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Christus, unser Leben

von T. Austin-Sparks

Zuerst veröffentlicht in den Zeitschriften "A Witness and A Testimony", Mär-Apr 1931, Vol. 9-2. Originaltitel: "Christ Our All (1931)". (Übersetzt von Manfred Haller)

Eines der Hauptziele des Heiligen Geistes ist es, die Gläubigen dazu zu bringen, dass sie sich wirklich mit dem auferstandenen und erhöhten Herrn identifizieren, um sein Auferstehungsleben in ihrer Erfahrung Wirklichkeit werden zu lassen. In dem Maße wie dieses Zeitalter seiner Vollendung entgegengeht – der vollen Manifestation Christi – treten zwei Gesichtspunkte immer deutlicher hervor. Einerseits werden Dinge, Menschen, Bewegungen, Institutionen, Organisationen usw. vorherrschen und eine grosse Zahl von Menschen nach sich ziehen, und sie werden die Volks-scharen an sich fesseln. Andererseits wird eine Minderheit, mit einer wachsenden Enttäuschung und Desillusionierung diesen Dingen gegenüber, sich neu dem Herrn zuwenden, um Ihn allein als ihr Leben zu finden.

Drei Elemente werden in all dem bestimmend sein. Eines ist die unverkennbare Entwicklung des Prinzips des Antichristen; das, was Christus endgültig ersetzen wird oder es zumindest beabsichtigt. Das zweite ist die Alternative zum ganzen Christus in der Gestalt eines von Menschen gemachten Christentums, ein imitiertes Leben, geboren und getragen von seinem eigenen Schwung. Das dritte ist eine tiefe und echte Suche nach Realität, Wahrheit, und nach einer inneren Erkenntnis des Herrn selbst. Im ersten Fall wird es zu einer nackten Anbetung des Menschen in menschli-cher Macht kommen; eine ungeheure Überflutung durch den Humanismus, das Wunder und die Herrlichkeit des Menschen. Das dritte wird vollständig Christus als das Leben sein.

Wenn der Christ an einer Sache hängt, sei es eine Lehre, eine Tradition,eine Institution, eine Bewegung, eine Person – das Ende wird ganz gewiss eine Einschränkung des Lebens und schliesslich eine Verwirrung und Enttäuschung sein, wenn nicht etwas Schlimmeres. Das Neue Testament macht unmissverständlich deutlich und betont, dass die Bestimmung aller Dinge «Christus alles und in allen» sein soll. Wir müssen lernen, dass ein wahres Werk des Geistes Gottes darin besteht, alles an Christus Jesus zu binden. Er, Christus, muss das Leben unseres Geistes sein, des inneren Menschen, damit wir stark sind im Herrn : nicht in uns selbst, nicht in andern, auch nicht in Dingen. Wir müssen alle Gegnerschaft allein durch Seine Kraft in uns überleben.

Christus muss auch das Leben unseres Verstandes sein. In Zeiten der Verworrenheit werden wir nicht die Kraft haben, zu erklären oder zu verstehen, doch der Geist wird uns lehren und führen.

Christus wird auch das Leben für unseren Körper sein müssen. Es gibt tatsächlich so etwas wie göttliches Leben für unsere physischen Körper. Nicht immer wählt der Herr den Weg, unseren Körper zu heilen, aber immer möchte Er sein Leben sein, selbst im Leiden, um Seinen Vorsatz ausführen zu können.

Es ist immer der Herr selbst, und damit es so ist, sehen wir uns oft einem Hintergrund von natürlicher Unfähigkeit gegenüber. Die Kraft Seiner Auferstehung ist von Anfang bis zum Ende das Gesetz der Einheit mit Christus. Tage schrecklichen Drucks liegen auf dem Volk des Herrn. Sein Feind verschafft ihm sehr wenig Pausen. Das einzig Ausreichende ist da der Herr als unser Leben.

Barnabas ermahnte die Gläubigen am Anfang: «mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren» (Apg. 11,23). Es besteht ein Äusserstes diesbezüglich, das uns abverlangt wird, bis zu der Zeit, «da Christus, der unser Leben ist, geoffenbart werden wird».


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