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In der Gleichheit Seiner Auferstehung

von T. Austin-Sparks

Zuerst veröffentlicht in 1931 von Witness and Testimony Publishers veröffentlicht. Originaltitel: "In Christ" - Kapitel 3. Diese Version bearbeitet und neu veröffentlicht in den Zeitschriften "Toward the Mark" Nov-Dez 1977. (Übersetzt von Manfred Haller)

Es ist wichtig, dass wir erkennen, welch große Reichweite und welche Betonung der Gegenstand der Auferstehung im Worte Gottes hat. Als ein Prinzip ist sie, offenkundig oder verdeckt, gemäß dem Maße unseres Unterscheidungsvermögens von Anfang bis ende der göttlichen Offenbarung der Schrift gegenwärtig. Seit dem Fall haben alle Dinge, die von Gott sind, ihren neuen Anfang und ihren entscheidenden Wert in der und durch die repräsentative und umfassende Auferstehung des Herrn Jesus vom Tod.

Beachtet, wievieles mit der Bestätigung der Sohnschaft anlässlich der Auferstehung zusammenhängt. Weder bei Seiner Geburt, noch bei Seinem Tod, weder in Bethlehem noch auf Golgatha wurde eine solch spezifische Bestätigung gegeben; sie wurde vielmehr für die Auferstehung aufgespart. «Und als Sohn Gottes in Kraft eingesetzt (bzw. bestätigt) dem Geiste der Heiligkeit nach aufgrund der Totenauferstehung» (Röm. 1,4). Ps. 2 nimmt sinnbildlich die Bosheit gegen den Gesalbten des Herrn vorweg. Dieser Ratschluss wird bis zur äußersten Grenze in die Tat umgesetzt; Er wurde zerschlagen. Das letzte Ziel ist das Erbe der Nationen; das unmittelbare Ergebnis ist ein Dekret: «Du bist Mein Sohn; heute habe ich Dich gezeugt». Er ist der repräsentative «Erstgeborenen von den Toten» einer spezifischen und ganz besonderen Art von Sohnschaft.

An genau diesen Schriftabschnitt appellierte eine Gruppe von Gläubigen angesichts eines weiteren Komplotts der Bosheit (Apg. 4,25) und sie erhielt unmittelbar eine weitere göttliche Bestätigung: Der Ort bebte, sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und es ereigneten sich noch weitere triumphale Dinge. Genauso wurde in Antiochia in Pisidien ein ähnlich effektives Zeugnis mit eben diesem Schriftabschnitt im Zentrum einer Botschaft abgelegt (Apg. 13,33), wobei sich der göttliche Ausspruch deutlich auf die Auferstehung bezog. Und wiederum, diese besondere Erhabenheit der Sohnschaft Christi über die Engel und über alles andere wird noch einmal dadurch bestätigt , dass genau dieser Abschnitt an seiner Basis in Hebräer 1,5 zitiert wird. Hier wird er auf die umfassende Herrschaft im Universum über das Menschengeschlecht in Christus bezogen, und ebenfalls auf die Entthronung des «Fürsten des Todes» (Hebräer 2,5-15).

Dies zeigt an, worauf der Finger Gottes sein nachdrückliches Siegel legt, und wie Gott eifersüchtig Ausschau hält nach einem Zeugnis für die Auferstehung Christi. So sind wir imstande, die Aufmerksamkeit auf ein sehr entscheidendes Prinzip in der christlichen Erfahrung zu lenken, wie sie aus der göttlichen Wahrheit hervorgeht. Habt ihr je beachtet, dass selbst das, was seinen Ursprung in Gott hat, was aus Gott hervorgeht, was durch einen übernatürlichen Akt von Gott zustande kommt, durch den Tod hindurch muss, damit es durch die Auferstehung sein höchstes göttliches Siegel und seine Bestätigung empfängt?

Das Alte Testament ist voll von Sinnbildern dieser Wahrheit. Denkt schon allein an Isaak. Er ist durch ein Wunder in diese Welt hinein gebracht. Es gab keinen natürlichen Grund, von dem aus man hätte mit ihm rechnen können (s. Röm. 4,19). Und doch musste er sterben, und (wie es von Abrahams Leib heißt) er war «schon so gut wie tot», als das Messer gezückt wurde. Aber für alle Zeit ist es die Auferstehung, auf die diese Geschichte ihr ganzes Gewicht legt, besonders im Zusammenhang mit der Rechtfertigung von Abrahams Glauben. Isaak war ein Sinnbild für Christus, und, wie wir gesagt haben, obwohl Christus ein Wunder war, was Seine Geburt betraf und in Wahrheit der Sohn des inkarnierten Gottes, bereitete doch erst Sein Tod den Weg für ein überragendes Zeugnis vom Himmel.

Ohne diesem Prinzip jetzt weiter nachzugehen, wollen, soweit es das Wort betrifft, auf die Anwendung in der Erfahrung in Bezug auf uns achten. Wir sind von Gott geboren, und wir sind Söhne im Sohn mit dem Recht unserer Geburt von oben her; doch wie wahr ist es, dass der Verlauf unseres geistlichen Lebens aus immer tieferen und tieferen Taufen in den Tod zu bestehen scheint - damit wir mehr und mehr von der Kraft der Auferstehung erkennen und diese durch uns manifest wird. Es scheint Zyklen oder Gezeiten von Tod und Leben zu geben, und während jeder Zyklus oder Gezeitenwechsel unser Ende immer vollständiger einzukreisen scheint oder uns in völligerer Ebbe als je zuvor zurücklässt, kommt doch wieder, mit immer zunehmenderer Fülle, eine neue Brandung geistlichen Lebens, von Erkenntnis und Kraft. Während so der Tod den «alten Menschen» zerstört, leben wir in zunehmendem Maße durch dieses Leben, «den neuen Menschen», der nicht menschlichen, sondern göttlichen Ursprungs ist, und auf dem, und auf dem allein, das Siegel Gottes ruht. Dies ist ein mit Absicht gewählter Kurs, den Gott mit uns verfolgt.

Achtet weiter auf dieses Prinzip im Blick auf Dienst und Arbeit. Ist es nicht so, dass die meisten, wenn nicht alle Stücke eines Werkes, das Gott erweckt hat, um irgend einen Dienst in Seinem ewigen Vorsatz zu erfüllen, zuerst alle Anzeichen hatte, von Gott geboren zu sein, und doch geriet es später in eine Zeit von tiefem und furchtbarem Tod, von scheinbarem Zerfall, Zusammenbruch, Verlust, bis es den Anschein hatte, als würde nichts davon übrig bleiben? Manchmal geschah dies durch Verfolgung oder Massaker; manchmal aber auch durch eine Serie von dem, was wir menschlich Katastrophen, Tragödien, Unglücksfälle nennen. Manchmal sind die Ursachen dafür nicht offensichtlich; sie befinden sich im Innern, wie ein böses Geschwür, das die Lebensfunktionen aussaugt. Manchmal wiederum ist es eine unerklärliche Blockade und Druck, eine Lähmung und ein toter Punkt, und es schwierig zu sagen, ob es von innen oder von außen kommt. Alles, was wir wissen, ist, dass der Tod regiert, oder zumindest scheint dies zu tun. Wendet diese Regel auf eines der großen Missionswerke in Übersee oder zuhause an und seht, wie es zutrifft. Was in größeren Dimensionen zutrifft, trifft auch in kleineren zu - eine örtliche Versammlung, eine Sonntagsschulklasse, oder irgend ein anderes Stück Werk. Immer vorausgesetzt, dass der Beginn eines solchen Werkes von Ihm stammte, dass wir durch Ihn in es hineinversetzt wurden und dass es in solchen Linien bewahrt wurden, wie sie mit Seinem Sinn und Vorsatz übereinstimmen, so ist eine solche Todeserfahrung kein Argument dafür, dass der Herr nicht darin sei, sondern kann viel mehr als Beweis dafür gelten, dass Er sich darum kümmert und das Werk immer vollständiger dorthin bringen möchte, wo ihm Seine höchste Anerkennung gewährt werden kann.

Das Prinzip bewahrheitet sich auch in Bezug auf empfangene Wahrheit. Der Herr mag uns eine Wahrheit offenbaren, die von großer Wichtigkeit ist und die mit der Absicht geschenkt wurde, sich im Leben und im Dienst ungeheuer fruchtbar zu erweisen. Sie kommt mit der Kraft einer Offenbarung über uns, und für eine Weile frohlocken wir in ihrem Licht, reden über nichts anderes und finden, dass sie funktioniert. Dann aber geschieht etwas. Was immer es auch sein mag, das Ergebnis ist, dass wir in den Tod hinab sinken mit und wegen dieser Wahrheit. Für eine Zeit lang scheint es, als habe sie ihr Kraft verloren, und alle Hoffnung, dass wir doch noch gerettet werden, fällt dahin. Wir fragen uns, ob wir je wieder instand sein werden, ehrlich an diese Wahrheit zu glauben, geschweige denn sie zu verkündigen. Doch schließlich, durch eine Berührung des Lebens, das uns wie solche sein lässt, die träumen (Ps. 126,1), und trotz all unserer vergangenen Ängste, wird diese selbe Wahrheit nun zu unserem Hauptthema, doch nun mit einem Ernst und einer Realität, wie wir sie vorher nicht kannten. Zudem macht der Herr ihren Dienst zu einer Kraft für andere, die ganz neu ist und vorher unbekannt war. So scheint Er in all dem durch die Auferstehung mehr für sich gewonnen zu haben als durch Seine Geburt. Dies mag weitgehend ein Geheimnis sein, doch ist es für die Erfahrung offensichtlich und wahr.

Es gibt noch andere Bereiche, auf die das zutrifft; vielleicht erwähnen wir noch einen davon. Es ist der Bereich der Beziehungen. Wie oft schon haben wir uns doch an dieser frustrierenden Erfahrung aufgerieben. Aus irgend einem Grund, ohne jedweden natürlichen Anlass, hat sich zwischen solche, die mit einander verbunden sind - oft in die engsten Beziehungen hinein - eine äußerst schwere Spannung geschoben. Es sah so aus, dass der alte Grund für die Gemeinschaft vollkommen zusammengebrochen und verloren gegangen ist. Einer der Gründe mag irgend eine geistliche Krise im Leben eines von den Betroffenen sein, irgend ein Ruf zum Dienst oder dazu, mit dem Herrn einen Schritt weiter zu gehen, oder irgend ein Test für unseren Glauben oder Loyalität zu unserem Herrn. Was immer auch der Grund sein mag, ob sichtbar oder unsichtbar, eine solche Erfahrung ist nicht ungewöhnlich. Das erste Ergebnis ist das Ende der Ebene, auf der die bisherige Gemeinschaft möglich war. Manchmal scheint es, dass die ganze Sache für immer zusammengebrochen und entschwunden ist. In solchen Zeiten entstehen ernsthafte Fragen in Bezug auf den scheinbaren Widerspruch zwischen einer vorgefassten Idee von dem, was Gott will, und dem, was offensichtlich wie eine klare Pflicht andern gegenüber aussieht. Für das Seelen-Leben ist dies eine bittere und erschütternde Zeit. Das Endergebnis - nachdem es zu einer entschiedenen Bereitschaft gekommen ist, den Verlust von allem um Seinetwillen zu ertragen und dennoch an Gott festzuhalten - ist dies, dass die ganze Sache uns wieder geschenkt wird, und doch nicht mehr als dasselbe wie vorher. «Was du säst, du säst nicht den Leib, der entstehen soll» (1. Kor. 15,37); es ist dasselbe, und doch anders. Es befindet sich nun auf einer höheren Ebene; es ist eine reinere, heiligere, stärkere, tiefere Sache, und viel größerer geistlicher Fruchtbarkeit fähig. In einem Wort: Im Grab hat es vieles vom bloß Menschlichen preisgegeben, und in der Auferstehung ist es göttlicher geworden. Die Elemente, die zeitlich und natürlich waren, sind durch geistlichere und ewigere ersetzt worden.

Nachdem wir der Feststellung und Illustration einer Tatsache und eines bleibenden Gesetztes so viel Raum gewidmet haben, müssen wir nun etwas über die Natur der Auferstehung sagen. Was ist Auferstehung? Es ist die Kraft der Überwindung des Todes. Welches ist der zentrale Faktor in der Auferstehung? Es ist ein Leben, das den Tod nicht kennen kann, ein unzerstörbares Leben. Solcherart ist die Natur der Auferstehung, der wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Es gibt auch eine Art von Auferstehung, die bloß eine Wiederbelebung des Körpers für eine bestimmte Zeit oder für das Gericht ist. Das ist nicht unser Thema. Wir reden von der Auferstehung Christi und davon, dass in sie hinein verkörpert worden sind.

Durch unsere neue Geburt von oben her werden wir Teilhaber des Lebens Gottes. Was die Schrift «ewiges Leben» nennt, ist der einzigartige Besitz des Wiedergeborenen; kein Mensch hat es von Natur aus. Der ganze Verlauf einer echten geistlichen Erfahrung geschieht zu dem Zweck, dieses Leben zu vermehren und zu entwickeln, und dies vollzieht sich in besonderer Weise, wie wir gesehen haben, durch Krisen und Zyklen von Tod und Auferstehung. Welches ist Gottes erhabendstes Ziel bei Seinen Kindern? Es ist zweifellos dies, sie dazu zu bringen, dass sie nur noch durch Sein Leben leben. Zu diesem Zweck nimmt Er mehr und mehr von ihrem eigenen Leben weg.

Da die Zeit, in der die Gemeinde entrückt werden wird, immer näher rückt, kommt dieser Wahrheit immer größere Bedeutung zu, so dass es, um überhaupt siegreich leben und effektiv arbeiten können, nötig wird, sich stärker an den Herrn zu klammern, um Sein Leben zu bekommen. Wenn die Heiligen entrückt werden sollen, so dass sie den Tod nicht sehen, und wenn der große Siegesruf über den Tod und das Grab ertönt (1. Kor. 15,54-55), dann wird es nicht bloß durch eine von außen kommende, äußere Operation der göttlichen Kraft allein geschehen, sondern es wird der Triumph des Auferstehungslebens Christi im Innern des Leibes Christi sein, die sich in jener letzten glorreichen Vollendung eines Prozesses der Überwindung zum Ausdruck bringt, die seit der Zeit im Gange war, als wir dieses Leben empfingen bei der Wiedergeburt durch den Glauben an den auferstandenen Herrn. Es ist äußerst wichtig, diese Wahrheit zu erkennen, denn sie erklärt alles. Warum müssen wir auf der Seite unseres natürlichen Lebens Schwachheit, Unfähigkeit, Wertlosigkeit, Nichtigkeit kennen lernen? Mit Nachdruck deshalb, damit Seine Kraft «in Schwachheit vollendet (oder vollkommen gemacht)» wird. Und was ist Seine Kraft? «Die überragende Größe Seiner Kraft an uns, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Kraft Seiner Stärke, die Er in Christus wirksam werden ließ, als Er Ihn von den Toten auferweckte» (Eph. 1,19-20). Es ist Auferstehungsmacht und -leben. Je geistlicher ein Gläubiger wird, desto mehr wird er Seine Abhängigkeit vom Leben Gottes für alle Dinge feststellen. Dies wird sowohl körperlich als auch in jeder anderen Hinsicht der Fall sein.

Die zentrale Wahrheit einer «göttlichen Heilung», die in Wahrheit von Gott stammt und einem göttlichen Zweck dient, wird in Römer 8,11 beschrieben. Es ist eine Belebung des sterblichen Leibes mit dem Auferstehungsleben. Das bedeutet nicht notwendigerweise oder unweigerlich oder in jedem Fall eine vollständige physische Heilung, aber es bedeutet eine Lebendigmachen, das zur Überwindung der Schwachheit oder Krankheit führt, die die Erfüllung des Willens Gottes im Leben oder Dienst verhindern möchte. Es bedeutet einen Zufluss göttlichen Lebens in unseren Geist, so dass wir imstande sind, mehr zu tun, als was menschlich gesehen oder natürlicherweise möglich ist. Dieses Leben kann das Fleisch nicht in den Griff bekommen und benutzen. Sofort würde einer, der in ein Leben des Glaubens geführt worden ist, auf eine natürliche Ebene abgleiten, es würde ein Wiederausbrechen des Todes bedeuten. Eine Atmosphäre, die mit dem Leben Gottes geladen ist, ist stets ein Ort der Erneuerung, der Erfrischung und Stärkung für den, der geistlich ist.

Wenn Henoch der Typus für Gläubige war, die entrückt und den Tod nicht sehen werden, dann dürfen wir nicht vergessen, dass Henoch «durch Glauben» entrückt wurde. Was ist die Natur dieses Glaubens? Es ist der Glaube, der in allem vom göttlichen Leben abhängt, und der darum ein bleibender Zeuge und ein Zeugnis für die Auferstehung Christi ist. Wenn daher das Kommen des Herrn naht, werden wir gezwungen, ausschließlich durch Sein Leben zu leben - «das Leben, durch welches Christus den Tod besiegte». Es ist das Leben, das dem Volk Gottes durch alle Zeitalter hindurch Triumph eingebracht hat. Eine genaue Studie des Alten Testamentes wird erweisen, dass es der Glaube an das Auferstehungsleben war, das die göttliche Rechtfertigung gebracht hat. «Damit sie eine bessere Auferstehung erhielten» war das Motiv, das sie im Tod siegreich sein ließ und darum auch über die Autorität des Todes. Die Überlegenheit des Geistes, die ein so deutliches Charakteristikum der neutestamentlichen Gläubigen war, ist nur auf dem Grund eines Lebens in ihrem Geist zu haben, das den Tod nicht sehen konnte, das Leben von dem, «der nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über Ihn», denn «es war unmöglich, dass Er vom Tod zurückgehalten werden konnte».

Nun ist es wichtig, daran zu denken, dass der Tod nicht nur ein Gesetz oder ein Prinzip ist. Das ist es auch; aber die Schrift macht ständig deutlich, dass hinter dem Ding eine Person steckt. Hinter dem Tod hält sich der verborgen, «der die Macht des Todes hat, das ist, der Teufel». Conybeare übersetzt das so: «der Herr des Todes». Der große Kampf, der beim Auszug Israels laus Ägypten stattfand, war in Wirklichkeit ein Kampf Jahwe und «allen Göttern Ägyptens» (Ex. 12,12). Und diese Götter waren die geistige Hierarchie dessen, der stets bestrebt war, dem «Allerhöchsten gleich zu sein», und der sich die Rolle «des Gottes dieser Welt» angemaßt hat. Das richtige Verständnis dieser Geschichte würde ganz deutlich machen, dass es ein Konflikt war zwischen dem Herrn des Lebens und dem Herrn des Todes, und dass die Hebräer nur aus dem Reich der Finsternis und der Autorität des Todes entrückt wurden, weil ein Lamm sein Blut vergossen hatte, und weil es sinnbildlich durch den Tod den vernichtet hat, der die Macht des Todes innehatte.

Das ging auf Golgatha in Erfüllung, denn am Kreuz lenkte Christus die ganze Hierarchie des Bösen auf sich und brach unter ihr zusammen bis zum tiefsten Bereich ihrer Herrschaft, um dann, durch das Leben, das vom Tod nicht zurückgehalten werden konnte, die Fürstentümer und Gewalten zu entmachten, durchzubrechen und zu ihrem Sieger zu werden. Es war in der Auferstehung, hoch über jeder Herrschaft und Gewalt, dass er zum Erstgeborenen vom Tod wurde, der Erste und Umfassende von all denen, die noch mit Ihm identifiziert werden sollten. Was uns betrifft, so kann die Macht Satans nur zerstört werden, wenn wir durch den Tod hindurch Christus in der Kraft Seiner Auferstehung kennen und mehr und mehr Sein auferstandenes Leben empfangen.

Zum Schluss wollen wir noch darauf hinweisen, dass unser Herr nach Seiner Auferstehung nicht mehr natürlichen Begrenzungen unterworfen war. Zeit und Raum hatten nun keine Kontrolle mehr über Ihn. Dieses Prinzip bleibt, und es gilt auch heute. Wenn wir in den Werten und den Energien des Auferstehungslebens leben, sind wir Kinder der Ewigkeit und des Universums. Das Gebet berührt die Enden der Erde, und die Bedeutung unseres Seins und Tuns hat universelle und ewige Dimensionen, es gibt auch da keine Einschränkung. Also denn, ihr Lieben, das natürliche Leben ist darum kein Kriterium mehr. Ob es stark oder schwach ist, spielt keine Rolle. Seine Stärke bedeutet nicht Effektivität in geistlichen Dingen, ganz gleich, ob es sich um intellektuelle, moralische, soziale oder physische Stärke handelt. Und seine Schwachheit bedeutet auch keine Behinderung. Wir sind berufen, nur in Seinem Leben zu leben und zu dienen, denn nur dieses ist effizient und sicher. Was auf das Haupt zutrifft, muss auch für die Glieder zutreffen. Was für den Weinstock gilt, gilt auch für die Schosse. Was auf den letzten Adam zutrifft, muss auch auf jedes Glied seines Geschlechts zutreffen. «Zusammengepflanzt in die Gleichheit Seiner Auferstehung» (Römer 6,5), und Paulus betete, dass dies immer mehr zur Erfahrung werde - «damit ich Ihn erkenne und die Kraft Seiner Auferstehung» (Phil. 3,10). Das sollte das Gebet jedes vom Geist geleiteten Diener Christi sein.


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