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Vereinigung mit Christus

von T. Austin-Sparks

Kapitel 5 - Eheliche Vereinigung

3. Eheliche Vereinigung

«Oder wisst ihr nicht, Brüder - denn ich rede ja mit Gesetzeskundigen - dass das Gesetz nur so lange über den Menschen herrscht, wie er lebt? Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie von dem Gesetz des Mannes befreit. So wird sie nun bei Lebzeiten des Mannes eine Ehebrecherin genannt, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird; stirbt aber der Mann, so ist sie vom Gesetz frei, so dass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird. Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit ihr einem anderen zu eigen seid, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen» (Röm. 7,1-4).

«Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist: und er ist der Retter des Leibes... Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, so dass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei. Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. «Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein». Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde (Eph. 5,23.25-32)

«Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht» (Offenb. 19,7).

«Und es kam zu mir einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, die mit den sieben letzten Plagen gefüllt waren, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau, die Braut des Lammes, zeigen!» (Offenb. 21,9).

«Siehe, ich und die Kinder, die mir Gott gegeben hat» (Hebr. 2,13b)

Legale und geistliche Vereinigung

Ich hoffe, ihr habt beachtet, dass es zwei Aspekte, zwei Ämter, dieser besonderen Vereinigung mit Christus gibt, der ehelichen Vereinigung. Da ist einmal diejenige, die Paulus im Brief an die Römer erwähnt, und dann ist da auch noch jene, die er im Brief an die Epheser und Johannes in der Offenbarung erwähnt. Die eine stellt die Ehe so dar, als sei sie bereits vollzogen, die andere jedoch versetzt sie in die Zukunft; und das sieht schwierig aus. Wie wollt ihr das erklären?

Nun, auf genau dieselbe Weise wie eine Anzahl anderer Dinge im Neuen Testament erklärt werden, eine Anzahl anderer Dinge, die ein Widerspruch zu sein scheinen. Da ist zum Beispiel die anfängliche Heirat im Römerbrief, und die abschließende Heirat im Epheserbrief und in der Offenbarung, und der Unterschied besteht darin, dass die anfängliche die legale, die abschließende jedoch die geistliche ist, und, wie wir in einer früheren Betrachtung in dieser Botschaftsreihe gesagt haben, in verschiedenen Dingen im Neuen Testament haben wir beides, einen anfänglichen und einen abschließenden Aspekt. Wir sprachen damals über die Sohnschaft. Wir sind Söhne, und doch sollen wir einmal Söhne werden; legal gesehen sind wir bereits Söhne, aber bald einmal sollen wir dies auch in geistlicher Hinsicht werden, im Sinne des Besitzergreifens der Erbschaft. «Wenn Söhne, dann auch Erben»; legal sind wir Erben durch unsere Wiedergeburt, aber gewiss befinden wir uns noch nicht im Besitz unseres Erbes, noch können wir nicht alles genießen, was unser Erbe in Christus ist. Dazu ist weit mehr als nur dieses Leben nötig, es braucht dazu alle kommenden Zeitalter, damit wir unser Erbe wirklich besitzen, es uns aneignen und genießen können.

Auch über die Errettung wird auf diese Weise gesprochen. Wir sind zwar gerettet, aber wir müssen noch gerettet werden, wir werden gerettet werden - sie wird also in die Zukunft verlegt. Aber ebenso deutlich ist sie in der Gegenwart vorhanden - wir werden (laufend) gerettet. Eine Menge Leute haben eine Menge Schwierigkeiten verursacht wegen dieser Sache, und sie sagten, dass, weil hier in Bezug auf die Errettung die Zeitform der Zukunft verwendet wird, ihr nie sicher sein könnt, ob ihr gerettet seid, bis ihr in den Himmel kommt. Nun, wir glauben das nicht, weil es nicht unserer Erfahrung entspricht. Wir wissen, dass wir gerettet sind, aber wir wissen auch, dass wir gerettet werden müssen, aber das bedeutet nicht, dass da etwas dazwischen gekommen ist, das uns unerrettet gemacht hat; es weist nur auf diesen Unterschied hin, den wir in so vieler Hinsicht erkennen, zwischen unserer Stellung und unserem (aktuellen) Zustand, zwischen dem Legalen und dem Geistlichen.

Später werden wir über das Haus Gottes sprechen. Nun, wir sind jetzt ein geistliches Haus. Es steht in der Zeitform der Gegenwart. Und doch lesen wir - «dessen Haus wir sind, wenn wir an der Festigkeit und am Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten» (Hebr. 3,6). Wieder sieht es so aus, als würden wir zurückgeworfen, als müssten wir etwas drangeben; aber so ist es überhaupt nicht.

Nun, hier kann man es vielleicht noch deutlicher erkennen, in dieser Angelegenheit der Ehebeziehung zwischen der Gemeinde und Christus. Paulus sagt im Römerbrief, dass wir mit einem anderen verheiratet seien, «nämlich mit dem, der von den Toten auferweckt wurde». Und dennoch liegt die Hochzeit des Lammes in der Zukunft. «Selig sind diejenigen, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind» (Offenb. 19,9). Das liegt noch in der Zukunft, und es ist ein besonderer Segen damit verbunden.

Ihr seht, ein vorläufiger Faktor beherrscht die Absichten Gottes - ein vorläufiger Faktor, was die Verwirklichung des Vorsatzes all dessen betrifft, was Gott getan und geschenkt, und in was er uns gebracht hat. Die ganze Zeit ist da ein «wenn» dabei, und dieses «wenn» hat überhaupt nichts mit unserer legalen Position zu tun. In Bezug auf ihre legale Position ihres In-Christus-Seins war bei den Korinthern alles in Ordnung. Der erste Brief beginnt gerade mit dieser Feststellung - «Geheiligte in Christus Jesus». Im Blick auf ihre legale Position war alles in Ordnung; in Christus können sie die Errettung beanspruchen. Aber es geht nicht lange, bis der Apostel in seinem Brief anfängt, über einige vorläufige Dinge zu reden: über das Bauen auf das Fundament, über alles, was auf dieses Fundament gelegt wird, und dann darüber, dass alles in Rauch aufgehen wird, und dass Gläubige zwar in den Himmel kommen werden, aber ohne irgend etwas anderes (als ihr nacktes Leben). Alles war legal bereits da. Wenn ihr euch auf diese legale Basis stellen wollt, dann könnt ihr in den Himmel gelangen, wenn ihr in Christus seid. Aber es gibt so viel mehr als nur dies, und dieses «so viel mehr» kann man eben verfehlen.

Wendet dies nun, wenn ihr wollt, auf eben diese Beziehung an. Viele Leute sind legal verheiratet, und damit hat es sich; hier hört alles schon auf. Sie haben bestimmte Rechte und Vorteile, weil sie die legale Position einnehmen, wer aber möchte dort stehen bleiben? Wer wollte damit sich damit zufrieden geben? Da liegt unendlich viel mehr drin als nur das, und gerade dies kommt hier zum Ausdruck in dem Unterschied zwischen dem Anfänglichen und dem Abschließenden, dem Legalen und dem Geistlichen. In der Tat besteht ein sehr großer Unterschied zwischen diesen beiden. Oder, dieser Unterschied kann auch abgestuft sein, genauso wie im Natürlichen; die Segnungen dieser Beziehungen können größer oder geringer sein. Und so ist es auch bei den Christen: sie können mehr oder weniger an den Segnungen dieser Ehebeziehung mit dem Herrn teilhaben.

Gemeinschaft und Gesellschaft

Wir wollen versuchen, das Ganze mit ein paar schlichten, aber, wie ich glaube, ganz offensichtlichen Dingen zusammenzufassen. Halten wir uns an die Illustration, oder den Typus, nämlich die erste Ehebeziehung des ersten Adams; gehen wir zurück und betrachten diese und schauen sie uns aufs Neue an; fragen wir uns, welches die göttlichen Gedanken damit waren. Dann können wir diese Gedanken auf Christus und die Gemeinde übertragen, auf Christus und auf uns selbst, mit dieser gesegnetsten aller Beziehungen - denn in der Tat, dies ist die gesegnetste aller Beziehungen mit Christus. Welches war der Gedanke Gottes?

Zunächst einmal zeigt die Schrift an, dass er dazu gedrängt wurde, diese Vereinigung zustande zu bringen, indem er die Frau erschuf im Sinne von Gesellschaft. «Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei» (Gen. 2,18). Das ist alles. Aber es liegt ein Reichtum darin. Fast scheint es anmaßend, dies auf Christus und die Gemeinde zu übertragen, und doch gibt es so viele weitere extra Faktoren und Gesichtspunkte in der Beziehung der Gemeinde zu Christus, als seiner Frau, die das bestätigen und begründen. Aber das ist nicht das Einzige. Die Braut-Typologien des Alten Testamentes sind so reich und so voll bestätigender Faktoren, dass ihr guten Gewissens diesen Gedanken auf Christus und die Gemeinde übertragen könnt. Es gibt einen ganzen Reichtum von Beweisen und Befunden, dass sie wirklich auf Christus und die Gemeinde hinwiesen. Wir werden uns nicht jetzt dieser Studie widmen, aber es ist vorhanden. Der Befund ist überwältigend, und darum werden wir, so anmaßend, wie es auch scheinen mag, genau diesen Punkt auf unsere Beziehung zu unserem Herrn übertragen: Dass nämlich die Gemeinde von Gott geschaffen wurde, wegen genau dieses Dranges und dieses Verlangens nach einer Gesellschaft für seinen Sohn.

Wenn ihr den Herrn Jesus in den Tagen betrachtet, als er hier war, kann es euch nicht entgehen, wie es ihn nach Gemeinschaft verlangte. Vielleicht eines der traurigsten Worte, die von ihm gekommen sind, waren jene - «Ihr... werdet mich allein lassen; und dennoch bin ich nicht allein, denn der Vater ist bei mir» (Johannes 16,32). Aber wenn dies auch seiner Äußerung noch keineswegs ihr Gewicht verlieh, oder sie auf irgend eine Weise zu einer vergleichbaren Sache machte, lag eine gewisse Traurigkeit in seinem Wort «Ich bin allein». Es ist völlig klar, dass er stets die Gesellschaft suchte. Er war ein Mensch, und er hatte einen Sinn für das Bedürfnis nach andern, oder nach einander. Es ist etwas Göttliches. Da ist etwas an Christus, das nach Gemeinschaft ruft - und es ist etwas Wunderbares, wie das Neue Testament dieses Wort «Gemeinschaft» aufgreift. Was für ein reiches Wort ist das doch! Ich möchte, dass ihr eure Konkordanz ergreift, die euch dieses Wort « Gemeinschaft» in seinem Original liefert. Ihr werdet schon allein in diesem Wort einen Reichtum and Studien und Betrachtung finden, tatsächlich etwas sehr Kostbares. «Ihr seid berufen in die Gemeinschaft seines Sohnes» (1. Kor. 1,9).

Nun, das ist zunächst einmal der Gedanke, die Idee der ehelichen Gemeinschaft: Gesellschaft (companionship) oder Gemeinschaft (fellowship). Gemeinschaft an erster Stelle, vor der Gesellschaft: einfach Gemeinschaft, das ist alles. Der erste Ton, der vorherrschende ton in dieser Beziehung ist ganz einfach Gemeinschaft.

Was ist Gemeinschaft (fellowship)? Nun, Gemeinschaft ist die Identität von Leben und Vorsatz (Zweck). Christus wollte Menschen um sich haben in der Identität des Lebens und der Identität des Vorsatzes, eines Herzens mit seinem Herzen; und wir, ihr und ich, sind in eine solche Beziehung gerufen worden. Es ist etwas Hohes, etwas Heiliges, es ist etwas Kostbares, dass wir, ihr und ich, den Herrn Jesus mit einem tiefen Herzensverlangen und einer Sehnsucht nach solchen versorgen sollen, die sich mit seinem Leben und seinem Vorsatz identifizierten. Das ist alles, was wir für den Augenblick sagen möchten, doch es ist der erste Schritt in der Bedeutung der ehelichen Vereinigung.

Gesellschaft scheint mir noch etwas weiter zu gehen als nur das, oder noch einen besonderen Gesichtspunkt hinzuzufügen - denn Gesellschaft (companionship), während sie auch das enthält, was wir soeben über Gemeinschaft gesagt haben, ist die gegenseitige Ergänzung, wo ein jeder das beiträgt, was dem andern fehlt, wo jeder etwas zum andern beiträgt und den andern vervollständigt; und es scheint äußerst wunderbar - denn das Wort im Epheserbrief «die Fülle dessen» (Eph. 1,22) ist die «Ergänzung» von ihm, die «Erfüllung» von ihm, die «Vervollständigung» von Christus - es scheint in der Tat wunderbar, dass die Gemeinde Christus etwas geben könnte, das ihn «vervollständigt». Es tönt wie Häresie, so etwas zu sagen, aber dennoch steht es da. Es wird klar festgestellt, dass es ein Erbe gibt, das er in der Gemeinde hat. Was ist «sein Erbe in den Heiligen»? Es ist etwas, das die Gemeinde ihm geben soll. Ich halte nicht inne, um zu sagen, was das ist. Es ist die Feststellung einer Tatsache, dass der Herr die Gemeinde als etwas sieht, das ihm etwas geben kann, das ihn mit etwas versorgen kann - eine Gelegenheit, eine Möglichkeit, ein Gefäß, ein Mitte, ein Weg - etwas, das er auf keine andere Weise bekommen kann, das er aber haben muss. Nun, wir sind hier auf dieser Erde, um für Christus das zu sein, was er hier braucht. Und was dies betrifft, dass er uns alles gibt, dafür braucht es keine weiteren Worte.

Also, die Gesellschaft (companionship) ist ein Zugutekommen des einen für den andern, das Auffüllen, die Vervollständigung von einander. Das ist die eheliche Beziehung. Das ist die himmlische Vorstellung von der Ehe.

Die Rechtfertigung Christi durch die Familie

Und dann stellen wir fest, dass in der Erschaffung dieser Beziehung am Anfang der Gedanke bestand, dass sie gemeinsam ein Gefäß sein sollten, ein einziges Gefäß, um das große anvertraute Gut des LEBENS zu enthalten. Das ist keine mechanische Angelegenheit, auch nichts bloß Lehrmäßiges, Kirchliches, Formales oder Legales. Es ist etwas Entscheidendes (vital). Das heißt, es ist eine Sache des Lebens. Und so sollte sich dieses selber zum Ausdruck bringen und zusammen mit ihnen, dem Depot dieses heiligen anvertrauten Gutes des Lebens. Dass Satan dieses anvertraute Gut gefangen nahm, und dass er es seither stets gefangen hielt, ist vielleicht die tiefste Tragödie und Katastrophe in der ganzen Geschichte des menschlichen Geschlechts! Oh, was für eine schreckliche Tragödie der Fortpflanzung haben wir doch heute! Das ist eine furchtbare Geschichte. Das anvertraute Gut des Lebens, das anvertraute Gut, das Leben weiterzugeben, war ein reines und heiliges Gut, das feierlich für Gott aufbewahrt werden sollte - und Satan nahm es gefangen!

Wenn wir vom Typus zum Antitypus weiterschreiten, dann stellt ihr fest, dass dieses anvertraute Gut zwischen Christus und seiner Gemeinde als dem Bräutigam und der Braut vorliegt, als dem Ehemann und seiner Frau, dieses wunderbare anvertraute Gut der geistlichen Fortpflanzung, der geistlichen Vermehrung. Wo keine Seelen geboren werden, da ist etwas falsch gelaufen. Die ganze göttliche Idee ist da zusammengebrochen, und wo man darüber nicht betroffen ist und wo kein Verlangen danach besteht, das ist wirklich etwas schief gelaufen. Muss ich noch mehr sagen? Wir sind durch unsere eheliche Beziehung zu Christus zu einem höchst feierlichen und heiligen anvertrauten Gut gelangt, nämlich das Vehikel zu sein, durch das er seinen Samen erhalten und befriedigt sein wird. Er wird in seiner Familie gerechtfertigt. Sein Leben ist gerechtfertigt. In Jesaja 53 stellt ihr fest, dass sein Weggerissenwerden von der Erde, dass sein Name ausgelöscht wurde, ja dass sein ganzes Wesen ausgelöscht wurde, dass die ganze Geschichte der Entschlossenheit, ihm ein Ende zu bereiten, und der Bemühung Satans, seinen Samen auszulöschen, dort geschrieben steht; dann aber folgt die Aussage: «Er aber wird Samen sehen». Der Karfreitag ist vorbei, der Ostertag ist angebrochen - und er wird seinen Samen sehen. Gepriesen sei Gott, er kann ihn bereits bis zu einem gewissen Maße auf Erden sehen. Es wird «eine große Schar sein, die kein Mensch zählen kann», die kein Mensch zählen KANN! Die Menschen können ziemlich weit hinauf zählen; aber sie werden nicht imstande sein, seinen Samen zu zählen. Er wird so zahlreich sein wie die Sterne des Himmels, und wie der Sand an der Meeresküste. Er wird durch seinen Samen gerechtfertigt; Christus wird gerechtfertigt durch die Errettung von Seelen. Christus wird dadurch gerechtfertigt, dass die Gemeinde das Gefäß und das Instrument seiner Selbstverwirklichung auf diese Weise ist. Habt ihr beachtet, wie die Aussage in Römer 7 endet? «einem andern zu eigen... damit wir Gott Frucht bringen».

Die höchste geistliche Vereinigung

Mit einer kurzen Rückkehr an den Punkt, mit dem wir begonnen haben, wollen wir schließen. Hier ist das Legale, und hier haben wir dargestellt, wie das Legale ins Geistliche ausgeführt werden soll - in die geistliche Vereinigung, welche das Höchste ist. Das Ende dieser Angelegenheit sieht man im Hochzeitsmahl des Lammes. Dies bedeutet, dass die legale Vereinigung bis zu ihrem äußersten erfüllt worden ist, dass sich diese beiden nicht bloß in dieser legalen Beziehung als Ehemann und Ehefrau befinden, legal verheiratet, und damit hätte es sich. Sie werden jetzt mehr und mehr und immer noch mehr verheiratet, wenn wir es so ausdrücken wollen; sie wachsen in einander hinein. Die Gemeinschaft ist abhängig, das gegenseitige Beitragen nimmt immer mehr zu. Das eine kommt dem andern immer näher, und das andere dem einen; und schließlich haben wir diese bräutliche Gemeinschaft, die «dem Lamme folgt, wohin es auch geht», ohne Widerrede, ohne Fragen, ohne irgend welche Rebellion, ohne irgend welche Insubordination. Das Ganze wird schließlich zu einer geistlichen Fülle von Einheit. Natürlich ist es das, was ein irdisches Eheleben werden soll, wenn es sich nach dem himmlischen Muster richtet - einfach ein Ineinanderwachsen, ein Unfähigwerden, ohne einander weiterzukommen, bis es letztlich zu einer solchen Vermengung kommt, dass keinerlei Unterschied oder Distanz mehr übrig bleibt; es ist eine vollständige Einheit.

Das ist, so glaube ich, das Hochzeitsmahl. «Seine Frau hat sich bereit gemacht»; das heißt, etwas ist geschehen, das auch die letzte Ungleichheit beseitigt hat. Es gibt noch eine Menge Ungleichheit zwischen uns und unserem Herrn, selbst jetzt noch eine Menge von Ununterwürfigkeit; eine Menge, das in uns selbst als der Gemeinde, seiner Ehefrau, noch überwunden werden muss; eine Menge, die noch in uns geschehen muss. Aber wir trachten danach, dass auch das noch erfüllt wird. Wir geben nach, und wir wollen nachgeben; und wir wollen an den Punkt gelangen, wo es keine Fragen mehr gibt: wo eine äußerste, fraglose Ergebenheit an den vorliegt, der uns nicht nur gefangen genommen, sondern uns vollständig an sich gefesselt hat; und das ist das Hochzeitsfest des Lammes, wie ich es verstehe. Es ist etwas Geistliches - die Vollendung und Verwirklichung einer legalen Beziehung.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.