Austin-Sparks.net

Der Mann, den Gott bestimmt hat

von T. Austin-Sparks

Kapitel 2 - Eine Darstellung des Mannes

Schriftlesung: Offenbarung 1,12-17; Apostelgeschichte 17,31.

In unserer vorausgehenden Betrachtung beschäftigten wir uns mit der Tatsache, dass Gott beschlossen hat, die Welt IN einem Menschen zu richten, und wir haben etwas von Gottes Konzept hinsichtlich des Menschen gesehen, den er dazu bestimmt hat, die Sphäre und der Standard seines Gerichts zu sein. Nun wollen wir das anhand einer genaueren Analyse weiterverfolgen, gemäß den Charakteristiken dieses Menschen, so wie sie in dem Abschnitt präsentiert werden, den wir eben gelesen haben.

Doch zuerst einmal möchte ich eure Aufmerksamkeit sehr intensiv auf den lebendigen gegenwärtigen Vorsatz Gottes lenken, wenn er so zu uns spricht. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass das alles bloß Lehre, Ideen, «Wahrheit» in einem rein technischen Sinne sein kann. Wenn wir nicht aufpassen, kann es einfach dabei bleiben, ohne einen großen Einfluss auf uns zu haben. Wir versuchten in unserer ersten Botschaft, alles in den Bereich eines praktischen geistlichen Wertes zu bringen, indem wir die Grundlage und den Hintergrund aller Gedanken, Absichten und Behandlungen Gottes am Menschen aufzeigten, wie sie sich im ursprünglichen göttlichen Konzept finden, als Gott sagte: «Lasst uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis». Die erste, ständige und letztgültige Absicht Gottes besteht darin, den Menschen SICH SELBST gleich zu machen. Und der Test von allem liegt gleich hier - wie ähnlich wir dem Herrn sind. Es ist erst in zweiter Hinsicht von Bedeutung (und abgesehen davon, kommt es überhaupt nicht darauf an), wieviel Lehre wir geben oder haben, oder wie viel wir tun, wenn, indem wir alles beherrschen und umgeben, nicht diese eine entscheidende Bedingung erfüllt ist, nämlich dass wir dem Herrn gleich sind, und dass unsere Herzen mehr darauf als auf alles andere gerichtet sind; nicht auf das Werk, nicht auf die Lehre, nicht auf den Erfolg unserer Anstrengungen bei unserer christlichen Aktivität, sondern schlicht darauf, dem Herrn ähnlich zu sein. Am Ende ist dies der entscheidende Faktor dafür, wie weit wir Christus angeeignet haben, wie weit wir das Christentum verstanden haben, wie weit wir im geistlichen Leben gekommen sind. Alles, worauf es ankommt, ist dies, dass die Leute mehr und mehr in unserem Leben sehen, WIE DER HERR IST, dass etwas von der Ähnlichkeit des Herrn in uns sichtbar wird, wenn auch viel zu langsam und in einem viel zu geringen Maß. Bei allem, was in diesen Botschaften folgt, möchte ich, dass ihr realisiert, dass dies das ist, worauf es ankommt - darum geht es ausschließlich.

Nun, wenn Gott sich vorgenommen hat, den Menschen so zu haben, und wenn er das noch immer verfolgt - denn er hat nie, auch nicht nach Adams Versagen, die Absicht aufgegeben, den Menschen in seinem Bilde zu formen, nach seinem Gleichnis - wenn es denn so ist, mit allen sich daraus ergebenden Vorsätzen, die wir in unserer letzten Betrachtung erwähnt haben, dann ist es nötig, dass der Herr uns etwas von dem zeigt, was er wirklich ist. Wir müssen erkennen, was der Herr ist, damit wir, wenn wir sehen, uns dem anpassen können, uns dem Geist Gottes zu übergeben und vorandrängen, es auch zu erreichen. Wenn wir also zum nächsten Teil dieses ersten Kapitels der Offenbarung kommen, wo der Mensch mit seinen charakteristischen Merkmalen präsentiert wird, finden wir die Antwort auf diese Erfordernis. Wie sieht der Mensch aus, den Gott sucht, und den er bereits in diesem einen «Mann» sichergestellt hat - als dem Standard, dem Model? Wie sieht er aus?

Noch ein weiteres Wort. Im Lichte dessen, was wir früher über die Absicht Gottes mit dem Menschen gesagt haben, dass er ihm gleich sein soll, dass er damit eine ungeheure Berufung erfüllt und dann in die ewige Herrlichkeit eingeht, haben wir damit die Interpretation und die Erklärung des Geistes und der Haltung des Apostels Paulus, wie wir sie im dritten Kapitel des Briefes an die Philipper ausgedrückt finden, wo er sagt: «Ich achte alles als Verlust um der überragenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn willen», und dann fortfährt: «Ich jage aber nach dem Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung (engl. «on-high calling») Gottes in Christus Jesus». Es brach aus ihm hervor auf diese erschöpfende Weise, in dieser äußersten Weise, in dieser vollständigen Hingabe. «Nicht dass ich es schon empfangen hatte...»; «doch eines tue ich...»; «damit ich unter allen Umständen...». Es ist nicht so, dass Paulus das Heil gesucht hätte, nein, er hat die Bedeutung von Christus als Gottes Standard und Gottes Ziel für den Menschen gesehen. Er hat gesehen, was die «himmlische Berufung» (die «on-high calling) war - nämlich, die Gemeinschaft mit Christus in der Position, die ihm vom Vater gegeben wurde.

So könnt ihr sehen, dass es etwas ziemlich Wichtiges ist, was uns diesmal beschäftigen wird - weit wichtiger als bloße Information und Belehrung aus der Bibel. Es geht um nichts Geringeres als um unsere eigentliche Bestimmung, entsprechend der höchsten Absicht Gottes. Es ist das, was Gott meint, wenn er uns überhaupt ein Dasein ermöglicht hat - und es ist durchaus möglich, dass wir darin versagen, dass wir es verpassen.

Christus, Gottes Horizont

Lasst uns nun diesen Abschnitt in Offenbarung 1 angehen. Hier ist der Mann, der, wie wir in unserer früheren Betrachtung gesehen haben, getestet worden ist - bis hinunter zum äußersten Gehorsam bis zum Tod am Kreuz. «Ich war (wurde) tot» - er bewährte sich in seiner vollkommenen Treue; und als das Siegel seiner Bewährung wurde er auferweckt - «ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel des Todes und des Hades». «Nun befinde ich mich in einer Position absoluter Autorität über alle Mächte, die gegen die Erfüllung des Vorsatzes Gottes eingesetzt wurden».

«Ich bin das Alpha und das Omega» (Offenb. 22,13). Das muss an den Anfang dieser Betrachtung gestellt werden. «Ich bin das Alpha und das Omega». In jenem Wort in Apostelgeschichte 17,31: «der Mann, den Gott (dazu) bestimmt hat», bedeutet das Wort «bestimmt» «den Mann, den er zu seinem Horizont, zu seiner Reichweite, zu seiner Sphäre, zu seiner Umgrenzung, zu seiner fixen Grenze gemacht hat»: und in dem Alpha und Omega habt ihr die Grenze Gottes, den Anfang und das Ende. Christus beherrscht alles vom Anfang bis zum Ende; nichts wird Christus entgehen, nichts wird Gott entwischen, was Christus angeht. Das ist sehr wichtig; wir werden später auf besondere Weise darauf zurückkommen. Doch versteht dies gut, dass Gott alles in Christus zusammenfasst und einbindet. Es gibt viele Leute, die an Gott glauben, die sich «gottesfürchtige» Leute nennen würden, doch sie lassen beiseite, was Christus bedeutet, und sie werden damit nicht durchkommen, sie werden nicht entrinnen. Gott hat Christus zur eingesetzten Norm erhoben, zum Horizont von allem. Alles ist von Gottes Standpunkt aus auf Christus als dem Horizont fixiert.

Der Menschensohn

Nun, nachdem wir das Umfeld, die Sphäre, festgelegt haben, «ich wandte mich um, die Stimme zu sehen... und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter; und inmitten der Leuchter einen, der dem Menschensohn glich». « Menschensohn» - das ist vorherrschend. Wir werden nicht davon loskommen, vom Menschensohn. Ich brauche euch nicht daran zu erinnern, wie oft dieser Titel in Bezug auf ihn gebraucht wurde, und wie in den großen Mehrheit von Fällen er ihn von sich selbst brauchte; aber es ist hilfreich, daran zu denken, wie er zum ersten Mal verwendet wurde. Der Titel «Menschensohn», wie er ihn für sich selbst benutzte, wurde zum ersten Mal eingeführt, als er von den Juden verworfen wurde.

Prophetisch wird dies aus den Psalmen sehr deutlich. Im zweiten Psalm habt ihr das «Toben der Heidenvölker», «die Herrscher, die sich mit einander beraten» «gegen den Herrn und seinen Gesalbten», indem sie sagen: «Lasst uns ihre Bande zerbrechen, und ihre Fesseln von uns werfen». Dann kommt die Antwort vom Herrn im Himmel auf ihre Abweisung, darauf, dass sie den Gesalbten hinauswarfen: «Doch ich habe meinen König gesalbt auf meinem heiligen Berg Zion. Ich will vom Beschluss erzählen: Jahwe sagte zu mir: Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt». Nun, das wurde, wie ihr wisst, im Gebet der Gemeinde in Apostelgeschichte 4 zitiert, wo erwähnt wird, dass Herodes und Pontius Pilatus, die Juden und die Heidenvölker sich zusammentaten, um den Gesalbten des Herrn zu töten, und wieder reagierte der Himmel.

Von Psalm 2 zu Psalm 8 ist es nicht weit. In Psalm 2 habt ihr die Abweisung dieses Gesalbten in erster Linie durch die Juden. In Psalm 8 habt ihr: «Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst? Und der Menschensohn, dass du ihn heimsuchst? Denn du hast ihn um weniges geringer gemacht als Gott, und ihn mit Herrlichkeit und Ehrlichkeit gekrönt. Du hast ihn zum Herrscher gemacht über die Werke deiner Hände ». Adam war nie der Menschensohn, dieser Titel lässt sich in vollem Sinne auf ihn anwenden, es sei denn prophetisch und symbolisch. Als die Juden den Gesalbten verworfen hatten und sich mit den Heidenvölkern und den Führern zusammentaten, um ihn hinauszuwerfen und seine Bande von sich zu werfen, wurde er zurückgebracht, nicht als der jüdische Messias, sondern als der Menschensohn, der als universaler Titel weit über Israel hinausreichte. Alle Menschen sind darin enthalten.

«Ich war (wurde) tot». Das ist die Geschichte ihrer Verwerfung und ihres Hinauswurfs, dessen, dass ihr Denken mit ihm fertig war. Hier erscheint er am Anfang des Buchs der Offenbarung: «Ich war (wurde) tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit». «Ich sah... inmitten der Leuchter einen gleich einem Menschensohn» - nicht dem jüdischen Messias, sondern dem Menschensohn - was universale Repräsentation bedeutet, im umfassenden Sinne.

Es geht um den Menschen - das ist der Punkt - um den MENSCHEN, den er bestimmt hat. Behaltet dies die ganze Zeit über sehr stark in eurem Gedächtnis, dass das, was wir hier vor uns haben, sich nicht nur auf ihn als isoliertes Individuum bezieht und an ihn gebunden ist. Er repräsentiert (vielmehr) den gemeinschaftlichen Menschen, das Gott sich aus den Nationen heraussucht, damit er seinen Namen trage, und was hier über ihn gesagt wird, sind die Merkmale dieses gemeinschaftlichen Menschen, aber auch von jedem Teil dieses gemeinschaftlichen Menschen, von jedem individuellen Mann und jeder Frau. Behaltet dies im Gedächtnis, sonst betrachtet ihr das bloß objektiv, und es wird in eurem Herzen nichts auslösen.

Nun wollen wir ihn betrachten, wie er uns in Johannes‘ Bericht vorgestellt wird, Fragment um Fragment.

Ein Gewand bis zu den Füßen

Das erste ist: «Bekleidet mit einem Gewand bis zu den Füßen, und die Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel». «Ein Gewand bis zu den Füßen». Alles, was ich darüber sage, weil es weitgehend Wiederholung ist, ist dies, dass dies nicht das priesterliche Gewand ist, sondern das Gewand der Herrschaft. Es ist das Kleid des Gouverneurs, des Lords, des Richters. Es ist der Menschensohn an seinem vollen Platz - «bis zu den Füßen» - an der vollen Stelle der Autorität und Regierungsgewalt. Es ist der Mensch, dargestellt als Regierender, entsprechend dem, was wir in unserer vorausgehenden Betrachtung gesagt haben. «Du hast ihn zum Herrscher gemacht». Der eigentliche Zweck der Erschaffung des Menschen ist der, dass er die Herrschaft erlangen soll. Ich erinnere euch schlicht daran, dass im Hebräerbrief, wo Psalm 8 zitiert wird - «Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?» usw. - diese Aussage mit «du hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt» verbunden wird (Hebr. 2,7). «Wir sehen ihn... Jesus... gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre» - was die Antwort ist auf die ursprüngliche Absicht Gottes.

Ein goldener Gürtel um die Brust

«Die Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel». Der Gürtel ist, wie ihr wisst, ein Symbol der Kraft zum Handeln. Dieser eine ist in Aktion, das ist ganz klar, und er ist mit Kraft gekleidet zum Handeln, bekleidet mit Autorität und angetan mit Kraft für diese Administration. Es ist ein goldener Gürtel, der die göttliche Natur beschreibt oder symbolisiert. Und «die Brust umgürtet» reflektiert seine Treue zum Vorsatz und Willen Gottes - seine Liebe, seine treue Liebe. Er wird in diesem Buch der «Treue und Wahrhaftige» genannt. (Offenb. 3,14; 19,11).

Das sind geistliche Merkmale. Wir wollen nun den Symbolismus verlassen und nach der geistlichen Bedeutung fragen, denn wir sind darin einbezogen, wir sind darin eingeschlossen. In diesem Menschensohn sind wir mit eingeschlossen, und wenn dieser Vorsatz, der in ihm als dem Repräsentanten uns einschließt, uns umfasst, ist der Punkt der, dass dies die Merkmale sind, die den Vorsatz ausmachen, dann sind dies die Bedingungen, die vorhanden sein müssen, wenn Gott sein Ziel in uns und mit uns erreichen will. Das muss auf die Gemeinden angewandt werden, und hier ist die Aussage des Hintergrundes, vor dem Gott wirkt. Worauf es hinausläuft, ist folgendes: Hier ist Gottes umfassender Gedanke, Sinn, Standard; ihr seid mit dieser großen Berufung berufen worden - dies ist die himmlische Berufung (the on-high calling). Ihr müsst mit dieser Linie übereinstimmen, ihr müsst damit gleichförmig werden. Was in ihm zutrifft, muss auch in euch zutreffen, sowohl im Einzelnen, als auch im Gemeinschaftlichen, in der Gemeinde. «Die Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel». Es muss eine Herzenshingabe und Treue gegenüber den geoffenbarten Gedanken Gottes hinsichtlich seines Volkes, uns selbst, vorliegen. Es muss bei uns eine Stärkung durch die göttliche Natur eintreten, um als Gottes administratives Instrument in der stehen zu können. Wir müssen ein Herz haben, das stark ist von Treue zu dem, was Gott gemäß ist - eine mit Gold gegürtete Brust bedeutet ein Herz, das stark ist in seiner treuen Liebe und Hingabe an das, was von Gott stammt. Hier muss man uns finden können.

Ihr könnt als Christen alle möglichen Dinge haben, alle möglichen christlichen Dinge; wir können all die Dinge haben, welche die Gemeinden hatten, und müssen doch feststellen, dass der Finger der Verurteilung auf ihnen liegt, der sagt: «Es ist nicht gut genug, das reicht nicht, das rechtfertigt euch nicht; mit all dem kann ich euch nicht laufen lassen». Wir können uns sehr für eine Lehre einsetzen, für eine Bewegung, für irgend eine christliche Arbeit, und wir mögen in solchen Dingen sehr fleißig sein; es mag sehr interessant sein, oder vielleicht geben wir uns ihm ganz hin, wir geben unser Letztes dafür her; und doch kann hinter dem allem irgendwie die echte Liebe für den Herrn selbst fehlen.

Ich möchte das betonen. Es ist so leicht möglich, dass wir - o, Gott möge uns vergeben, wir haben alle in dieser Sache so schrecklich versagt - unser letztes in unserem Dienst geben und doch die ganze Zeit über Dinge schlittern, die dem Herrn nicht gefallen, indem unsere Herzen nicht mit der Kraft einer großen treuen Liebe zu seinen Gedanken umgürtet sind. Der Feind versucht stets, unserem Zeugnis entgegen zu wirken, indem er uns dazu bringt, dass wir irgendwie ein Widerspruch, dass wir inkonsequent sind. In diesem einen findet ihr nichts von all dem, nichts von diesem Widerspruch oder von dieser Inkonsequenz. Sein Herz ist völlig umgürtet mit treuer Liebe zu den Gedanken und dem Willen seines Vaters. Gibt es nicht einen Platz für uns, wo wir uns dem Worte Gottes ein bisschen nähern, um herauszufinden, ob das Wort Gottes nicht vielleicht, bei all unserer christlichen Aktivität und Hingabe, doch in vielen Dingen gegen uns ist?


Weißes Haupt und Haar

«Sein Haupt und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, weiß wie der Schnee». Was ist das? Nun, wir haben hier zwei Dinge. Zunächst einmal ist es das Kennzeichen für Zeit, die lange dauert, bzw. abgelaufen, zu Ende gelebt ist. Natürlich gibt es auch so etwas wie frühreife Grauhaarigkeit; auch gibt es das, dass man wegen irgend einer abnormalen Sache graues oder weißes Haar bekommt; aber das normale graue oder weiße Haar ist ein Zeichen dafür, dass die Zeit ausgelebt ist, dass sie voll genutzt, umschlossen und ausgeschöpft worden ist, und wenn ein weißhaariger Mann in voller Lebenskraft dasteht, dann ist es ein Zeugnis für die Tatsache, dass er die Zeit besiegt hat, und was immer das alles bedeutet. In dieser Beschreibung des erhöhten Christus bedeutet das weiße Haar daher, dass alles, was der Zeit und der Verderbnis angehört, zerstört worden ist. Dieser eine ist kein Opfer der Zeit oder der Zeitumstände, von dieser Welt oder der Verderbnis dieser Welt: Er überlebt sie, dehnt sie aus, triumphiert über sie. Zeit bedeutet früher oder später Tod; Tod bedeutet, dass die Verderbnis triumphiert. Doch dieser hier steht in voller Lebenskraft da, mit Kraft und Autorität umgürtet und hervorstehend. Die weitere Beschreibung ist das Bild eines Mannes in voller Lebenskraft, voller Energie. Dies ist kein alter, ausgelaugter Mann. Es ist ein junger Mann in seiner Jugend, in seiner Lebenskraft - und weißhaarig. Er hat alles besiegt, was die Zeit repräsentiert, Er hat Tod und Verderbnis überwunden. Sein weißes Haar ist kein Zeichen des Alters. Es ist ein Zeichen dafür, dass die Ewigkeit über die Zeit triumphiert. Er ist wie «der Alte an Tagen» (Dan. 7,9).

Welches ist der geistliche Wert dieses Sachverhalts? Nun, ihr seht, dieser Mann, der Gott gemäß ist, wird Lebenskraft haben bis zum Ende, er wird bis zum Ende geistliche Energie besitzen. Ich weiß nicht, was ihr dabei fühlt, aber ich lehne mich dagegen auf, dass man in Erschöpfung und Leerheit endet, dass ich dem Volk des Herrn nichts mehr zu geben habe, weil ich zu alt bin. Es mag Herausforderungen entlang dieser Linie geben, aber ich revoltiere dagegen. «Sie werden noch im Alter Frucht bringen» (Ps. 92,14). Wir lesen, dass «der Pfad des Gerechten wie das Licht der Morgendämmerung ist, das heller und heller leuchtet, bis zum vollen Tag» (Sprüche 4,18). Das bedeutet nicht, dass die Umstände einfacher werden, dass der Weg einfacher und weniger kompliziert wird, dass der Weg immer fröhlicher wird. Nein, das bedeutet es überhaupt nicht - im Gegenteil. Aber ich glaube, es bedeutet, dass im Innern, während der «äußere Mensch zugrunde geht», der «innere Tag für Tag erneuert wird» (2. Kor. 4,16). Das ist etwas, das es zu beanspruchen, zu ergreifen gilt - um die Zeit zu schlagen.

So wollen wir aufhören, um Sympathie zu betteln, indem wir sagen, wir würden halt älter. Wir tun viel zu viel davon. Das weiße Haar des erhöhten Christus ist ein Zeichen dafür, dass die Verderbnis in moralischer Vollkommenheit transzendiert wurde, und das ist ein Zeichen von Energie.


Augen wie eine Feuerflamme

«Seine Augen waren wie eine Feuerflamme». Wieder haben wir hier zwei Dinge vor uns. Die Augen sind die sehenden Organe bzw. Fähigkeiten, und das - wie dies durch eine Menge mehr, was in diesem Buch folgt, ausgeführt wird - von geistlicher Wahrnehmung und Erkenntnis spricht. Später werdet ihr auf sieben Geister Gottes stoßen. Das ist die Vervollkommnung geistlichen Wissens, wie der Kontext bestätigt. Und hier haben wir die Augen als Organ wie eine Feuerflamme. Das Feuer durchdringt, das Feuer testet, das Feuer deckt auf, und der Betreffende hier befindet sich in einem Zustand aktiven Wissens. Er deckt auf. Gott wird die Welt in dem Mann richten, den er (dazu) bestimmt hat, und er wird dies können wegen seinem vollkommenen geistlichen Wissens und dessen Kraft.

Das ist nicht so abwegig, wie es in einer solchen Aussage klingen mag. Wenn wir dem Herrn von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, in der Person des Menschensohnes, dann wissen wir, dass er weiß. Es nützt nichts, wenn wir uns herausreden wollen, argumentieren hilft nicht, es nützt auch nichts, irgend etwas verbergen zu wollen, es ist sinnlos, zu versuchen, es zu umgehen. Ihr wisst, dass er weiß, was ihr nicht bloßlegen möchtet. Ihr steht im Licht seines Angesichts, und ihr könnt seinem Blick nicht entrinnen. Seine Augen sehen nicht nur, sondern sie durchdringen uns. Sie wissen nicht nur, sondern sie stellen uns auf die Probe. Es sind nicht bloß Organe, sondern da ist etwas an diesen Organen, das bei euch einen Eindruck hinterlässt, und ihr wisst, dass ihr dem Herrn eine Antwort schuldig seid. Es ist gut, wenn wir das erkennen.

Doch wollen wir auch daran denken, dass dieser Menschensohn repräsentativ ist. Wäre es nicht großartig, wenn unser Leben, unser Zeugnis, unser Dienst so wäre - dass diejenigen, denen wir begegnen, und diejenigen, die uns hören, sagen müssen: «Wir konnte er nur alles über mich wissen? Wer hat es ihm gesagt?» - und sie wollen es nicht glauben, dass niemand uns etwas gesagt, etwas berichtet, etwas weitergegeben hat. O, möchte es doch in unserem Dienst so sein, dass die Leute sagen müssen: «Niemand hätte das über mich wissen können, außer Gott; es ist deshalb Gott, der zu mir gesprochen und mich behandelt hat. Niemand wusste, das ; es war etwas, das für jedermann sonst in meinem Leben verborgen war. Nur Gott konnte das wissen, aber jetzt ist es ans Licht gezerrt worden».

Das ist die Bedeutung von: «Seine Augen waren wie Feurflammen», und Gott möchte, dass irgend etwas davon auch auf uns zutrifft. Da es auch noch die anderen Gesichtspunkte gibt, die wir erwähnt haben, dann sollte dies eine der Konsequenzen sein, dass unsere Gegenwart die Wirkung hat, dass sich die Sünder unwohl fühlen, indem die Sünde nicht mehr verborgen bleiben kann, weil die Dinge ans Licht gebracht werden. Das bedeutet Schwierigkeiten - aber es ist dennoch viel besser als in Ansprachen und Lehrvorträgen Worte auszuschütten, ohne dass es irgend welche Folgen zeitigt. O, dass doch Gott mehr in unserem Leben vorkommen möchte, um dieses flammende Zeugnis gegen Ungerechtigkeit und Sünde abzulegen.

Die Augen sind mit den anderen Merkmalen verbunden. So werden die Augen zum Beispiel mit dem Herzen in Verbindung gebracht: denn diese Angelegenheit - diese Augen als Flammen, dieses Zeugnis, dieses Wissen und diese Wirkung - das alles geschieht nur kraft eines reinen Herzens. Diejenigen, die reines Herzens sind, sehen Gott (Mt. 5,8). Die Wirksamkeit des Zeugnisses gründet sich auf die Reinheit des Herzens.


Seine Füße wie schimmerndes Erz

Das nächste hier ist: «Seine Füße wie schimmerndes Erz, wie wenn es in einem Ofen geläutert worden wäre». Füße sprechen von unserem Wandeln und unseren Wegen. Sie sind das Mittel, wodurch wir uns fortbewegen. Und was macht, dass wir uns bewegen, dass wir gehen? Es gibt Leute, die für viele ihrer Bewegungen keine Gründe angeben können. Sie rennen gedanken- und ziellos überall herum, völlig sinnlos. Es gibt eine Menge Leute, die einfach aufgrund von Impulsen handeln. Der Herr Jesus tat das nie. Manchmal versuchten Leute, ihn zur überzeugen, dass er sich bewegen soll, aber er wollte nicht - sie konnten ihn nicht dazu bringen, sich zu bewegen; manchmal versuchten sie, ihn zu drängen, einen bestimmten Weg zu gehen, er aber ging einen andern; manchmal versuchten sie, ihn am Gehen zu hindern - doch er ging.

Doch in seinem Wandel, seinen Bewegungen, in seiner Weigerung, zu gehen, wurden seine Füße von einem bestimmten Antrieb und Motiv beherrscht. Ein Motiv sollte unsere Bewegungen bestimmen. Warum habt ihr das getan? Welches ist euer Motiv dafür? Das ist sehr tiefschürfend. Warum seid ihr hingegangen und habt da oder dort gelebt, an diesem oder jenem Ort? Habt ihr dort einfach ein nettes Haus gefunden, eine angenehme Umgebung? Warum? Entweder ist euer Motiv das Interesse des Herrn, oder euer eigenes. Warum geht ihr an diesen Ort, oder an jenen? Warum diese Bewegungen in eurem Leben? Wovon werden sie motiviert? Welches ist der Antrieb eures Lebens?

Nun, im Falle dieses Einen, dieses Menschensohnes, könnt ihr in seinem Wandel hier auf Erden das Motiv und den Antrieb erkennen, der ihn beherrschte. Es war nicht das Urteil der Menschen, es waren nicht die Interessen des Fleisches, es war nicht das Lob und der Applaus der Welt, es war auch nicht die Scheu vor dem Leiden. Er bewegte sich nur unter dem mächtigen Antrieb des Willens seines Vaters. Seine Füße waren geläutert im Glutofen, was seine Motive betraf. Die Stärke seines Wandels, wie Erz, war die Stärke des göttlichen Beifalls, weil sein Herz auf die Wege des Herrn ausgerichtet war. Unwiderstehlich war sein Wandel, stark, weil er rein war. Getestet und erprobt waren seine Motive. Möchte der Herr uns in Übereinstimmung mit dem Menschensohn bringen. Bei all unseren Motiven und Antrieben, bei unseren Zielen und Interessen, bei den Dingen, die uns auf diese oder jene Weise beeinflussen, wohin wir gehen, wie wir gehen, möchte er uns doch auf vollere Weise unter die Herrschaft seines Geistes bringen.


Eine Stimme wie die von vielen Wassern

«Seine Stimme wie die von vielen Wassern». Ich denke, die Bedeutung dieser Aussage ist recht offensichtlich. Sie redet von Kraft, von Befehlsgewalt. Ihr könnt einer Flut nicht widerstehen - alles muss nachgeben und sich mitreißen lassen. Sie sagten von ihm, als er hier war, er habe geredet «wie einer, der Autorität hatte» (Mt. 7,29). Sein Reden hatte Qualität. Es war nicht nur der Stimmumfang, der Klang wie der von vielen Wassern, sondern es war auch eine Qualität damit verbunden. Es geht, mit andern Worten, nicht bloß um die Kraft seiner Stimme; es ist nicht so, dass er schreit; es ist ihr Charakter, ihre Qualität. Er redet, und weil er aus einem reinen Herzen redet, aus seiner äußersten Hingabe an seinen Vater heraus, aus diesem Leben heraus, das keine anderen Motive oder Antriebe kennt als die, dass er Gott wohlgefällig sein möchte - weil er so spricht, hat er die Unterstützung des Himmels, und niemand kann ihm widerstehen.

Ich glaube, unser Zeugendienst, unser Zeugnis, unser Dienst wäre viel mächtiger, überzeugender - unwiderstehlicher - wenn wir dem Menschensohn ähnlicher wären. Darauf will ich eigentlich hinaus. Wenn wir, ihr und ich, mit Einfluss, mit Macht reden möchten, wenn wir so reden möchten, dass auch etwas geschieht, muss und kann es nur insofern geschehen, als Christusähnlichkeit hinter dem Reden steckt, wenn das, was gesagt wird, auch im Leben zutrifft. Diese Sache des machtvollen Redens ist etwas sehr Praktisches. Es geschieht durch den Heiligen Geist in einem gekreuzigten und auferstandenen Menschen. «Ich war (wurde) tot... ich bin lebendig...» Ein gekreuzigter und auferstandener Mensch ist das Vehikel eines solchen Redens mit dieser Wirkung und dieser Macht. Am Tag von Pfingsten waren sie wahrhaft gekreuzigte und auferstandene Männer; auf eine sehr reale Weise waren sie mit Christus gekreuzigt und zusammen mit ihm auferweckt worden; und die Stimme, die irgend ein Gewicht haben soll, muss die Stimme eines gekreuzigten und auferstandenen Mannes oder entsprechend einer Frau sein. Wenn festgestellt werden kann, wenn wir zu andern reden, dass uns irgend ein Selbstruhm beeinflusst, dass, wenn wir reden, wir durch irgend ein anderes Motiv, ein anderes Interesse, eine andere Überlegung als die Herrlichkeit Gottes beeinflusst werden; wenn es in unserem Reden, in unserem Predigen, in unserem Lehren nicht zutrifft, offensichtlich nicht zutrifft, dass wir tatsächlich dem Fleisch gekreuzigt wurden, dass wir ein auferstandenes Leben mit dem Herrn haben: Wenn das nicht zutrifft, dann liegt keine Kraft in unserem Zeugnis, keine Kraft in unseren Worten. Kraft im Reden kommt nur aus dieser geistlichen Erfahrung, dass wir mit Christus gekreuzigt und zusammen mit ihm auferweckt wurden.


Sieben Sterne in seiner Hand

«In seiner Hand hatte er sieben Sterne». Die Sterne, sagt er später, seien die Engel der sieben Gemeinden, diejenigen, die Einfluss und Macht haben in den Gemeinden. Ein Stern ist das, was herrscht, oder was herrschen sollte, das in der Nacht herrscht. Er ist ein untergeordnetes Regierungsinstrument, der Sonne und dem Mond untergeordnet, und hier repräsentieren die Sterne, diese Engel - wer immer sie sein mögen, was immer sie sein mögen; wir wollen uns nicht dabei aufhalten, darüber zu diskutieren - die Stelle der Autorität, die Regierungsposition, die in der Gemeinde innegehalten wird. Er hält sie in seiner rechten Hand, und die rechte Hand ist dem Alten Testament gemäß zunächst einmal ein Symbol der Ehre, dann aber auch der Macht. Ehre und Macht - diese beiden Dinge gehen zusammen. Seine Autorität, in Regierungsangelegenheiten und mit Einfluss zu handeln, beruht auf der Ehre und Macht seiner moralischen Position.


Ein scharfes Schwert aus seinem Mund

«Aus seinem Mund ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor». Wir wissen aus anderen Schriftstellen, was dieses zweischneidige Schwert ist. Es ist das Wort Gottes; seine Aufgabe ist es, bloßzulegen, aufzudecken. Sein Wort ist ein Wort, das offenlegt, das bloßlegt und hinabdringt in die inneren Winkel unserer Gedanken, unserer Motive.

Ein leuchtendes Angesicht

«Sein Angesicht war wie die Sonne in ihrer Kraft». Das Angesicht fasst alles zusammen. Es ist die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. «Wie die Sonne, wenn sie in ihrer vollen Kraft strahlt». Ihr mögt euren Sonnenschirm aufstellen, aber es wird ihn zerstören! Die Sonne, wenn sie in ihrer vollen Kraft scheint, kennt keinen Widerstand, keine Zurückhaltung. Es gibt kein Schrumpfen aus Schüchternheit und Angst auf Seiten der Sonne. Es gibt keine Schande, die sie veranlasst, ihr Gesicht verhüllen zu wollen. Es gibt keine Unsicherheit für die Sonne. Sie ist direkt, sie ist gradlinig. Sie hat keinen Grund, zurückzuschrecken, zurückzuhalten, Angst zu haben, schüchtern zu sein. Da gibt es nur Kühnheit, nur Sicherheit, nur Gewissheit. Ich denke, dies ist damit gemeint, dass «die Sonne in ihrer vollen Kraft strahlt». Es ist furchtbar, wenn ihr direkt in die volle Kraft der Sonne geratet. «Wie die Sonne in ihrer Kraft scheint». Es ist schrecklich, wenn sie nicht sagt: «Es tut mir sehr leid, wenn ich könnte, würde ich es nicht tun»; sie tut es einfach! Da ist nur Gewissheit, Entschiedenheit, Konkretheit, wenn die Sonne in ihrer Kraft erstrahlt.

Gott benötigt eine Gemeinde, die so ist. Er möchte, dass es möglich ist, von ihr zu sagen: «Es besteht bei ihnen darüber keinen Zweifel, es gibt keine Frage, was sie betrifft; sie kennen den Herrn! Wenn ihr mit ihnen in Berührung kommt, bekommt ihr einen konkreten Eindruck; ihr findet (bei ihnen) etwas, das alle eure Zweifel, alle eure Ungewissheit, alle eure Fragen zerstreut.» O, gäbe es doch solche Leben! Es gibt bei so viel Abweichung und «Schatten infolge von Wechsel» (Jak. 1,17). An einem Tag findet ihr, dass wir völlig in Ordnung sind, und am nächsten Tag stellt ihr fest, dass wir völlig falsch liegen. Ein kurze Zeit scheinen wir, und dann ist unsere Sonne wieder untergegangen. Ihr könnt nie sicher sein, wie ihr gewisse Leute antrefft, was ihr geistliches Leben von Tag zu Tag betrifft.

Dieser Menschensohn ist nicht so. Es ist etwas Wunderbares, wenn ihr in jene Teile der Welt geht, wo, wenn ihr am Morgen aufsteht, nicht hinausschaut, um zu sehen, ob es regnet. Ihr tut das nie. Ihr wisst es, denn für den größten Teil des Jahres ist es so, dass, so sicher wie der Tag anbricht, die Sonne aufgeht und scheint. Für den größten Teil des Jahres redet ihr in jenen Weltgegenden überhaupt nicht über das Wetter. Ihr wisst ganz genau, dass die Sonne vor euch da ist, wenn ihr nicht sehr früh aufsteht, und dass es so weitergehen wird. O, wären unsere Leben doch so - sicher, gewiss, verlässlich, vertrauenswürdig, konkret, entschlossen, real, so dass man darauf zählen kann. «Wie die Sonne scheint in ihrer Kraft». Es ist eine der Herrlichkeiten Gottes, dass es bei ihm «keine Veränderung, noch einen Schatten infolge von Wechsel» gibt. Bei all dem lasst uns daran denken: Es ist der Menschensohn, dem wir gleichförmig werden sollen.

Die Wirkung, wenn wir Christus sehen

Und schließlich die Wirkung. «Als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot». Nun, zwei Dinge müssen zusammengesehen werden. Johannes fing an, indem er sagte: «Ich war im Geist». Er beendet seine Präsentation mit den Worten: «Ich fiel zu seinen Füßen wie tot». Welches ist die Wirkung dieser Betrachtung? Wie lautet das Urteil? Wenn ihr im Geist seid, wird die Betrachtung Jesu Christi eine Wirkung haben. Etwas muss als Ergebnis herauskommen. «Ich war im Geist... ich fiel zu seinen Füßen wie tot». Was sagt IHR dazu? Ich will nicht sagen, meine Präsentation sei so gut wie diejenige von Johannes, ich sage nicht, ich sei ebenso inspiriert wie Johannes es war, doch wir haben denselben Herrn betrachtet, wir haben versucht, Christus ins Blickfeld zu rücken - seine Vorzüglichkeiten und Herrlichkeiten, und was er für uns bedeutet. Können wir anders als davon tief betroffen sein? Gibt es nicht etwas Herausforderndes, das uns innerlich dem Herrn zu Füßen wirft? «Bin ich nicht gestellt, bin ich nicht geschlagen worden? Habe ich nicht merken müssen, wie vollständig ich darin zukurz komme? Erkenne ich nicht, dass es das ist, wozu der Herr berufen hat? Werden ich nicht bewegt, meine Berufung und Erwählung sicher zu machen? Gibt es da nicht das Inspirierende von etwas wie dem: «Eines aber tue ich... ich jage nach dem Ziel» (Phil. 3,13.14)?»

Welches ist die Wirkung? Was ist unser Urteil? Ein mentales Urteil über den Gegenstand, über das Thema, über die Präsentation? Was ist es? Wir haben versagt - ich habe versagt, ihr habt versagt - wenn wir nicht tief in unserem Herzen davon berührt worden und nicht vor dem Herrn niedergefallen sind, um die nötigen Korrekturen vorzunehmen. Wenn wir nicht von einem neuen Antrieb bewegt werden, ihm gleich zu werden, dann ist alles fehlgeschlagen. Gott bewahre! Wenn es bei euch nicht so ist, wollt ihr den Herrn bitten, das Schwert, das zweischneidige Schwert, zu benutzen, um bloßzulegen?

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.