das Ganze des Alten Testamentes auf der Idee gründet, dass ein Heiliger, ein Gerechter, oder ein gerechter Knecht kommen werde. «Auch wirst du nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sehe» (Ps. 16,10). Das steht in einem Psalm und wird, wie ihr wisst, von Petrus am Pfingsttag in Bezug auf Christus zitiert. «Dein Heiliger». Dieser Eine, wurde durch diesen Titel im geistlichen Bereich anerkannt.

Die Dämonen kannten ihn unabhängig von der Inkarnation. «Ich weiß, wer du bist, der Heilige Gottes» (Mk. 1,24). Das führt euch weit in das Alte Testament zurück. Aus einem Propheten erhalten wir das Zitat von Paulus: «Mein Gerechter». Es bestand von Anfang an, als die Sünde durch das eintrat, was wir den «Fall» nennen, eine Suche nach einem Heiligen, nach einem Gerechten. Der Himmel war auf der Suche, und alle Aktivitäten Gottes auf der Erde sprachen von dieser Suche nach einem Gerechten. Wo lässt sich ein Gerechter finden? Wenn er gefunden werden kann, dann ist der die Lösung des ganzen Problems. Zahllose Figuren dieses Gerechten werden uns geliefert. Abel hatte das Zeugnis bekommen, dass er gerecht war. Noah war ein Prediger der Gerechtigkeit. Ihr, die ihr die Bibel kennt, erwartet nicht von mir, dass ich dieses Thema weiterverfolge. Die Figuren des Gerechten sind da in großer Zahl vorhanden. Doch all diese Figuren endeten mit Versagen, und ließen die Suche nach dem wirklich Gerechten unbeantwortet und ungelöst, und das Alte Testament schließt noch immer mit dem Ruf und Seufzer nach diesem Gerechten und Heiligen. Die Schöpfung wird in der Schwebe gelassen. Die Menschen warteten noch immer auf die Verwirklichung einer glorreichen Absicht, und Schicksal hing über einem wesensmäßigen Zustand, einem inneren Zustand im Menschen; kein zeremonieller Zustand, sondern ein innerer Zustand, d.h. ein Zustand innerer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Alles blieb in der Schwebe, bis dieser Zustand im Menschen gefunden wurde. Diese ganze große und glorreiche Absicht und dieses Schicksal war unmöglich zu verwirklichen ohne einen (entsprechenden) Zustand. Ich möchte, dass ihr euch darauf konzentriert und angestrengt darüber nachdenkt. Gott tat sein Bestes, den Menschen weiterzuhelfen, die Menschen zu ermutigen, weiterzuschreiten, sie dorthin zu bringen, doch, ich sage es in aller Ehrfurcht, in einem gewissen Sinne sind Gottes Absichten zusammengebrochen. Die Situation erlaubte es nicht, dass er sein Volk durch einen souveränen Akt bis zur Herrlichkeit durchbrachte. Gott konnte das nicht tun. Alles hing von einem inneren Zustand ab. Es konnte keine Verwirklichung, keine Antwort auf Gottes Absicht, keine Möglichkeit, das beabsichtigte Ziel zu erreichen, geben ohne einen inneren Zustand. Er brachte sie durch zeremonielle Bedingungen zu weit er konnte, doch wissen wir, wie dies fehlging. Der gegensätzliche innere Zustand war für das Zeremonielle viel zu stark. Nein, Sakramente bringen das nicht zustande, es muss ein INNERER Zustand der Gerechtigkeit vorhanden sein.

Ah, gut, gepriesen sei Gott, der innere Zustand Christi war es, der alles möglich machte. Ja, die Exzellenz (hervorragende Qualität) Christi war sein innerer Zustand, weder sein legaler Status noch seine offizielle Position. Denkt stets daran. Er ist weit über alle Zeremonien, alle Sakramente, alle Riten, alle Vorschriften, über das ganze System, das zusammenbrach, hinaus gegangen. Er übertraf alles durch das, was er inwendig war. Das ist seine Exzellenz (hervorragende Qualität).

a. Der Himmel weiß es

Der Himmel weiß das, und das ist der Grund, warum er mit dem Heiligen Geist gesalbt wurde; denn, auch wenn ihr im Alten Testament Salbungen vorfindet, so sind sie doch nur teilweise und vorübergehend, es gibt da keine Fülle und keine Dauer bei ihnen. Sie dienten der Erfüllung eines zeitweiligen Zweckes. Er aber wurde in Fülle und Endgültigkeit gesalbt. Er ist für immer der Gesalbte, und Gott gab ihm den Geist ohne Maß. Die Salbung, wie wir oft gesagt haben, ist bloß ein Symbol dafür, dass sich Gott verpflichtet hat. Glaubt ihr, Gott würde sich selbst derart einem Zustand gegenüber verpflichten, der seinen Erfordernissen nicht entsprechen würde? Der Himmel bestätigte ihm: «Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe».

Er triumphierte durch Prüfungen. Sein innerer Zustand wurde jeder Form und jeder Art von Prüfung unterworfen durch die beschmutzten Hände des Bösen selbst, und Er triumphierte über jeden Versuch zu geistlicher Befleckung, das heißt, dass etwas zwischen ihn und Gott treten könnte, das diese Beziehung und Gemeinschaft und diesen Wandel mit Gott in Reinheit, in Heiligkeit, in Wahrheit verderben konnte. Er triumphierte aufwärts, und Er triumphierte über jede Bemühung, ihn zu einem Kontakt mit der verfluchten Erde zu bewegen und so eine Verbindung herzustellen zu dem, was sich außerhalb des Segens Gottes befand. Das ist seine Exzellenz (hervorragende Qualität). Es ist innerlich. Der Himmel weiß das.

b. Der Mensch spürt es

Der Mensch spürt es, und, wenn wir dies gesagt haben, weiß jedermann, was es bedeutet. Irgend etwas regt sich instinktiv im Menschen, wenn auf irgend eine Weise Jesus Christus erwähnt wird. Es variiert vom Lächerlichmachen und dem Vorwurf, gutgläubig zu sein, bis zu offener Feindseligkeit, und dies ist so, weil das Gewissen des Menschen berührt worden ist und er sich unwohl und deplatziert vorkommt in der Gegenwart dieses Einen; er spürt, dass etwas mit seinem Wesen nicht in Ordnung ist. Ihr wisst das. Ohne auch nur ein einziges Wort seid ihr gekennzeichnet, wenn Christus in euch ist. Der Mensch spürt diese geistliche und moralische Exzellenz, und sie ärgert ihn. Er spürt die Größe Christi und fühlt sich armselig, gering, verächtlich und unwohl in Seiner Gegenwart.

c. Die Hölle bestätigt es durch versuchte Verderbnis

Die Hölle bestätigt es. Wir haben so viel gesagt - die Hölle bestätigt es durch versuchte Verderbnis. Weil Christus, der Erbe aller Dinge, der Gegenstand im Blickpunkt ist, und weil dieses Erbe heilig und unverderblich sein soll als dem Bilde des Sohnes Gottes gleichgestaltet, ist der einzige Weg, ihn um sein Erbe zu betrügen und diesen göttlichen Vorsatz zu vereiteln, um den Lauf des Sohnes Gottes zu untergraben, der, auf irgend eine Weise Verderbnis einzuführen. Dass ist die Geschichte auf der ganzen Linie. Vieles kommt da in den Sinn.

Seine Größe ist implizit vorhanden darin,

a. dass er Gott befriedigt

Seine Größe ist implizit darin vorhanden, dass er Gott befriedigt. Das versteht sich von selbst. Gott, der ist, was er ist, unendlich heilig, indem er seinem Sohn attestiert, dass er ihm wohlgefalle und indem er ein Opfer darbringt, das ihm wohlgefällt, bringt dadurch seine äußerste Befriedigung im Hinblick auf ihn zum Ausdruck. In figürlichen Bildern, in Symbolen lautet das Urteil über alles, was von Christus kommt, dass Gott zufriedengestellt ist. Seine Größe ist implizit darin zu sehen, dass Gott befriedigt ist.

b. Sein erlösendes Werk

Sie ist auch implizit in seinem erlösenden Werk erkennbar, denn kein Sünder kann einen andern Sünder erretten. ihr könnt keinem über das Niveau eures eigenen Lebens und eurer eigenen Erfahrung hinaus von Nutzen sein. Wenn also Christus eine äußerste, endgültige, abschließende Erlösung und Errettung vollbringen soll, dann muss er äußerst und vollkommen sündlos sein. Darauf beruht seine Errettung.

c. Die Operationen des Geistes

Wiederum ist sie auch implizit in den Operationen des Geistes vorhanden, was als erstes bedeutet, dass der Geist der Geist Jesu ist, und zweitens, dass er der Heilige Geist ist. Das unterwirft alles sozusagen dem Experiment. Die Größe Christi ist nicht eine Lehre, keine Deklaration irgend einer Tatsache. Sie ist offen für den praktischen Nachweis in allen Richtungen. Nun denn, versucht, mit bewusster Sünde an der Gegenwart des Heiligen Geistes vorbeizukommen, und seht dann, wie weit ihr da kommt. Da habt ihr euren Beweis. Die Krone aller göttlichen Absichten findet sich in der Gabe des Heiligen Geistes, damit er im Innern wohne, und alle seine Operationen geschehen auf der Grundlage der absoluten Größe und Herrlichkeit Jesu Christi. Er arbeitet sich bis zu kleinsten Punkt durch. Ist dies Christus gemäß? Verherrlicht dies Christus? Reflektiert dies Christus? Wir werden sofort in unserem geistlichen Leben gestoppt, und wir machen keine weiteren Fortschritte mehr, auch wenn wir noch eine nächste Hälfte eines ganzen Jahrhunderts weiterleben sollten, wenn der Heilige Geist gesagt hat: «Das steht im Gegensatz zu Christus, und wir diesbezüglich unsere Augen geschlossen und es ignoriert haben und rebellisch gewesen sind. Der Heilige Geist ist eifersüchtig auf Christus. Was ist letztlich das Christenleben? Es ist nicht dies, mit einem Satz von Lehren konform zu gehen, einem Satz von Vorschriften zu gehorchen. Das Christentum ist Christus, und nichts kommt mehr dazu, und der Heilige Geist verpflichtet uns darauf. Alles ist daher einem Test ausgesetzt. Alles, was wir gesagt haben, wird durch den Heiligen Geist als eine praktische Angelegenheit zur Sprache gebracht.

Für den Augenblick müssen wir es damit belassen, aber habt ihr jetzt wenigsten einen Schimmer davon erhascht, was Vereinigung mit Christus bedeutet? Oh, gepriesen sei Gott, Vereinigung mit Christus bedeutet, dass Gott mit ihm äußerst befriedigt ist, und darum auch mit mir und mit euch als in ihm. Habt ihr das bereits begriffen? Das ist eines der fundamentalen Dinge des christlichen Glaubens, doch wie lange dauert es, bis wir es begreifen. Wir bangen so sehr darum, dass wir diesen Standard möglicherweise nicht erreichen können. Ihr braucht lediglich einen festen Halt des Glaubens an Jesus Christus als eure Antwort an Gott für all eure Bedürfnisse, und der Heilige Geist hat seine Grundlage gefunden. Es geht um das, was Christus ist, nicht um das, was ich bin, und das beantwortet alle Fragen. Gott ist mit ihm (vollständig) befriedigt, und das Ergebnis davon ist Herrlichkeit. «Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit» (Kol. 1,27). Seht ihr, ihr könnt weitergehen. Er ist die Antwort, und das verdanken wir alles der Gnade Gottes, der wunderbaren, grenzenlosen und freien Gnade. Die Vereinigung mit Christus beantwortet jede Frage, sie befriedigt Gott und bringt uns in die Herrlichkeit.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.