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Der Weg des Menschen im Gegensatz zu Gottes Weg

von T. Austin-Sparks

«Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken» (Jes. 55, 8.9).

Es gibt zwei Standpunkte, bei denen man beginnen kann: den menschlichen und den göttlichen. Gewöhnlich beginnt der Mensch mit großen Entwürfen, mit einer großen Fabrik, mit einem Maschinenpark, Publizität, Strukturen usw. Das ist die Art, wie der Mensch gewöhnlich vorgeht, wenn er etwas für Gott tun möchte. Es ist ein Drang, so machen wirs eben. Vielleicht argumentieren wir, dass nur etwas Großes Gottes würdig ist. Das ist der menschliche Weg. Gottes Weg ist nie so – und er war es auch niel. Ihr sucht vergeblich nach einem Ereignis, wo Gott so vorgegangen wäre. Pfing-sten ging aus einer tiefen und drastischen Behandlung der zwölf Männern hervor. Gottes Ausgangspunkt ist immer das Innerliche. Die menschliche Anfänge enden gewöhnlich in einem geringen Prozentsatz bleibender Werte. Gottes Anfänge jedoch enden in einem sehr hohen Prozentsatz bleibender Werte. Doch erscheinen Gottes Anfänge alle so klein, sie scheinen so gering. Aber genauso ist es auch mit einem Samen; er ist etwas Kleines, ein geringer Gegenstand. Doch seht euch die Möglichkeit in einem einzigen Samenkorn, z.B. in einem Weizenkorn an. Bei Gott zähl das Innerliche, das, was drin steckt. Das ist der Ort, wo Gott beginnt. Das ist auch der Grund, warum alles, was wirklich von Gott stammt, eine lange und verborgene Geschichte tiefer Behandlungen von Seiner Seite hat.

Die dreißig Jahre im verborgenen Leben unseres Herrn geben den dreieinhalb Jahren (seines öffentlichen Auftretens) eine große Bedeutung. Die vierzig Jahre, die Moses weit weg in der Wüste zubrachte, indem er die Schafe seines Schwiegervaters hütete, haben sehr viel mit dem Rest seines Lebens zu tun. Es waren keine verlorenen, verschwendeten, nutzlosen Jahre. Und so könnten wir einen nach dem andern vornehmen: Abraham, David, und andere, die eine lange, tiefe, heimliche, verborgene Geschichte hatten; gerade daraus entsprang ihre Effektivität. Sehr oft, wenn Gott am Werke ist, geschieht mehr in den letzten paar Jahren eines Lebens als in allen vorausgehenden Jahren. Das heißt keineswegs, dass alle vorausgehenden Jahre nicht zählten, also dass sie nirgendwo Platz finden. Es bedeutet vielmehr, dass Gott darauf hin wirkte, dass er innerliche Werte bekam, und nun, ganz am Ende, treten diese ans Licht.

Gottes größte Dinge gehen aus innerlichen Werten hervor, die sich konkret manifestieren. Daher nimmt Er sich viel Zeit und macht sich viel Mühe in einer geheimen Geschichte mit diesem Projekt. Es könnte sein, obwohl ihr glaubt, die Jahre zögen dahin, das Leben sei bald zu Ende, alles sei vorbei und ihr hättet den richtigen Weg verpasst, da alles ein einziges Problem und ein Rätsel zu sein scheint; und doch könnte es sein, dass in ein paar wenigen Jahren eine Unendlichkeit an inneren geistigen Werten aus der Zeit hervorgeht, durch die ihr jetzt geht, aus dem, was euch wie verlorene Zeit vorkommt. Ihr müsst euch da korrigieren lassen: Gott kümmert sich überhaupt nicht um unsere Standards und Werte, sei es in Bezug auf Zeit oder Methode oder was auch immer. Worauf Gott aber sehr sorgfältig achtet, ist, dass Er das Inliegende, das Potential, das Wesentliche und das Innerliche bekommt. Nehmt dies in euer Herz auf und pflegt es und lasst es der wahre beherrschende Faktor bei euch sein. Gott arbeitet für die Tiefe. Gott arbeitet für Solidität. Gott arbeitet für Intensität. Daher arbeitet Er mittels Prüfungen, durch Verborgenheit, und mit wenig Appell an unser natürliches Wohlbefinden.


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