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Der Dienst von Elijah

von T. Austin-Sparks

Zuerst veröffentlicht in den Zeitschriften "A Witness and A Testimony", Sep-Okt 1938, Vol. 16-5. Originaltitel: "The Ministry of Elijah". (Übersetzt von Manfred Haller)

Schriftlesung: 1. Könige 17.

Was wir natürlich in erster Linie im Blickfeld haben, ist der Diener des Herrn. Ein weiteres Mal stellen wir fest, wie Gott auf einen bestimmten Zustand unter seinem Volk reagiert, wie er sich in göttlicher Unzufriedenheit erhebt und, wie immer, seine Hand auf ein Werkzeug legt, um die Dinge wiederherzustellen.

So steht Elijah vor uns als Repräsentant eines solchen Werkzeuges, und in der Art, wie Gott mit ihm verfährt, sehen wir die Wege und die Prinzipien, durch die ein Diener des Herrn zu einem wirksamer Diener geformt wird in Beziehung zum Vorsatz Gottes.

Die souveräne Wahl Gottes

Das erste in Bezug auf ein solches Instrument ist die Souveränität Gottes. Es gibt nie eine angemessene natürliche Erklärung für die Wahl und Einsetzung eines seiner Diener durch Gott. Es mag Dinge geben in dem erwählten Instrument, die einberechnet werden, wenn sie völlig geheiligt und unter die Herrschaft des Geistes Gottes gebracht worden sind, doch wenn alles gesagt worden ist, müssen wir eingestehen, dass Gottes Wahl seiner Instrumente stets eine souveräne Wahl ist, und dass sie nicht deshalb erfolgte, weil es irgend etwas Natürliches im Instrument gab, das die Wahl dieser Instruments und seine Aussonderung aus allen andern rechtfertigen könnte. Er handelt souverän, wenn er Leute für seinen Vorsatz auswählt und einsetzt. Aber obwohl das zutreffen mag, und obwohl Gott über die reine Auswahl hinausgehen und dieses Instrument mit geistlicher Kraft ausstatten mag, muss das Instrument dennoch ständig durch die Hand Gottes kontrolliert und diszipliniert werden. Sonst wird es sich zeigen, dass dieser Diener des Herrn, oder dieses Instrument, der Richtung seiner eigenen Seele folgt, dass er seinen eigenen Urteilen folgt, dass er sich durch seine eigenen Gefühle beeinflussen lässt. Die Absicht und das Motiv mögen sehr gut sein, es mag sogar sehr fromm sein, aber das dispensiert dieses Instrument nicht von der Notwendigkeit, dass es fortwährend der Hand Gottes untersteht für die Herrschaft und Disziplin.

Das ist es, was von allem Anfang an im Falle Elijahs vor uns hintritt. Es besteht kein Zweifel hinsichtlich der souveränen Wahl Gottes, und es besteht auch keine Frage darüber, dass Gott Elijah mit göttlicher Kraft ausgerüstet hat. Dennoch sehen wir ihn bei jedem Schritt unter der Hand Gottes, und diese Schritte sind alles solche, die eine Disziplinierung des Mannes selbst bedeuten. Gott behandelt seinen Knecht die ganze Zeit, und auf dem ganzen Weg bringt er ihn (immer wieder) unter seine Hand, so dass er nie etwas in sich selbst wird, sondern alles im Herrn, und nur im Herrn, hat. Wir machen einen großen Fehler, wenn wir glauben, dass es genüge, den göttlichen Gedanken bezüglich seines göttlichen Vorsatzes zu kennen, das heißt, Kenntnis zu haben von dem, was Gott tun möchte. Das ist nicht genug, die bloße Kenntnis des Gedankens Gottes genügt nicht. Wir müssen eine Behandlung erfahren in Bezug auf diesen göttlichen Gedanken, und dieses Behandeltwerden geschieht gewöhnlich auf eine Weise, die unser Verständnis vollkommen übersteigt.

Wenn Gott uns als Sünder behandeln würde, das heißt, wenn er uns wegen bestimmter persönlicher Sünden und persönlicher Fehler behandeln würde, dann könnten wir das sehr klar verstehen; doch wenn er uns in Bezug auf den göttlichen Vorsatz behandelt, als seine Diener, dann übersteigt sein Handeln an uns unser Verständnis bei weitem. Wir werden in einen Bereich geführt, wo wir nicht mehr verstehen, was der Herr mit uns tut, und warum der Herr mit uns einen derartigen Kurs einschlägt. Wir werden unsicher, wir sind vollständig verwirrt, und wir werden gezwungen – das heißt, wenn wir mit dem Herrn voran gehen – zu glauben, dass Gott weiß, was er tut: Wir müssen ganz einfach mit ihm gehen gemäß dem Licht, das wir haben, und glauben, dass dieses sein Handeln an uns, so weit jenseits unseres Verständnisses, sich irgendwie auf jenen Vorsatz bezieht, mit dem wir berufen wurden, und dass die Erklärung in einiger Entfernung auf uns wartet und wir sie finden werden, wenn wir dort ankommen. Gott gibt keine Erklärungen ab, wenn er einen Schritt mit uns weiter geht. Gott kommt nie zu einem seiner Diener und sagt: «Nun werde ich dich durch eine bestimmte Erfahrung führen, die diesen besonderen Charakter tragen wird, und der Grund dafür ist dies und jenes». Ohne jeden Hinweis von Gott her befinden wir uns in einer schwierigen Situation, die uns vollständig durch einander bringt, die uns ohne jede Möglichkeit lässt, diese Erfahrung zu erklären, und Gott führt uns da durch ohne jede Erklärung bis wir frei sind, bis der Vorsatz, für den diese Erfahrung verliehen wurde, erreicht ist; und dann haben wir die Erklärung.

Der springende Punkt ist der, dass sogar ein Instrument, das von Gott souverän im Blick auf seinen Vorsatz aufgegriffen wurde, auch wenn es seinen Hauptgedanken hinsichtlich seines Vorsatzes kennt, es dennoch nötig hat, jeden Moment, bei jedem Schritt, unter Gottes Hand gehalten werden muss, dass es in Bezug auf diesen Gedanken diszipliniert wird, dass es vollständig von Gott beherrscht wird.

Elijah, der große Mann, der er war, herausragend in der Geschichte der Bewegungen Gottes, wurde genau an den Punkt gebracht, wo er, obwohl er wusste, dass Gott ihn ergriffen hatte, und obwohl er wusste, welches Gottes Absicht war, nicht durch seine eigene Initiative und durch seine eigene Energie einfach frei voran gehen konnte, um seine Mission zu erfüllen. Er konnte nicht mehr als einen Schritt aufs Mal vorangehen, und selbst dann musste dieser Schritt klar von Gott beherrscht sein. Er konnte diesen Schritt nur unter der göttlichen Führung tun. Ihr seht es hier ganz am Anfang in diesem Kapitel. Er musste einen einzigen Schritt tun, und dann den nächsten, und das durch göttliche Lenkung, nichts darüber hinaus. Gott lässt selbst seinen größten Dienern nicht einfach mit einer Idee freien Lauf. Er gibt selbst seinen aufs mächtigste gebrauchten Instrumenten nicht einfach die Freiheit, den Kurs zu bestimmen, sogar wenn sie wissen, worauf Gott hinaus will.

Göttliche Autorität

Einige der Gründe dafür sind klar. Elijahs Dienst war ein Dienst göttlicher Autorität. Es waren Kräfte am Werk, die mehr als nur menschlich waren. Die Situation, in der Israel sich befand, war nicht einfach ein Fall geistlichen Niederganges. Es war nicht bloß so, dass das Volk ein bestimmtes Maß von geistlichem Leben verloren hatte und sich deshalb auf einem tieferen Niveau befand, als es eigentlich hätte sein sollen, so dass sie nur eine Vertiefung des geistlichen Lebens nötig hatten. Das war überhaupt nicht der Fall. Baal hatte festen Fuß gefasst in Israel, und die bösen Mächte, die Streitkräfte der Finsternis, steckten hinter diesem Zustand der Dinge. Die Situation verlangte nach mehr als nur geistlicher Hilfe für Israel. Etwas mehr als ein Dienst der Ermahnung und geistlicher Nahrung, etwas mehr als eine Konferenz zur Vertiefung des geistlichen Lebens war gefragt. Ein Dienst von geistlicher Autorität war nötig, um mit einer geistlichen Situation zu verfahren, die hinter dem Zustand steckten, in dem sich das Volk befand. Es waren mächtigere Kräfte am Werk als bloßes menschliches Fehlverhalten und Versagen. Die mächtige Kraft Satans war da am Werk, repräsentiert durch Israels Zustand. Elijah musste daher einen Dienst von göttlicher Autorität ausüben, und die allererste öffentliche Äußerung zeigt an, dass das sein Dienst war:

«So wahr der Herr lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, es soll in diesen Jahren weder Tau noch Regen fallen, es sei denn, dass ich es sage» (1. Könige 17,1b).

Es gibt eine bestimmte Position, und es gibt auch eine Autorität aufgrund dieser Position. Jakobus sagt, die Himmel seien durch Elijahs Gebet verschlossen worden. Das übersteigt die bloß irdische, menschliche Situation. Und durch ein weiteres Gebet von ihm wurden die Himmel wieder geöffnet. Das ist Autorität im Himmel.

Verborgene Zubereitung

Nun, dieser Dienst der Autorität wurde in geheimer Zubereitung geboren, bevor einen öffentlichen Ausdruck fand. Der Apostel Jakobus sagt uns sehr deutlich, dass «Elijah ... ein Mensch von gleicher Art wie wir (war), und er betete inständig (ihr findet das im historischen Bericht m Buch der Könige nicht erwähnt), dass es nicht regnen solle, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land; und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Früchte» (Jak. 5,16b-18).

Da gibt es eine geheime Geschichte mit Gott. Er trat mit einer abrupten Ankündigung in seinen öffentlichen Dienst. Da stand er gleichsam einfach auf der Rednertribüne des Universums und gab seine Erklärung ab. Aber das ist nicht alles. Es steckt eine geheime Geschichte mit Gott dahinter. Ein solcher Dienst von göttlicher Autorität beginnt dort, wo das öffentliche Auge nicht hinreicht, er hat seine Wurzeln in einer geheimen Geschichte mit Gott. Diese Art von Dienst, geboren aus dieser geheimen Geschichte mit Gott, benötigt spezielle Regierungsmaßnahmen von Gott, um seine Integrität zu bewahren, um ihn vor all jenen Mächten zu schützen, die ihn zerstören möchten, und dies ist der Grund, warum Elijah, der einen solchen Dienst hatte, bei jedem Schritt von Gott gelenkt werden musste. Es darf in seinem Falle keine Verallgemeinerung des Vorgehens geben, es braucht ein spezifisches Vorgehen, indem Gott jeden Schritt diktiert. So bewahrt Gott diese Autorität, wenn er sie hervorbringt, durch ein verborgenes Leben. Ein solches Leben und ein solcher Dienst dürfen nicht exponiert werden, sonst werden sie zerstört.

Trennung vom Ich-Leben

So sprach der Herr zu Elijah: «Geh fort von hier ...» Von wo? Von dieser exponierten Stelle, von dieser Publizität, von diesem offenen Ort mit all seinen Gefahren. «Geh fort von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krith, der östlich vom Jordan fließt» (1. Kön. 17,3). Verbirg DICH. Das hat wenig mit Geographie zu tun. Was wir geistlich hier haben, lautet: «Zieh dich zurück». Krith bedeutet Trennung oder Abgeschnittensein, und das wird mit dem Jordan in Verbindung gebracht. Krith ist ein Zufluss zu Jordan. Wir wissen, wofür der Jordan steht: für den Tod des Ich-Lebens (s. Taufe). Dem Hauptsinne nach heißt das, dass des Herrn Diener am Jordan gewesen sind; ihr Ich-Leben wurde beseitigt; doch müssen sie stets in der Nähe des Jordans bleiben, und der Jordan muss sie bei jedem Schritt bestimmen. Das Lähmendste an einem Dienst von göttlicher Autorität ist das «Du selbst». Mit andern Worten, es ist die Stärke unserer eigenen Seele. Elijah war ein Mann mit starken Überzeugungen, ein Mann mit einem starken Willen, ein Mann, der imstande war, starke und drastische Handlungen zu vollziehen, der ein großes Maß seines Seelenlebens mit großem Eifer ausschütten konnte, und das Ich-Leben eines Dienerst Gottes ist eine große Gefahr für den Geist. Paulus machte vollkommen deutlich, dass, bei einem fortgeschrittenen Punkt in seinem Dienst und in seinem geistlichen Leben, als Gott ihn mit Visionen und unaussprechlichen Offenbarungen betraute, die zu erwähnen einem Menschen nicht erlaubt waren, dass die hauptsächliche und unmittelbare Gefahr und Bedrohung für den Dienst der Offenbarung er selbst war. «Damit ich mich nicht über alles Maß erhebe...». Dann war also das Ich-Leben von Paulus noch nicht ausgerottet worden! Paulus war noch nicht frei von der Gefahr, in einem rein geistlichen Dienst großen Schaden anzurichten, und Gott musste besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen gegen das Ich-Leben seines Dieners, zwar nicht gegen das sündige Leben in seinem alten Sinne, sondern gegen das Ich-Leben. «Damit ich mich nicht überhebe...». Ich ... erhebe! Was ist das? Das ist das Aufblähen des Egos, des Ich. Welche Gefahren lauern doch in diesem «Ich», und wie sehr steht es in Gefahr, sich einen erhöhten Platz zu verschaffen, eine Position der Macht, eine Position des Einflusses, eine Position der Autorität. In diesem Sinne ist es, dass der Herr sagen muss: «Verbirg dich!» «Geh an den Ort des Abgeschnittenseins, der Absonderung».

Das war so ganz anders als ihr es hättet erwarten können. Seht ihr, da ist ein Mann, der diese tiefe, geheime Zubereitung bei Gott unter viel Gebet erfahren hat, der sich in eine Position göttlicher Autorität versetzt sieht, um eine große Ankündigung zu machen, die eine Krise im Vorsatz Gottes repräsentiert. Da würdet ihr gewiss erwarten, dass er von diesem Punkt an direkt von Kraft zu Kraft, von Ort zu Ort voran schreiten würde, dass er auf der Stelle zu einer anerkannten Autorität aufsteigen würde, ein anerkannter Diener Gottes, und dass er sehr stark in der Öffentlichkeit stehen würde. Doch Gott möchte sich vor einem Diener vorsehen, der einen göttlichen Vorsatz und eine göttliche Aufgabe von sich aus, in seiner eigenen Energie, ergreift. Das würde sie zerstören, und darum muss es ein solches Verbergen, ein sehr konkretes Verbergen geben. Wenn ein geographisches Verbergen Gottes Weg ist, ein geistliches Verbergen zu erreichen, dann ist das ganz in Ordnung. Wenn Gott es so fügt, dass er uns aus dem Bereich des öffentlichen Lebens und Dienstes an einen entfernten und verborgenen Ort weg schickt, um uns aus der ständigen Gefahr, etwas in uns selbst zu werden, von jemandem zu irgend etwas gemacht zu werden, in der Kraft unseres Ich-Lebens loszuziehen, heraus zu holen, dann ist das alles gut und in Ordnung; doch, ob es sich um eine geographische Verlegung handelt oder nicht, das Wort des Herrn an alle seine Diener wird stets das Gleiche sein: «Verbirg dich!»

Anpassungsfähigkeit

Und dann, seht ihr, verbunden damit, als ein Teil davon, muss sich der Diener des Herrn stets in der Stellung befinden, wo er geschmeidig ist, wo der Herr eine schnelle und unmittelbare Antwort erhält. Der Diener hat kein Programm, darum kann auch nichts über den Haufen geworfen werden. Er hat keinen festen Ablauf der Dinge, darum muss der Herr auch nichts unterbrechen. Er bewegt sich mit Gott und er verharrt mit Gott, gerade wie der Herr ihn anleitet. Er muss mobil sein in den Händen Gottes, d.h., fähig, jederzeit, und auf jede Weise aufzubrechen, ohne das Gefühl zu haben, es werde alles gesprengt und falle in Stücke aus einander.

«Gehe von hier fort... und verbirg dich am Bach Krith... und es geschah, dass der Bach austrocknete». Der Herr hatte nicht gesagt, er würde nicht austrocknen, und die Tatsache, dass der Herr Elijah befahl, zum Bach Krith zu gehen, bedeutete nicht, dass der Herr den Bach nun für immer verschonen werde. Es war einfach ein Schritt, und in Tat und Wahrheit sagte der Herr: «Das ist der nächste Schritt. Ich verspreche dir nicht, dass du immer dort bleiben kannst. Ich sage nicht, das sei deine letzte Wohnstätte, und dass du dich für immer hier niederlassen sollst. Es ist nur dein nächster Schritt: Geh dorthin und sei für alles bereit, was ich sonst noch von dir will».

Natürlich ist das ein geistlicher Zustand. Niemand wird das wörtlich auffassen. Würden wir anfangen, das wörtlich anzuwenden, würden wir nur in Verwirrung geraten; doch müssen wir im Geist bereit sein, alles für den Herrn zu tun, was er möchte, und nie das Gefühl zu haben, es sei ein Widerspruch, wenn der Herr, nachdem er uns einen bestimmten Weg gewiesen hat, uns plötzlich in eine andere Richtung dirigiert. Es geht darum, in den Händen des Herrn zu sein, ohne an das zu denken, was wir in uns selber sind, obwohl der Weg selbst unserem eigenen Denken und Urteilen, unserem Willen und unseren Gefühlen verborgen bleiben mag, verborgen auch vor unserem ganzen Seelen-Leben, damit der Herr einen klaren Weg mit uns hat.

Der Bach trocknete aus! Nun, seid ihr vom Bach abhängig? Wenn ja, dann befindet ihr euch in einem Zustand äußerster Verwirrung, wenn der Bauch austrocknet. Seid ihr vom Herrn abhängig? Sehr gut, dann sollen alle Bäche austrocknen, und es ist noch immer alles in Ordnung. Abhängigkeit vom Herrn ist ein beherrschendes und bleibendes Gesetz echter, geistlicher Kraft. Von Elijah wurde geredet und geschrieben als von einem Propheten der Kraft. Wenn das auf irgend eine besondere Weise zutrifft, dann war er bestimmt auch der Prophet der (größten) Abhängigkeit.

Diese Beziehung zum Herrn (gemeint ist die Beziehung äußerster Abhängigkeit) machte es dem Herrn möglich, andere Dinge zu tun und ihn weiter zu führen in neue Bereiche der Offenbarung und Erfahrung. Oh, was für eine große Sache ist doch diese Anpassungsfähigkeit! Wenn wir nicht anpassungsfähig sind, wie sehr hindern wir dann den Herrn daran, uns in seine volle Offenbarung und seinen vollen Vorsatz zu bringen.

Jene Jünger von Johannes dem Täufer waren anpassungsfähig, und aus diesem Grunde lernten sie den Herrn Jesus kennen. Ihr erinnert euch an jene Jünger von Johannes dem Täufer, die Jesus nachfolgten und sagten: «Meister, wo wohnst du?» Er sagte: «Kommt und seht». Nun, wären sie festgelegt und fixiert gewesen, dann hätten sie gesagt: «Wir sind Jünger von Johannes, und wir müssen bei ihm bleiben; wir müssen zu Johannes stehen und mit ihm gehen; Jesus kann seine eigenen Jünger haben, doch wir stehen zu Johannes». Dann aber hätten sie sehr viel verloren. Doch sie waren offen und anpassungsfähig, und gingen über Johannes hinaus.

Auch jene anderen Jünger von Johannes, die Paulus viele Jahre später in Ephesus traf und zu denen er sagte: «Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?», waren anpassungsfähig. Als sie gehört hatten, was Paulus sagte, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen. Sie waren bereit, von Johannes zu Christus weiter zu gehen, und sie gelangten sie in eine größere Fülle (Apg. 19).

Wenn wir nicht anpassungsfähig sind, verpassen wir sehr viel. Elijah war anpassungsfähig, und so konnte Gott ihn weiter führen. Der Herr ließ zu, dass der Bach austrocknete, weil er für seinen Diener noch mehr hatte, das er zu lernen hatte, und weil er noch etwas mehr durch ihn tun wollte. So sagte er: «Steh auf, geh nach Sarepta... ich habe dort einer Witwe geboten, dich zu versorgen». Er ging nach Sarepta und wurde durch seinen Gehorsam zu einem Segen.

Erfahrung der Auferstehung

Dann wurde er durch seinen neuen Schritt des Gehorsams und Glaubens in eine neue Erfahrung, in eine neue perplexe Situation, eine neue Prüfung gebracht; denn der Sohn jener Frau starb. Die Frau war eine Witwe mit einem Sohn. Der Tod des Sohnes bedeutete für sie den Verlust von allem. Es passierte, während Elijah dort war und die Frau sich um ihn kümmerte, und er war dort, weil er dem Herrn gehorsam war. Er hatte dies im Gehorsam dem Herrn gegenüber getan, ganz in der Linie des Gehorsams zum, und im Glauben an den, Herrn ließ der Herr zu, dass diese Katastrophe über dieses Haus hereinbrach, zu dem Er geschickt worden war. Das weckte im Herzen Elijahs eine große Frage. «Gott hat mich hierher gesandt, ich weiß das! Gott hat mich erweckt und mir einen Auftrag erteilt, und im Verlauf der Erfüllung meines Auftrags brachte er mich in diese Situation! Es besteht kein Zweifel darüber, dass der Herr mich diesen Weg geführt hat, und nun bin ich hier, nachdem ich getan habe, was der Herr mit gesagt hat, nachdem ich den Kurs eingeschlagen habe, den er mir zuwies, und nun ist das Ende von allem Tod und Verwirrung! Hier liegt ein schrecklicher Widerspruch vor!» Alle möglichen Fragen steigen auf, wenn ihr in eine solche Situation geratet, und ihr könnt damit anfangen, auf eure Führung zurückzukommen, es erheben sich Fragen, ob ihr schließlich überhaupt geführt wurdet oder nicht, oder ob ihr hinsichtlich eurer Führung etwa einen Fehler gemacht haben könntet. Ihr könnt das tun, aber dann geratet ihr mehr und mehr in den Sumpf. Worum geht es denn hier überhaupt? Gott hatte eine Offenbarung für Elijah bereit, die über alles hinausging, was er bisher empfangen hatte. Er war daran, ihn in etwas hinein zu führen, das ihm bisher noch unbekannt war. Er stand im Begriff, seinem Diener zu zeigen, dass er der Gott der Auferstehung ist; und das musste auf eine tiefe Weise durch Prüfungen, perplexe Situationen, Bestürzung in das Wesen seines Dieners hinein gewirkt werden. So ließ der Herr es zu, dass der Sohn der Witwe starb und das Haus von Verwirrung erfüllt war und jeder, der davon betroffen war, anfing, Fragen zu stellen.

Der Prophet stieg in seine Kammer hinauf und brachte die Angelegenheit vor den Herrn, er ergreift Gott, und stellt sich so auf die Situation ein, dass er und die Situation eins wurden, und so wurde die Auferweckung des Jungen zur Auferweckung des Propheten. Es findet eine Identifikation des Propheten statt, zuerst im Tod, dann aber auch in der Auferstehung. Die mächtige Bedeutung der Kraft seiner Auferstehung, mit dieser neuen Erfahrung für den Diener Gottes, war eine entscheidende Lektion, wenn diese Autorität erhalten bleiben, und wenn dieser Dienst in seiner ganzen Bedeutung ausgeführt werden sollte, nämlich die Macht des Todes zu stürzen, die nur Zerstörung anrichtete. Der Diener Gottes muss in seinem eigenen Herzen durch das alles hindurch gehen.

Diese Disziplin von Sarepta bezog sich auf den ganzen Dienst des Propheten. Sarepta bedeutet Probe und Verfeinerung, und in der Tat handelte es sich da um ein reinigendes Feuer. Doch Elijah, und jeder andere, der davon betroffen war, ging daraus hervor und gelangte zu einer neuen Position in der Auferstehung.

Möge der Herr diese Dinge in unsere Herzen schreiben und uns zeigen, wie sie noch immer als geistliche Werte bleiben, in der Verbindung mit der Erreichung von Gottes Ziel, der Erfüllung seines Vorsatzes.


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